Sie sind hier: Startseite News Arbeits- und Sozialministerium setzt erfolgreiche Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege fort

Arbeits- und Sozialministerium setzt erfolgreiche Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege fort

04.12.2018 15:19
„Weil jede Fachkräftelücke eine erhöhte Arbeitsverdichtung für die rund 44.000 Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz bedeutet, stand für uns außer Frage, dass wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern die erfolgreiche ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe 2012 bis 2015, Berufsfeld Pflege‘ in Form der ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022‘ fortsetzen“, so die Begründung von Arbeits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich der Pressekonferenz am 26. November zur Vorstellung und Unterzeichnung der dazugehörigen Vereinbarung.

„Wir wollen an die Erfolge der vorherigen Initiative anknüpfen, durch deren Maßnahmen wir beispielsweise die prognostizierte Fachkräftelücke für das Jahr 2015 um 65 Prozent von 5.367 auf rund 1.900 reduzieren konnten. Wir wollen aber auch neue Impulse setzen und uns verstärkt den Beschäftigungs- und Rahmenbedingungen in der Pflege widmen. Dies ist notwendig, damit wir nicht nur neue Pflegekräfte gewinnen können, sondern diese auch lange den Beruf ausüben wollen und können“, so die Ministerin.

Zur Unterzeichnung gaben auch der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Markus Mai, die Vorstandsvorsitzende der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., Regine Schuster, der Vorstandsvorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, Bernd Decker, sowie der Landesfachbereichsleiter von ver.di Rheinland-Pfalz, Frank Hutmacher, ein Statement ab, das stellvertretend für die vielen Partnerinnen und Partner der Initiative stehe. Die Beteiligten seien sich einig gewesen, dass die Fachkräftesicherung in der Pflege Daueraufgabe sei, die sich nur gemeinsam bewältigen lasse.

5 Handlungsfelder der Initiative

Die „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022“ besteht insgesamt aus fünf Handlungsfeldern: I. Zukunftsorientierte Formen von Ausbildung, Studium und Weiterbildung in der Pflege, II. Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe, III. Attraktive Beschäftigungsbedingungen in der Pflege, IV. Integration ausländischer Pflegekräfte und V. Öffentlichkeitsarbeit.

„Mit der neuen Fachkräfteinitiative möchten wir die Zahl der Auszubildenden in den Pflegeausbildungen weiter steigern und die Herausforderungen der neuen generalistischen Pflegeausbildung frühzeitig angehen, damit sich die Potenziale im Sinne einer zukunftssicheren Berufsausbildung und einer verbesserten Fachkräftesicherung möglichst nachhaltig entfalten können. Unser Ziel ist es außerdem, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und gesundheitsfördernde Beschäftigungsbedingungen weiterzuentwickeln. Wir werden die Gewinnung und Integration von Pflegefachkräften aus der EU und aus Drittstaaten in den hiesigen Pflegearbeitsmarkt ebenso vorantreiben, wie die Gestaltung einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit, um das Interesse und die Begeisterung für eine Berufswahl in der Pflege zu fördern und Wege dahin aufzuzeigen“, erläuterte Bätzing-Lichtenthäler.

„Mit der ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative 2.0‘ setzt unser Bundesland erneut ein deutliches Signal, das weit über die Landesgrenzen hinaus beispielgebend sein muss. Wir freuen uns, dass die Landespflegekammer als Selbstverwaltungsorgan der beruflich Pflegenden innerhalb der Initiative einen solchen Stellenwert einnimmt. Die Aufrechterhaltung der pflegerischen Versorgungssicherheit ist wesentliches Anliegen unserer Berufsgruppe. Daher übernehmen wir über alle Handlungsfelder hinweg Verantwortung, um die Initiative 2.0 wieder zu einem Erfolg werden zu lassen“, so der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Markus Mai.

„Es ist für uns selbstverständlich, auch ein starker Partner der FQI 2.0 zu sein. Die Veränderungen im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung, zunehmende Aufgaben für Leistungserbringer und Personalnot erfordern Mut, neue Wege zu gehen. Fachkräfte müssen sich auf ihnen vorbehaltene Aufgaben konzentrieren können und benötigen zunehmend Unterstützung anderer qualifizierter Berufsgruppen. Dadurch wird die Fachkrafttätigkeit wieder attraktiver. Pflegenden Angehörigen sind weitere Belastungen nicht mehr zuzumuten und Helferausbildungen müssen als Nachwuchsbilder gesichert sein. Es ist für uns daher wichtig, aber auch eine große Eigenverantwortung, uns in diesen Bereichen in Rheinland-Pfalz weiter für Verbesserungen einzusetzen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. Regine Schuster.

Der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, Bernd Decker, sieht durch die gesetzlichen Neuregelungen zu den Pflegepersonaluntergrenzen und zum Pflegepersonalstärkungsgesetz einen zunehmend steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften in den Krankenhäusern. Die Krankenhäuser als einer der größten Ausbildungsträger wollen daher nochmals ihre Ausbildungsanstrengungen erhöhen und selbstverständlich als attraktiver und zukunftsträchtiger Arbeitgeber wahrgenommen werden. „Wir möchten nicht zuletzt durch die Mitwirkung in dieser begrüßenswerten Initiative auch unsere Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege damit zum Ausdruck bringen“, erläuterte Decker.

„Gute und tarifierte Arbeitsplätze in der Pflege sind die Grundpfeiler für attraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Familienfreundliches Denken und Handeln in Krankenhäusern sowie Einrichtungen der ambulanten und stationären Langzeitpflege im Kontext einer weiter zu verbessernden Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen die weitere Basis für die Initiative sein. Auch Personalgewinnung, unter anderem durch Ausbildung, und Integration von Pflegefachkräften aus der EU und aus Drittstaaten in den hiesigen Pflegearbeitsmarkt müssen wir mit den Personal- und Betriebsräten vor Ort diskutieren und fokussieren“, sagte Frank Hutmacher, Landesfachbereichsleiter von ver.di Rheinland-Pfalz.

 

Zum Hintergrund:
Die wissenschaftliche Grundlage für die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative bilden die Ergebnisse eines vom Arbeits- und Sozialministerium in Auftrag gegebenen Branchenmonitorings. Dieses bundesweit einmalige Instrument gibt Aufschluss über die aktuelle Situation der Gesundheitsfachberufe. Es macht deutlich, in welchen Berufen und in welchen Regionen eine angespannte Fachkräftesituation herrscht.

Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022 gehören:

Ministerium für Bildung (BM), Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFFJIV), Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD), Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK), AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Bezirksverwaltung Mainz, BKK Landesverband Mitte, Regionalvertretung Rheinland-Pfalz und Saarland, Bundesverband ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen e.V. (bad), Dachverband der Pflegeorganisationen Rheinland-Pfalz e.V. (DPO), Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Hochschule Ludwigshafen am Rhein, IKK Südwest, Katholische Hochschule Mainz, Knappschaft, Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV), Landesarbeitsgemeinschaft der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe Rheinland-Pfalz e.V. (LAG), Landespflegekammer Rheinland-Pfalz KdöR, Landkreistag Rheinland-Pfalz, PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV), Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V., Sozialverband Deutschland e.V. (Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland), Städtetag Rheinland-Pfalz, Unfallkasse Rheinland-Pfalz KdöR, Universität Trier, Verband deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB), Verband der Ersatzkassen e. V. (Landesvertretung Rheinland-Pfalz) (VDEK), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland (ver.di), Verband der Privaten Krankenversicherung e.V., sowie der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage unter www.gesundheitsfachberufe.rlp.de.

abgelegt unter: ,