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Pflegende Angehörige – Deutschlands größter Pflegedienst

10.09.2015 15:39
Die Veränderungen durch den Demografiewandel sind deutlich spürbar: Die Lebenserwartung hat in den letzten Jahrzenhnten zugenommen und insgesamt steigt die Zahl der Menschen mit alters- und krankheitsbedingten Einschränkungen. Diese müssen betreut werden – meist tun dies Angehörige, wie eine Studie des Robert-Koch-Institutes im neuen Heft zur Gesundheitsberichterstattung «Pflegende Angehörige – Deutschlands größter Pflegedienst» (GBE kompakt 3/2015) zeigt.

Die Autoren des Beitrags "Pflegende Angehörige – Deutschlands größter Pflegedienst" beziehen sich auf Daten aus der Studie »Gesundheit in Deutschland aktuell« (GEDA 2012)

Aus Hochrechnungen auf Basis der Studie GEDA 2012 kann geschlossen werden, dass rund 4 bis 5 Millionen private Pflegepersonen, hauptsächlich nahe Angehörige, an der Versorgung der zu Hause lebenden pflegebedürftigen Personen beteiligt sind. Eine direkte staatliche finanzielle Zuwendung für diese Pflegepersonen gibt es nicht. Die Pflegeperson kann aber von dem Pflegebedürftigen eine finanzielle Anerkennung oder Aufwandsentschädigung erhalten.Durch das Pflegestärkungsgesetz I, das am 1.1.2015 in Kraft getreten ist, wird die Unterstützung der Angehörigen verbessert.

Nach den Ergebnissen der GEDA-Studie 2012 pflegen 6,9% der Erwachsenen regelmäßig eine pflegebedürftige Person - und das sind hauptsächlich Frauen. Diese stellen fast zwei Drittel der Pflegenden (64,9%), gut ein Drittel (35,1%) sind Männer. Die Studie zeigt auch, dass das soziale Milieu eine Rolle spielt: die geringste Bereitschaft zum Pflegen wird bei Personen mit hohem Sozialstatus verzeichnet. Die größte Bereitschaft besteht dagegen bei Personen, die sozial schlechter gestellt sind.

Ein Drittel der Pflegenden erbringt täglich mindestens zwei Stunden Pflegeleistungen und gehört somit zu den Pflegenden mit hohem Pflegeumfang. Dass dieser Aufwand mit gesundheitliche Beeiniträchtigung einhergeht, belegt die Studie ebenfalls und so legen die Autoren nahe, Ansätze zur Stärkung der sozialen Integration und Gesundheitsförderung pflegender Angehöriger zu forcieren.

Studie: PDF (208KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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