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Arzneimittel-Atlas 2013: Ausgaben bleiben stabil!

20.08.2013 16:05
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Fertigarzneimittel sind 2012 in etwa auf Vorjahresniveau geblieben, nämlich bei 29,2 Mrd. Euro (2011: 29,0 Mrd. Euro). Für Fertigarzneimittel gab die GKV mit rund 26,6 Mrd. Euro sogar weniger (-0,2%) als im Vorjahr aus. Unter den Ausgabeposten der GKV liegen die Ausgaben für Arzneimittel hinter denen für Krankenhäuser und Ärzte nur noch auf Rang 3. Diese Zahlen wurden bei der Präsentation des Arzneimittel-Atlas 2013 in Berlin vorgestellt.

Für die Autoren erklärte Prof. Bertram Häussler, Leiter des IGES Instituts: "Seit Einführung der erhöhten
Herstellerabgaben im Spätsommer 2010 ist im GKV-Arzneimittelmarkt eine massive Ausgabendämpfung zu
beobachten. In den vergangenen drei Jahren entlastete dies die GKV um acht Milliarden Euro. 2012 gingen die Ausgaben der Fertigarzneimittel um 64 Millionen Euro zurück, obwohl zahlreiche neue Präparate auf den Markt gekommen sind und das Verordnungsvolumen weiter wächst. Doch diese Mehrausgaben durch Innovationen und Mehrverbrauch in Höhe von 683 und 728 Millionen Euro wurden besonders durch die Einführung neuer Generika und erneute Preissenkungen mehr als aufgefangen."

Im Rahmen der Pressekonferenz zur Präsentation der aktuellen Arzneimittel-Atlas stellte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa fest: "Das Arzneimittelsystem verbessert die Versorgung bei stabilen Preisen. Dieser Kreislauf funktioniert auch ökonomisch: Patentausläufe und Individualrabatte schaffen immer wieder finanziellen Bewegungsraum in der GKV, um neue Arzneimittel und damit neue Therapieoptionen für Patienten in die Erstattung zu integrieren. Auch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) wird auf die Arzneimittelpreise einwirken. Es gibt also keinen ökonomischen Anlass der gesetzlichen Krankenkassen, Patienten bessere Therapieoptionen unter Verweis auf die Ausgabensituation vorzuenthalten. Und dabei ist die mehr als beachtliche Rücklage von fast 30 Milliarden Euro im System der gesetzlichen Krankenkassen noch gänzlich unberücksichtigt!"

Auch für die Zukunft zeigte sich Fischer optimistisch, denn die Pipelines der forschenden Pharma-Unternehmen seien gut gefüllt. Mehr als 110 Krankheiten sollten bis Ende 2017 besser behandelbar werden. Die forschenden
Pharma-Unternehmen entwickelten besonders häufig neue Medikamente gegen Krebs (33 %), Entzündungskrankheiten wie Rheuma und Multiple Sklerose (17 %), Infektionskrankheiten (12 %) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (8 %). Beim Thema AMNOG mahnte sie einen dringenden Reformbedarf an: Wenn das AMNOG wie ein Flaschenhals für Innovationen" wirke, kämen Innovationen nur sehr langsam beim Patienten an.