„Krankenhausfinanzierung ab 2011 – Mehrleistungen und Innovationen in der Medizintechnologie – Wie viel ist noch leistbar?“
Termindetails
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von 09:30 bis 16:00
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Der Gesetzgeber ändert ab dem Jahr 2011, unter dem Druck steigender Ausgaben, erneut die Krankenhausfinanzierung. Das G-DRG-Preissystem, das bisher nach dem Prinzip „Geld folgt der Leistung“ konzipiert wurde, wird dabei durch die geplanten Mehrleistungsabschläge ausgehöhlt. Das bedeutet de Facto eine Leistungs- und Budgetdeckelung für leistungsfähige Kliniken, die insbesondere innovative Medizintechnologien für die Ausweitung des Versorgungsangebotes einsetzen möchten. Auch für das Jahr 2011 gilt die Formel: Erlös = Preis x Leistung. Leistungsmengenveränderungen werden auf Basis von Fallpauschalen und Zusatzentgelten bewertet und somit direkt ökonomisch wirksam.
Wie können trotz vorhandener Hürden Strategien entwickelt werden, die Ausweitung der notwendigen Versorgung mit innovativen Medizintechnologien in die Krankenhäuser umzusetzen? Das G-DRG-System erfordert insbesondere für neue Technologien und aufwendige kostenintensive Verfahren komplexe Strategien für die Vergütung. Viele Verfahrensregeln sind schwierig zu durchschauen und die Anforderungen an die Antragsverfahren werden immer aufwendiger. Sowohl für die bestehenden Produkte wie auch für Innovationen müssen ausführliche Analysen der Abbildungsmöglichkeiten der Produkte des jeweiligen Unternehmens innerhalb des G-DRG-Systems durchgeführt werden, um die Vergütung abzusichern.
Entscheidungsträger und Einkaufsverantwortliche in den Krankenhäusern erwarten zunehmend passgenaue Konzepte zur Darstellung der Refinanzierung medizintechnischer Produkte durch die Hersteller. Die Unternehmen, die über diese Kompetenz verfügen, sichern sich im Wettbewerb einen entscheidenden Vorteil. Aufbauend auf den Grundlagen der Abbildung von Technologien im DRG-System, durch die Anwendung der Klassifizierungsinstrumente (OPS) und Diagnosen (ICD), wird oftmals deren Umsetzung in die Praxis, also in den Krankenhausalltag, vernachlässigt. Das fehlende Verständnis für die Notwendigkeiten einer nachhaltigen Reimbursementstrategie und die betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Anforderungen kann zu Frustration und wirtschaftlichem Misserfolg führen.
Themenbereiche
- Eckpunkte der Krankausfinanzierung ab 2011
- DRG-Anforderungen ab dem Jahr 2011
- Budgetvereinbarung und Auswirkungen auf Medizinprodukte
- Ökonomisierung der Medizinausrichtung der Klinik
- DRG-Strategien für eine nachhaltige Finanzierungssicherung
- Prozess- und Vertriebsanforderungen für den MedTech-Anbieter
- Beschaffungsanforderungen aus Sicht der Einkaufsverbünde
- Checkliste für Medizinproduktehersteller
Ziel
Die Veranstaltung soll den Teilnehmern Wege und Strategien aufzeigen, die es ermöglichen, eine nachhaltige Finanzierungssicherung von innovativen Medizintechnologien im Krankenhausmarkt zu etablieren.
Referenten
- Dr. Claudia Brase, Ärztin und Geschäftsführerin, Hamburgische Krankenhausgesellschaft e. V. (HKG), Hamburg
- Hans Ebert, Geschäftsführer Diako-Service GmbH, Rotenburg (Wümme); Geschäftsführer, Emimus-JMP-Einkaufs GmbH, Hannover
- Michael Ehlebracht, Arzt und Medizincontroller, Vorstand, DMI-Systems AG, Hamburg
Moderation
- Olaf Winkler, Leiter Referat Gesundheitssystem, Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed), Berlin
Veranstaltungsbetreuung
- Isabel Knorr, Assistentin Referat Gesundheitssystem, Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed), Berlin
PROGRAMM
09:30 Uhr
Kaffee-Empfang
10:00 Uhr
Olaf Winkler
Begrüßung
10:10 Uhr
Dr. Claudia Brase
Perspektiven der Krankenhausfinanzierung
- Kontext des GKV-FinG
- Krankenhaus als Motor der Innovation
- Modell einer separaten Innovationsfinan-zierung
10:40 Uhr
Michael Ehlebracht
Integration von innovativen Medizintechnologien in das G-DRG-System 2011
- Erlösbudgets
- Mengen- und Leistungsveränderungen
- Mehr- und Mindererlöse
- Preisgestaltung von individuellen Entgelten (DRG, ZE, NUB)
- OPS-Antragsverfahren, Fallstricke und
To-Dos - NUB-Verfahren: strategischer Ansatz
- Investitionsgüter sind gleich Verbrauchsgüter: Wie geht das?
12:15 Uhr
Mittagspause
13:15 Uhr
Hans Ebert
Beschaffungsprozesse für innovative MedTech-Technologien und Anforderungen aus Sicht eines Einkaufverbundes
- Wettbewerbsumfeld und Systempartner-schaften
- Kostendeckungsbeitragsrechnung
14:15 Uhr
Kaffeepause
14:30 Uhr
Michael Ehlebracht
Prozess und Vertriebsanforderungen für den MedTech-Anbieter bei der Einführung von In-novationen
- Strategisches Reimbursement
- Vertriebsqualifikation
- Prozess Know-how Primär- und Sekundärprozesse
- Prozesskostenanalyse und Lösungsansätze an Beispielen
- Umgang mit Medizincontrolling
- Checkliste für Medizinproduktehersteller
(Ende der Veranstaltung gegen 16:00 Uhr)