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Optimierte Arbeitsprozesse

30.12.2016 16:20
Zeit ist Geld – gerade in der Pflege. Das elektronische Klienten- und Patienten-Informationssystem „Social Health Care“ (SHC) des IT-Unternehmens Distler will Pflegepersonal die Dokumentation erleichtern und bietet daher für ambulante Dienste, stationäre Pflegeeinrichtungen und soziale Einrichtungen, IT-Lösungen an. Einen Schritt weiter geht das Unternehmen nun mit der „Social Health Care“-App (SHC 8 mobile), die die Erfassung und den Abruf aller relevanten Klientendaten sowie die Koordination und Planung anstehender Tätigkeiten an jedem beliebigen Ort ermöglicht.
>> Viel Zeit geht drauf, wenn neben den Besuchen bei den Patienten oder den pflegerischen Maßnahmen vor Ort alle Vorgänge im Anschluss dokumentiert werden müssen. Durch die Anwendung von Apps ergibt sich „eine enorme Zeitersparnis“, erklärt Dietmar Fuchs, Geschäftsführer Distler Company GmbH. Unsere Kunden geben direkt bei Patienten die Daten ein und können diese sofort synchronisieren“, zeigt Fuchs die Vorteile auf und weist auf die Minimierung späterer Arbeiten im Büro hin. So bleibe mehr Zeit für die Pflege des Patienten und der Aufwand für administrative Aufgaben des Pflegepersonals werde geringer. „Ziel ist die ,papierlose‘ Arbeit beim Patienten“, gibt der Geschäftsführer die Marschrichtung vor und identifiziert die Digitalisierung auch in der Pflege als alternativlos.
Kern der gemeinsam mit dem Osnabrücker App-Entwickler infoMantis entwickelten wie realisierten „Social Health Care“-App ist eine Datenbank mit allen Klienten des jeweiligen Distler-Kunden und Pflegedienstleisters, in der Verlaufs-
protokolle zur Pflege der Klienten sowie die entsprechenden Zusatzleistungen und Informationen verzeichnet sind.
Hierfür wird für jeden Kunden ein eigenes Profil angelegt, mit detaillierten Aufzeichnungen über die Pflegevorgänge wie zum Beispiel der Verlaufsbericht, Medikation, Pflegeplanung oder Vitalwerte. In den Stammdaten können zusätzlich weitere wichtige Details, wie die Kontaktdaten zuständiger Ärzte erfasst werden.
Die Nachfrage der Kunden in Bezug auf mobile Unterstützung steige, stellt Fuchs fest, „da auch die Versicherungen – Stichwort eHealth – mehr und mehr auf Digitalisierung, elektronische Verwaltung und Übermittlung von Daten setzen“. So werde der Druck auf die Pflegedienste und Heime auch größer, sich für die Zukunft zu rüsten.
Es spreche sich in der Branche durchaus herum, dass die Zeitersparnis und damit auf Dauer auch die Kostenersparnis durch die mobilen Lösungen erzielt würden.  „Das ist das Hauptargument der Kunden, die noch zögern“, gewährt Dietmar Fuchs Einblicke in den Markt und verweist darauf, dass mit der App auch administrative Tätigkeiten geplant werden können. So lassen sich etwa Einsätze und Einsatzpläne der Mitarbeiter koordinieren und die entsprechenden Arbeitszeiten pro Klient eintragen. Über das „Home Menü“ werden dem einzelnen Mitarbeiter sowohl dessen aktueller, als auch nächster Einsatzort angezeigt. Darüber hinaus kann über die Einsatz-Dokumentation in der Zentrale die Arbeitszeit der Mitarbeiter erfasst werden. Dauert der Einsatz bei einem Klienten länger als vorgesehen, kann das ebenfalls in der App festgehalten werden und der Zeitplan wird automatisch um die entsprechende Zeit nach hinten verschoben.
Die für das meistgenutzte deutsche Betriebssystem Android konzipierte App ist nach Angaben des Unternehmens mit dem zentralen, Distler Datencenter über ein eigenentwickeltes CRM-System verbunden und wird sowohl auf Smartphones, als auch auf Tablets wiedergegeben. Wer die App also nutzen möchte, muss im Besitz der dazugehörigen PC-Software von Distler sein, da die Anwendung sonst nicht funktionsfähig ist. Durch die Kopplung werden die Daten synchronisiert, sind in der App abrufbar und können bearbeitet werden. Aus der App werden die Daten über eine Middelware wieder an den Server und somit an die PC-Software zurückgespielt, gibt das Unternehmen an.
Nach Fuchs zeichnet die intuitiv bedienbare App die Möglichkeit des mobilen Arbeitens im on- oder offline-Modus besonders aus. Zusatzfeatures, wie beispielsweise Nachrichten an den User vom lokalen PC im Sinne einer SMS, seien Bestandteil der App und auch die Einsatzplanung mit Navigationsmöglichkeit ist eine hilfreiche Funktion. Hierfür sei die Adresse des Patienten mit Google Maps als Wegbeschreibung abrufbar.
Die Funktion der Erfassung von Pflegeberichten mit Spracherkennung gibt es obendrauf, was die Anwendung komplett macht. „Viele bestehende Kunden nehmen nach und nach die mobile Lösung dazu“, sagt Fuchs, gefragt nach der Vermarktungsstrategie der App. Hinzu kämen Newsletter und Messeauftritte, um die mobile Anwendung bekannt zu machen.
Auch wenn die Digitalisierung in der Pflege langsam voranschreitet, wird die zunehmende wirtschaftliche Relevanz stetig
präsenter. Digitale Lösungen können für eine patientenorientiertere Pflege und bessere Behandlungsqualität sorgen. <<

Ausgabe 04 / 2016