Immer smarter und immer unsichtbarer: Health Textiles
Schon eine Weile sind Textilingenieure auch dem Thema Keime auf der Spur. „Textilien mit eingewebten Silberfäden sind bereits im Praxistest an der Uniklinik in Dresden und den Elblandkliniken in Meißen“, erklärt Ingenieurin Dr. Claudia Scholta. „Ihre bakterienhemmende Wirkung haben wir längst im Labor nachgewiesen. Die Anwendungsstudie soll zeigen, wie stark die Verbreitung von Keimen – auch MRSA – mit Hilfe dieser Textilien minimiert werden kann. Da weitaus weniger aufwändige Reinigungszyklen in Kliniken nötig werden, sind über die medizinischen Vorteile auch erhebliche wirtschaftliche zu erwarten“, so Scholta.
Die Expertin, die als Projektmanagerin von Health.Textil 4.0, einem Projekt sächsischer Firmen, Forschungsinstitute und Vereine, die komplexe Gesundheitswirtschaft überblickt, weiß auch: „Unter den Textilingenieuren existieren eine Menge Ideen, von denen die Gesundheitsbranche auch in Zukunft profitieren wird. Entwicklungen zielen zum Beispiel auf mit Bewegungs- oder Vitalsensoren ausgestattete Textilien für Patienten, die per App mit Pflegern kommunizieren. Die Einsatzszenarien sind unglaublich breit und in nicht mehr ferner Zukunft.“
Der Workshop ist aufgrund seiner breiten Ansprache repräsentativ für das Konzept des Kongresses, der alle Berufe im Gesundheitswesen anspricht: Ärzte, MFA, Pfleger, im Notfall- und Rettungsbereich Tätige, Hebammen, Physiotherapeuten und Logopäden.
Den 7. Interprofessionellen Gesundheitskongress wird die Schirmherrin des Kongresses, die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara Klepsch, eröffnen. Zum ersten Mal vergibt der Springer Medizin Verlag während der zweitägigen Veranstaltung am Dresdner Elbufer, zu der mehr als 800 Teilnehmer erwartet werden, den Innovationspreis für Interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen vergeben.