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"Bayerische Landesregierung stellt sich gegen die professionell Pflegenden"

14.07.2016 11:01
„Das bayerische Kabinett hat mit seinem gestrigen Beschluss die Interessen und das Votum der Pflegefachpersonen für eine bayerische Pflegekammer ignoriert und missachtet“, kritisierte der Vize-Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Franz Wagner (Bild), am 13. Juli in Berlin die bayerische Kabinettsentscheidung für eine Interessenvertretung „Vereinigung der bayerischen Pflege“.

„In Bayern hat sich in einer repräsentativen Umfrage die deutliche Mehrheit für eine Pflegekammer ausgesprochen. Diese Mehrheit wird jetzt mit Füßen getreten. Wir fordern die Landesregierung auf, tatsächlich für die Wertschätzung und Aufwertung der Pflegeberufe einzutreten, indem sie diese ihre Belange selbst in die Hand nehmen lässt. Das kann nur durch die Gründung einer starken Pflegekammer erreicht werden. In dieser ist gewährleistet, dass es tatsächlich um die Interessen der Pflegefachpersonen geht. Die neue bayerische ‚Interessensvertretung‘ verwässert dagegen die Stimme der professionell Pflegenden und verwehrt ihnen elementare Entscheidungsbefugnisse. Die professionell Pflegenden brauchen eine eigene starke Stimme. Mit der ,Vereinigung der bayerischen Pflege' wird dieses Ziel nicht erreicht. Die Entscheidung des Kabinetts zeugt von Konzeptlosigkeit und kommt einem Kniefall vor den Gegnern einer Pflegekammer gleich“, zeigt sich Wagner enttäuscht.

Den Pflegefachpersonen in Bayern rief er zu, sich dies nicht bieten zu lassen. „Die Pflegefachpersonen müssen das Recht haben, in vollem Umfang die pflegerischen Herausforderungen der Zukunft und ihre darin liegende eigene große Verantwortung selbst mitzubestimmen. Dies kann aus Sicht des Deutschen Pflegerats nur über eine eigenständige Pflegekammer erfolgen.“

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