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Akzeptanz von Hausnotrufsystemen bei Pflegebedürftigen

30.03.2015 16:20
Das eigene Zuhause hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutsamen Gesundheitsstandort entwickelt (SVR 2014). Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen eine weitgehende Versorgung und Pflege in der eigenen Häuslichkeit präferieren (Rothgang et al. 2014; Kuhlmey et al. 2010). Mit der Zunahme chronischer Erkrankungen und der erhöhten Lebenserwartung verlängert sich die Dauer des Lebens mit körperlicher Einschränkung und altersbedingter Fragilität und damit auch der Bedarf an dauerhafter Unterstützung und Pflege. Verbunden ist damit der Wunsch, diese Pflege in der vertrauten Umgebung erfahren zu können und möglichst lange die eigene Selbständigkeit aufrechtzuerhalten (Kuhlmey et al. 2010). Auch versorgungspolitisch gewinnen das eigene Zuhause und informelle Netzwerke als Kompensation für immer kürzere Krankenhausverweildauern und dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel an Bedeutung (SVR 2014). Dazu muss Versorgung sich jedoch besser an den besonderen Erfordernissen der häuslichen Umgebung orientieren. Insbesondere die zunehmende Zahl alleinstehender Pflegebedürftiger – unter den älter als 85-Jährigen sind dies 63 % – stellt die häusliche Pflege vor Herausforderungen (Nowossadek/Engstler 2013). Bei den in ihrer Mobilität und den sozialen Kontakten häufig stark eingeschränkten Pflegebedürftigen kommt es immer wieder zu tragischem Zeitverlust bei der Alarmierung dringend notwendiger Hilfe (Sibley et al. 2014; Balzer et al. 2012). Der Einsatz von einfacher Kommunikationstechnik kann der hilfebedürftigen Person helfen, länger sicher in der eigenen Häuslichkeit zu verbleiben.

Abstract
Mehr als die Hälfte aller Einwohner Berlins leben allein und das auch und vor allem im hohen Alter. Wenn gleichzeitig aufgrund der altersbedingt eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Bedarf an Betreuung und Pflege zunimmt, stellt sich die versorgungspolitische Herausforderung, wie den Betroffenen möglichst lange ein sicherer und autonomer Verbleib in ihrer eigenen Häuslichkeit gewährleistet werden kann. Mit dem Ziel, Versorgungssicherheit bei Pflegebedürftigkeit mit dem Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zusammenzubringen, wird das eigene Zuhause zum bedeutenden Gesundheitsstandort. Der Einsatz von Technologien kann erheblich dazu beitragen. Es stellt sich in diesem Zusammenhang jedoch die Frage, inwieweit technische Systeme wie der Hausnotruf, die den längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit bei gesteigerter Sicherheit unterstützen, von den Nutzern angenommen und genutzt werden.

Acceptability of personal emergency response systems among elderly in need of long-term care
More than half of the population of Berlin lives by themselves, particularly during old age. With age, functional capabilities decrease, which in turn increases the demand for support and care. In terms of health care provision, this creates the challenge of enabling the elderly to live safely and autonomously within their own homes for as long as possible. Combining the goals of secure healthcare supply for those in need of care with their desire to remain at home for as long as possible means the home arises an important centre for healthcare. Various technologies can help tremendously in meeting this challenge. However, within this context the question arises: what is the extent of the acceptance and use of technical systems such as personal emergency response systems which support a longer stay within the own home under secure conditions.

Keywords
personal emergency response systems, home alarm systems, user acceptance, health insurance data, home care, regional disparities

Dr.-Ing. Thomas P. Zahn, M.Sc. / Dipl.-Inform. Volker Wenning / Dipl.-Ges.ök. Anika Reichert / Michaela Stevens / Patrick Nieswand / Dr. phil. Albrecht Kloepfer / Univ.-Prof. Dr. oec. Volker E. Amelung

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Zitationshinweis: Zahn et.al.: "Akzeptanz von Hausnotrufsystemen bei Pflegebedürftigen“; in: "Monitor Pflege" (MoPf) 02/15, S.26-31)

 

Ausgabe 02 / 2015