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Pflege blickt optimistisch in die Zukunft

02.04.2019 15:53
Demographischer Wandel, Personalmangel, Gesetzgebung, neue Betreuungsformen, Digitalisierung – der Pflegemarkt ist im Wandel und hat etliche Herausforderungen zu meistern. Dennoch blicke die Branche optimistisch nach vorne – und sei investitionsbereit, wie aus dem Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019 von Vincentz Network hervorgeht. am 2. April wurde dieser im Rahmen der Messe "Altenpflege" in Nürnberg vorgestellt.

Drei Jahre hat der Fachverlag Vincentz Network mit dem Marktforschungsinstitut Cogitaris nach eigenen Angaben die Pflegebranche beobachtet und jährlich ein Investitionsbarometer veröffentlicht. Daraus haben die Pflegeexperten jetzt den "Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019" abgeleitet: Ein Datenschatz, der detailliert Auskunft gibt über Geschäftserwartung, Investitionsbereitschaft und wirtschaftliche Situation in der stationären und ambulanten Pflege. Den Ergebnisssen zufolge hat sich die Geschäftslage der Pflege verbessert, die Investitionsbereitschaft sei gestiegen.

Als Ergebnisse zählt Vincentz Network folgende auf:

  • Die Branche möchte investieren und es steht Budget zur Verfügung: 47 Prozent (+5 Prozentpunkte) hatten 2018 dmenach ein gutes Geschäftsjahr. 30 Prozent (+1 Prozentpunkte) wollen Ihre Investitionen steigern.

  • Positive Trendwende bei den Geschäftserwartungen: Der Vincentz-Geschäftserwartungssaldo drehe erstmals seit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) auf positiv (+5 Prozentpunkte)

  • Stationäre Altenpflege hat das PSG II Tal fast durchschritten: 48 Prozent der stationären Einrichtungen hatten 2018 ein gutes Geschäftsjahr. Der Anteil stationärer Einrichtungen mit ungünstigen Geschäftserwartungen sinken deutlich – von 42 Prozent im Jahr 2017 auf 19 Prozent 2019.

  • Kleinere Unternehmen lösen ihren Investitionsstau: Der Vincentz-Investitionserwartungssaldo steigt den Ergebnissen zufolge um 12 Prozentpunkte von +16 Prozent auf +28 Prozent.

  • Größere Unternehmen investierten weiterhin am stärksten – allerdings tendenziell weniger als letztes Jahr. Der Vincentz-Investitionserwartungssaldo sinkt von +42 Prozent um 7 Prozentpunkte auf +35 Prozent.

  • Im Trend: Service-Wohnen und Tagespflege: Die mit Abstand beste Investitionslage fand sich 2017 bei der Tagespflege (64 Prozent) und Servicewohnen (67 Prozent). Beide Werte gingen 2018 zwar zurück – blieben aber immer noch über dem Branchendurchschnitt. Seit drei Jahren nehmen die Investitionserwartungen beim Servicewohnen und in der Tagespflege nach Angaben der Autoren überdurchschnittlich zu. Das zeichne sich auch 2019 ab.

 

Trend-Wohnformen wie Tagespflege und Service-Wohnen beweisen Innovationsbereitschaft

„Der Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019 sendet ein Signal, das uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt“, sagt Lukas Sander, Chefredakteur der Zeitschrift Häusliche Pflege bei Vincentz, „die Zahlen zeigen, wie groß Bereitschaft und Wille sind, die Pflege in Deutschland nach vorn zu bringen. Ich bin bin überzeugt, dass es der Branche gelingt, die komplexen Herausforderungen kreativ und kompetent zu meistern.“ Insbesondere neue Trend-Wohnformen wie Tagespflege und Service-Wohnen zeigten anschaulich die Innovationsbereitschaft der Branche.

Die stationäre Pflege: innovativer Treiber und Kompetenzzentrum im Quartier

Dass geplante Investitionen im stationären Bereich im Vergleich deutlich geringer ausfallen, sei darauf zurückzuführen, dass die Gesetzgeber in den vergangenen Jahren insbesondere die ambulante und teilstationäre Pflege förderten. Eine Entwicklung, die Steve Schrader, Chefredakteur Altenheim, CAREkonkret und pro Hauswirtschaft bei Vincentz, kritisch sieht: „In vielen Ballungszentren droht eine Unterversorgung mit Pflegeplätzen. Wichtig sind bessere Rahmenbedingungen, die den Bau und Betrieb von Pflegeheimen wieder attraktiver machen.“ Ein Auslaufmodell sei die stationäre Altenpflege nicht. „Wachstum im ambulanten und teilstationären Segment geht zu einem großen Teil von innovativen Vordenkern der stationären Pflege aus“, ist Schrader überzeugt. „Nur der Mix aus verschiedenen Angeboten wird den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen gerecht. Die stationäre Pflege ist dabei innovativer Treiber und Kompetenzzentrum im Quartier.“
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