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Keine Vernetzung in Sicht

11.10.2016 17:48
„Solange Apotheker lieber Haarshampoos und Wellnessprodukte in ihre Schaufenster stellen, anstatt Patienten auf den seit 1. Oktober dieses Jahres ab drei Medikamenten gesetzlich vorgeschriebenen Medikationsplan und Wechselwirkungscheck hinzuweisen, solange werden wir keine Sicherheit im Umgang mit Medikamenten erreichen", weist der Softwarechef des Pflegeportals CareIO und des bundeseinheitlichen Medikationsplans CareIO Medic, Maik Preußner, auf bestehende Missstände hin.

„Ärzte können gar nicht wissen, was der Patient sich noch so in der Apotheke kauft oder was der Facharzt zusätzlich verschreibt", so Preußner weiter. „Es ist ein Skandal, dass wir trotz Festschreibung im Gesetz noch Lichtjahre davon entfernt sind, die Akteure Arzt, Apotheke und Patient über Schnittstellen zu vernetzen. Die großen Hersteller treiben lieber ihre isolierten Insellösungen voran und die Vernetzung über verschiedene Akteure hinweg wird untergraben. Ob das die elektronische Gesundheitskarte jemals schafft, ist fraglich." Preußner fordert ein Umdenken von Apotheken und Ärzten und den Akteuren im Gesundheitsmarkt. Nur über das Schaffen von Schnittstellen sei das Problem zu überwinden. Ansonsten bleibe das deutsche Gesundheitswesen informationstechnologisch weiterhin in der Steinzeit.

Preußners von der EU und dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium ausgezeichnete Pflegesoftware bringt Arzt, Apotheke, Pflegedienste und Patienten zusammen.

Seit dem 11. Oktober informiert ein in den CareIO Medikationsplan integriertes achtstufiges Warnsystem, ob gefährliche Arzneimittelkombinationen vorliegen. Der durch Patienten kostenfrei zu nutzende Plan enthält ein automatisiertes Interaktionsmanagement. Er kann von Ärzten, Apothekern und Pflegediensten nach Freigabe durch den Patienten verwendet und aktuell gehalten werden.

Bild: obs/CareIO GmbH