Diskussion über angemessene wissenschaftliche Methoden
Eröffnet wurde der Kongress mit der Keynote „Comparisons within randomised groups can be very misleading“ von Prof. Dr. J. Martin Bland von der Universität York, der sich kritisch mit Experimenten und deren Auswertung in der Medizin auseinandersetzt.
In den Workshops an den beiden Tagungstagen standen Methodendiskussionen und die Anwendbarkeit von sozialwissenschaftlichen Methoden auf das Feld der Pflegepraxis im Mittelpunkt. „Mit dem Kongress haben wir Maßstäbe gesetzt, was den aktuellen Methodendiskurs in der Pflege und Pflegewissenschaft angeht“, so Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, der die Tagungsleitung innehatte. In mehreren Workshops konnten sich Studierende intensiv mit der Anwendung neuer qualitativer und quantitativer Forschung beschäftigen und die Umsetzung der Methode erlernen. Intensiv diskutierte Themen waren die Angemessenheit von Methoden, z. B. zur Messung von Erleben und Einstellungen oder die richtige Kombination von Methoden, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen. Dabei wurde die ganze Vielfalt innovativer Methoden deutlich: von der Aktionsforschung zur Forschung von herausforderndem Verhalten, über das „Evidence Mapping“ als moderne Form der Recherche bis hin zur Biografieforschung als wichtige Methode zur Erfassung von Bedürfnissen.
Der Kongress hat nach Einschätzung der Veranstalter gezeigt, dass die Pflegewissenschaft zunehmend nicht nur Methoden anderer Disziplinen weiter entwickelt, sondern auch neue Methoden generiert. Zudem stoßen Pflegewissenschaftler auch immer häufiger eine Methodendiskussion in anderen Wissenschaftsbereichen an. Diese Entwicklung ist Ausdruck einer zunehmenden Ausdifferenzierung der Pflege und Pflegewissenschaft.
Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie auf der Website des Kongresses unter www.forschungswelten.info.