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Wissen und Handlungsspielraum stärken die Pflege

02.08.2016 10:10
Pflegebedürftige Menschen haben einen Anspruch auf gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Pflege. Welche konkreten Maßnahmen durch Pflegende umzusetzen sind, ist gesetzlich nicht verankert. Bisher werden solche Maßnahmen meist ohne verlässliche Wissensgrundlage durchgeführt. Dem will das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) mit der Online-Übersicht „Prävention und Rehabilitation“ entgegenwirken.

Mit der neuen, kostenlosen Online-Übersicht „Prävention und Rehabilitation“ bietet das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) detaillierte Informationen zum aktuellen Forschungsstand zu gesundheitsfördernden, präventiven und rehabilitativen Angeboten von Pflegenden für alte Menschen. Hieran schließen sich konkrete Praxisempfehlungen an. Grundlage sind zwei systematische Literaturstudien zur Wirksamkeit pflegerischer Maßnahmen, die im Auftrag des ZQP von der Mathias-Hochschule Rheine und der Universität Bremen durchgeführt wurden.

„Gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Pflegeinterventionen müssten eindeutiger definiert werden. Hinzu kommt, dass evidenzbasiertes Wissen zur Wirksamkeit fehlt. Unsere Datenbank zeigt Interventionen auf und gibt Aufschluss darüber, ob sie in der Praxis für pflegebedürftige Menschen effektiv einzusetzen sind“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Im Bereich Prävention sind z. B. Hinweise zu Ernährungsprogrammen, aktivierender Pflege und zu Bewegungstrainings aufgeführt. Weiterhin sind Informationen zu rehabilitativen Maßnahmen enthalten, die beispielsweise die körperlichen und psychischen Fähigkeiten erhalten oder verbessern und die soziale Teilhabe fördern. Diese stammen aus der erst kürzlich durchgeführten Studie „Wirksamkeit rehabilitativer Interventionen durch Pflegende“ der Universität Bremen, in der über 5000 Studien identifiziert, aber nur die 15 relevantesten in die Auswertung aufgenommen wurden.

„Der Beitrag professioneller Pflege zur Prävention und Rehabilitation für pflegebedürftige Menschen wird immer noch unterschätzt. Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Pflegende durchaus effektiv in diesem Handlungsfeld agieren können – Voraussetzung sind Wissen und Handlungsspielraum“, so Suhr.

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