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DBfK: Beschäftigungszuwachs in der Pflege ausbaufähig

16.08.2017 11:58
Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen zur Krankenhausbehandlung für das Jahr 2016 vorgelegt. Es wurden 1,4 % mehr Fälle behandelt als im Vorjahr bei gleichbleibender Verweildauer. Die Anzahl der Beschäftigten stieg zwar mit 26.400 Vollzeitstellen deutlich an. Aber mit 4.300 Stellen (1,3 %) war der Anstieg in der Pflege am niedrigsten (ärztlicher Dienst Anstieg 2,3 %; nichtärztlicher Dienst insgesamt 3,2 %). Es wurden also gerade nur so viele Stellen aufgebaut wie mit dem Pflegestellenförderprogramm finanzierbar war.

Eine Trendwende ist damit nach Auffassung des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) noch lange nicht in Sicht. Es gibt scheinbar immer noch keine Einsicht bei den Trägern, dass die Pflegefachpersonen deutlich überlastet sind. Das gehe zu Lasten der Versorgungsqualität, aber auch auf Kosten der Gesundheit und der Motivation der Berufsangehörigen. Wenn dieser Teufelskreis nicht durchbrochen werde, sei zu erwarten, dass der Fachkräftemangel im Krankenhaus noch bedrohlichere Ausmaße annehme.

Laut DBfK werde unter anderem argumentiert, der Arbeitsmarkt sei leergefegt – die Pflege gehöre tatsächlich laut Bundesagentur für Arbeit zu den Mangelberufen. Das ließe sich aber rasch ändern, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären, meint der Verband. Bessere Arbeitsbedingungen würden vor allem - aber nicht nur - durch eine bessere Stellenausstattung erreicht. Denn wenn es ernsthafte Bemühungen gäbe, Pflegefachpersonen gute Arbeitsbedingungen zu bieten, würden viele Kolleg/innen in Teilzeit ihre Wochenarbeitszeit wieder erhöhen.

In der Pflege gebe es im Vergleich zu anderen Berufen eine sehr hohe Teilzeitquote. Zudem würde eine solche Verbesserung der Rahmenbedingungen den Pflegeberuf und damit die Ausbildung attraktiver machen. Es müsse darüber hinaus mit dem Abbau von Betten ernst gemacht werden. Auch das würde Personalkapazitäten freisetzen.

Der DBfK fordert zeitnah grundsätzliche Reformen. Die jetzt geplante Definition von Personaluntergrenzen sei dazu nur ein erster Schritt.

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