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Umfrage zum Thema „Sterben in Deutschland"

06.10.2017 17:41
Die Umfrage „Sterben in Deutschland – Wissen und Einstellungen zum Sterben“, die im Auftrag des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes (DHPV) vom 26. bis 29. Juni 2017 unter 1015 deutschen Erwachsenen durchgeführt wurde, geht unter anderem den Fragen nach, inwieweit sich die Menschen im Jahr 2017 mit Sterben und Tod auseinandersetzen. An welchen Orten möchten die Deutschen sterben? Fühlen sie sich gut genug über Hospiz- und Palliativangebote informiert? Und an wen wenden sie sich mit ihren Fragen zur Begleitung am Lebensende? Die Studie gibt Aufschluss.

58% der Deutschen, die sich bereits über ihr eigenes Sterben Gedanken gemacht haben, möchten den Umfrageergebnissen zufolge zuhause sterben. 2012 waren das noch 66%. 27% der Befragten gaben zudem an, dass sie in einer Einrichtung zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen sterben wollen. 2012 waren das lediglich 18%. Dieser Anstieg lasse sich als Folge der besseren Bekanntheit stationärer Hospiz- und Palliativangebote (stationäres Hospiz, Palliativstation) und allgemein als Anerkennung der Hospizarbeit lesen.

Dennoch zeigten diese Zahlen – wie schon 2012 –, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung zuhause und der kleinste Prozentsatz aller Menschen im Krankenhaus sterben möchte (2017: 4%, 2012: 3 %). Die Realität sehe allerdings anders aus: Mehr als sie Hälfte der Menschen stirbt im Krankenhaus, rund 19 % in einer stationären Pflegeeinrichtung und nur etwa 23 % zuhause.1 Politik und Gesellschaft seien hier in der Pflicht für eine bessere Sterbegelitung zu sorgen.

Die Zahl der Menschen, die angeben eine Patientenverfügung verfasst zu haben, ist in den vergangenen fünf Jahren stark angestiegen von 26 % auf 43 %. Weitere 32 % haben schon einmal ernsthaft darüber nachgedacht (2012: 43 %).

Eine zentrale Rolle bei allen Fragen rund um Hospiz- und Palliativangebote nimmt der Hausarzt ein. So würden sich 23 % der Befragten bei der Suche nach einem Platz in einer Hospizeinrichtung bzw. 35 % der Befragten bei der Suche nach einer Palliativeinrichtung an ihre Hausärztin / ihren Hausarzt wenden. Damit machen die Hausärztinnen und Hausärzte die bei weitem größte Gruppe der möglichen Berater aus. Aufgrund dieser Türöffnerfunktion sei es vordringlich, dass sie selbst gut über die Hospiz- und Palliativangebote informiert seien, damit sie ihre Patientinnen und Patienten über Hospiz- und Palliativarbeit und die Möglichkeit hospizlich-palliativer Betreuung in ihrem Umfeld kompetent beraten könnten.

1 Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C: Place of death: trends over the course of a
decade—a population-based study of death certificates from the years 2001 and
2011. Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 496–504. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0496

Bild: Pixabay

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