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"Chaos in Apotheken und Verunsicherung bei Patienten"

16.08.2011 11:29
Die seit Juni geltenden Rabattverträge der AOK haben nach Meldung des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz zu einem Versorgungschaos in den Apotheken geführt. Ein sehr großer Teil der Rabattarzneimittel sei nicht oder nur eingeschränkt lieferbar. Die Patienten würden durch notwendige Produktwechsel völlig verunsichert. Dies ist für die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement e.V. (DGbV) nur ein trauriges Beispiel dafür, wie vordergründige Einsparbestrebungen auf Seiten der Krankenkassen indirekt zu einer Gefährdung der Therapiesicherheit und der Therapietreue (Compliance) führen können.

Davor habe die DGbV bereits mehrfach gewarnt. Vermeidbare Krankenhausaufenthalte, Notfallaufnahmen, zusätzliche Arzt- und Apothekenbesuche, vorzeitige Todesfälle und verminderte Lebensqualität seien dann die möglichen Folgen.

Die dadurch bedingten direkten und indirekten Kosten würden von Experten auf 10 bis 15 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Die vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichten Einsparungen der Krankenkassen im Jahre 2010 in Höhe von 1,3 Mrd. Euro stehen dazu in keinem vernünftigen Verhältnis.

Ein patientenorientiertes, sicheres und effizientes Versorgungsmanagement, das vermeidbare Gesundheitsschäden und Kosten reduzieren hilft, sollte deshalb höchste Priorität in der Gesundheitspolitik haben, so der Vorsitzende der DGbV Dr. John N. Weatherly. Dem gegenüber sind der Sinn der Rabattverträge und deren großer Aufwand angesichts der gravierenden Nachteile erheblich in Frage zu stellen.