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6. Berliner Pflegekonferenz: Pflege fit für die Zukunft machen

11.11.2019 10:58
Die 6. Berliner Pflegekonferenz startete mit einem vollen Programm. Hochkarätige Stimmen aus Politik, Gesundheitssystem, Wissenschaft und Praxis stellten ihre Standpunkte und Ideen, wie Pflege besser werden kann, vor. Nach dem Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, folgten Berlins Pflegesenatorin Dilek Kalayci und Dr. Antti Kaski, Gesandter und Stellvertretender Leiter der Botschaft von Finnland, Berlin. Sie präsentierten in Vorträgen die unterschiedlichen Lösungen, mit denen beide Partnerländer der Berliner Pflegekonferenz 2019 den Herausforderungen in der Pflege entgegentreten.

„Die Berliner Pflegekonferenz hat sich auf die Fahnen geschrieben, Ideen, Innovationen und auch unkonventionellen Konzepten eine Plattform zu bieten. Denn die Rezepte von gestern helfen nicht mehr. Wir möchten zeigen, wie eine gute Pflege gestärkt und für morgen gesichert werden kann“, hob Yves Rawiel, Initiator der Berliner Pflegekonferenz, in seinem Grußwort hervor und gab damit die Vorlage für die anwesenden Spitzen aus der Politik.

„Wir brauchen innovative Ansätze und Konzepte, um auch künftig die immer größer werdende Zahl pflegebedürftiger Menschen qualitätsgesichert versorgen zu können“, forderte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus in seiner Rede. „Wenn Fachkräfte in der Pflege gewonnen und gehalten werden sollen, bedarf es attraktiver Arbeitsbedingungen, sonst verlaufen alle anderen Bemühungen im Sande.“ Es müsse dringend für Entlastung gesorgt und neue Wege in der Pflegeversorgung beschritten werden, appellierte Staatssekretär Westerfellhaus.

Für das internationale Partnerland ergriff Dr. Antti Kaski das Wort. Finnland als Land mit großer Fläche und eher geringer Einwohnerdichte steht vor großen Herausforderungen, was die Versorgung von Pflegebedürftigen betrifft. Doch mit klugen Konzepten, die Finnland unter anderem auf einem eigenen Stand und in Vorträgen in den Fachforen auf der Berliner Pflegekonferenz vorstellte, soll eine gute Pflege gewährleistet werden.

Mit Berlin als eine dicht bewohnte Metropole bot die Berliner Pflegekonferenz auch einen regionalen Gegensatz mit anderen Herausforderungen und Lösungen. Berlins Pflegesenatorin Kalayci präsentierte das diesjährige Partnerbundesland Berlin und betonte dabei: „Pflege ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Immer mehr Menschen haben mit Pflege zu tun, sei es als Pflegebedürftige oder als Pflegende.“

In ihrem Vortrag stellte Senatorin Kalayci daher konkrete Maßnahmen vor, die das Land Berlin ergriffen hat, um die Pflege zu verbessern und zu stärken: „In dem von mir initiierten „Berliner Pakt für die Pflege“ werden wir die Pflegeberufe finanziell und qualitativ attraktiver machen. Wir starten eine umfangreiche Ausbildungsoffensive. Zur Unterstützung und Beratung von pflegenden Angehörigen stärken wir unsere 36 Pflegestützpunkte. Im Bürgerdialog „Pflege 2030“ können die Berlinerinnen und Berliner zudem aktiv daran mitwirken, die Pflege der Zukunft zu gestalten.“

Nach diesen Betrachtungen ging es in den anschließenden Panels mit zahlreichen Foren um konkrete Fragestellungen zu verschiedenen Themen in der Pflege. Wissenschaftler und Experten diskutierten unter anderem über die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und Big Data in der Pflege. Das Konzept der Pflegevollversicherung wurde in den Panels ebenso debattiert wie die sensible Frage der Sterbehilfe in der Palliativversorgung.

Damit erlebten die rund 600 Gäste ein spannendes Eröffnungsprogramm der 6. Berliner Pflegekonferenz, bevor am Abend die Verleihungen des Otto Heinemann Preises und des Marie Simon Pflegepreises den feierlichen Höhepunkt bilden.