Sie sind hier: Startseite News Rechte Pflegebedürftiger werden zu häufig verletzt

Rechte Pflegebedürftiger werden zu häufig verletzt

18.01.2017 09:51
Rund ein Drittel (34 Prozent) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeheimen und ambulanten Diensten berichtet über unangemessenes Verhalten gegenüber Pflegebedürftigen, wie eine repräsentativen Befragung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) belegt. Pflegebedürftige sehen sich beispielsweise Respektlosigkeit oder der Missachtung der Privatsphäre ausgesetzt.

Am häufigsten wird den Angaben zufolge über den Willen von Pflegebedürftigen hinweg gehandelt (58 Prozent), notwendige Hilfe nicht (49 Prozent) oder nicht rechtzeitig gegeben (46 Prozent). Zudem beobachteten die Befragten, dass Pflegebedürftige respektlos angesprochen, beschämt (je 36 Prozent) oder deren Privatsphäre missachtet wurde (39 Prozent).

Nur eine hohe Pflegekompetenz könne diesen Missstand verringern, argumentiert das ZQP. "Die Politik muss daher sicherstellen, dass nun tatsächlich ein neues Bewertungssystem für die Pflege entsteht, das für Bürger wirklich transparent macht, wo Profis gut pflegen und wo nicht", fordert Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Vor diesem Hintergrund hat das ZQP ein Internetportal zur Gewaltprävention (www.pflege-gewalt.de) entwickelt, das kostenlos fundierte Informationen, praktische Tipps sowie Kontaktdaten zu bundesweiten Krisentelefonen für alle Beteiligten in der Pflege bietet. Auch eine Pflegecharta, die die berufliche Verpflichtung aller aufzeigt, die in diesem Bereich arbeiten, ist beim Bundesfamilienministerium kostenlos erhätlich.

Studiendesign:

Die Umfrage wurde als computergestützte telefonische Befragung (Computer Assisted Telephone Interview) durchgeführt. Stichproben: 1.008 Pflegedienste und -einrichtungen nahmen an der Befragung teil, davon 502 stationäre und 506 ambulante Einrichtungen. Am häufigsten wurde dabei mit Pflegedienstleitungen (398 Befragte) oder geschäftsführendem Personal (391 Befragte) gesprochen. In einer zweiten Befragung wurden 1.001 Personen ab 18 Jahren aus ganz Deutschland mit Kontakt zu Pflegebedürftigen interviewt.

abgelegt unter: