hsg bietet Expertise in der Akademisierung der Hebammenausbildung an
Aus Sicht des Bundes ergibt sich durch eine EU-Richtlinie für die Hebammenausbildung bereits heute die Notwendigkeit einer vollständigen Akademisierung der Ausbildung bis zum 18. Januar 2020. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD von Februar 2018 ist festgehalten, dass die regierenden Bundesparteien die Hebammenausbildung nach den EU-Vorgaben als akademischen Beruf umsetzen werden.
Bernloehr: "Es ist an der Zeit, dass den Worten Taten folgen und die Weichen für eine Vollakademisierung der Hebammenausbildung in Deutschland gestellt werden. Baldmöglichst muss die Politik in NRW, aber auch in ganz Deutschland, den Prozess des Übergangs gestalten und alle notwendigen Akteure an dem Prozess beteiligen. Wir bringen uns gern aktiv mit unserer Expertise in diesen Diskussionsprozess ein. Der Appell, dass der Bund bei der Überführung der Ausbildung auf Hochschulniveau die Fachschulen mit ihrer langjährigen Erfahrung einbinden solle, ist richtig und wichtig. Aus unserer Sicht ist es natürlich absolut naheliegend, unsere Expertise als Hochschule, die seit knapp acht Jahren akademisierte Hebammen ausbildet, hinzuzuziehen. Wir stehen bereit."
Um die hochschulische Ausbildung von Hebammen auf solide Grundlagen zu bauen, bietet die hsg neben dem Bachelor-Studiengang "Hebammenkunde" und dem Master-Studiengang "Evidence-based Health Care" seit Jahren eine kostenlose Weiterbildung zum Praxisanleiter für Kooperationspartner der Hochschule an, in der bereits über 100 Hebammen, Gesundheits- und Krankenpfleger und Gynäkologen der hsg-Kooperationspartner zum Praxisanleiter ausgebildet wurden. Die Verzahnung von hochschulischer Lehre und der qualifizierten Praxisanleitung während der praktischen Studienphasen ist in diesem Modell der Primärqualifizierung erprobt und erfolgreich.
"Gerade die hsg mit ihren aktuell vier Professorinnen für Hebammenwissenschaft ist als bundesweit größter Standort ein relevanter Akteur, den die Landesregierung Nordrhein-Westfalens in ihre Planungen unbedingt mit einbeziehen und nutzen sollte", sagte Annette Bernloehr und fügte hinzu: "Die Landesregierung hat sich zukunftsweisend entschieden, sich ein solches Flaggschiff zu leisten – nun ist es an der Zeit, die aufgebaute Expertise in vollem Umfang zu nutzen."