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Pflegeausbildung - Weidner: „Es ist noch nicht entschieden!“

03.06.2016 14:43
Am 30. Mai hat die Anhörung zum neuen Pflegeberufsgesetz in den zuständigen Ausschüssen Gesundheit und Familie im Bundestag in Berlin stattgefunden. Pflege- und Lehrerverbände, die Pflegewissenschaft und viele Wohlfahrtsverbände haben sich in der Anhörung durchgängig für die gemeinsame Pflegeausbildung ausgesprochen, erklärt Professor Weidner (Bild) als Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) und entkräftet Gerüchte des vorzeitigen Scheiterns.

„Auch wenn von Gegnern der gemeinsamen Pflegeausbildung im Nachgang der Anhörung Gerüchte gestreut wurden, dass die Generalistik bereits gescheitert sei, wird jetzt erst einmal weiterberaten und dann erst entschieden!“, so Weidner.

Weidner geht davon aus, dass in den nächsten Wochen erst einmal die zahlreichen schriftlichen Eingaben der Verbände und Sachverständigen zum Gesetzentwurf von den Ausschüssen gründlich geprüft werden müssen. Es bestehen noch Klärungsbedarfe in einigen Details. Auch die angekündigte Ausbildungs- und Prüfungsverordnung steht noch aus. Daher ist auch vor der Sommerpause nicht mehr mit einer Entscheidung des Bundestages zu rechnen.

Weidner: „Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion so unklug ist, sich jetzt ohne Not gegen den Gesetzentwurf des Kabinetts zu stellen und damit ihre eigene Hausspitze im Gesundheitsministerium zu demontieren!“ Die Meldungen in einigen Medien, dass Gesundheitsminister Gröhe (CDU) bereits den Gegnern gegenüber Zugeständnisse gemacht habe, hält Weidner für ein Fake. „Das ist doch ein übliches Spiel, wenn es um solche wichtigen Entscheidungen geht. Da werden dann gerne mal ein paar Verneblungsaktionen gestartet.“ Weidner rät allen Abgeordneten jetzt Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren und wie geplant bei der Sache zu bleiben.

Der geplanten neuen Pflegeausbildung war eine Vielzahl von wissenschaftlichen Modellprojekten vorangegangen, die sämtlich gezeigt haben, dass eine gemeinsame Pflegeausbildung erhebliche Vorteile bietet. Auch international ist die sogenannte generalistische Pflegeausbildung Standard. „Es gibt kein anderes Land in Europa, dass sich so wie Deutschland gleich drei Pflegeausbildungen nebeneinander leistet!“, sagt Weidner.

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