„Der Widerstand Bayerns im Bundesrat gegen die bundeseinheitliche Einführung des Personalbemessungsinstruments in den Krankenhäusern kam für uns überraschend, und wir bedauern sehr, dass wir so unsere fachliche Einschätzung im Vorfeld nicht einbringen konnten“, erklärt VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner. Es liegen der VdPB als bayerischer Vertretung der Profession Pflege bis heute keine Dokumente vor, die den Umfang und die Begründung der Intervention Bayerns nachvollziehbar öffentlich zugänglich machen und erklären könnten. „Wir wissen aus unterschiedlichen Quellen, dass Bayern offenbar im Gesundheitsausschuss des Bundesrats einen Antrag gestellt hat, der Länderkammer die Nicht-Zustimmung zur Verordnung zu empfehlen. Wir wissen auch, dass der Ausschuss danach beschlossen hat, die Verordnung nicht in die Märzsitzung des Bundesrats einzubringen. Wir können nur vermuten, dass damit die Einführung der PPR 2.0 zum 1. Juli 2024 erst mal vom Tisch ist“, fügt Sigl-Lehner hinzu. Erfahren habe man von dem Vorgang zuerst aus der Fachpresse.
Die VdPB gibt zu bedenken, dass allein eine offene Kommunikation und eine bereits im Vorfeld klare Haltung Bayerns zur Personalbemessung im Krankenhaus eine fachliche Auseinandersetzung möglich gemacht hätten. In der Berufsgruppe entstehe nun aber der Eindruck, dass Mitsprache und Einfluss der Profession gar nicht gewollt seien. Ein mit der PPR 2.0 vertrautes VdPB-Mitglied beklagt: „Der Soll-Ist-Abgleich der PPR 2.0 könnte nicht nur ein Instrument der Entlastung für die Beschäftigten in der Krankenhauspflege werden, sondern durch die damit festgestellten Erfüllungsgrade auch eine Chance, Einfluss zu nehmen auf die Rahmenbedingungen. Das ist offensichtlich politisch nicht gewünscht!“
„Da uns Details des Antrags im Gesundheitsausschuss des Bundesrats nur aus zweiter Hand bekannt sind, können wir die dort vorgebrachten Argumente nicht widerlegen, sie gegebenenfalls aber genauso wenig als berechtigte Einwände verteidigen. Abgesehen davon, dass es sich hier um ein Instrument handelt, auf das sich alle Seiten einigen konnten und das die Pflegenden ausdrücklich wollen, verhindert dieses Vorgehen den sachlichen Austausch auf Augenhöhe, den wir uns wünschen würden und der der Profession Pflege auch zusteht.“
]]>"Deshalb ist davon auszugehen, dass auch die kleine Aufwärtsentwicklung von drei Prozent vor allem im Krankenhausbereich stattgefunden hat"", so Meurer. "Wer sich jetzt noch einer sachlichen Diskussion um die Entwicklungen seit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und die Zukunft der Altenpflegeausbildung verschließt, handelt ideologiegetrieben und nicht im Sinne der Pflegebedürftigen, deren Versorgung vielerorts längst nicht mehr sichergestellt ist."
]]>Endgültige Ergebnisse im Juli 2024
Endgültige Ergebnisse zu den Auszubildenden in der Pflege zum Stichtag 31. Dezember 2023 und zu weiteren Merkmalen (u. a. erstmals zu Abschlüssen in der Pflegeausbildung) sind voraussichtlich im Juli 2024 verfügbar.
Seit 2020 sind Ausbildungen nach dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe möglich
In der Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann, die mit dem Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) von 2017 begründet wurde, wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in sowie Altenpfleger/-in zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt. Der Ausbildungsberuf wird seit 2020 angeboten und die Ausbildung in Vollzeit dauert drei Jahre.
Weitere Informationen:
Die Angaben entstammen der amtlichen Datenerhebung auf Grundlage der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung (PflAFinV). Informationen zum Beruf „Pflegefachmann/-frau“ sind im Internetangebot der Bundesagentur für Arbeit verfügbar. Weitere Ergebnisse zur Statistik nach der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung bietet die Themenseite „Berufliche Bildung“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Einen Gesamtüberblick über die Bildungssituation in Deutschland von der Schule über die Berufsbildung bis zur Hochschule bietet die Themenseite „Bildungsindikatoren“.
Über die durchschnittlichen Verdienste von Fachkräften in der Alten- und Krankenpflege, die zu den Engpassberufen zählen, informierte das Statistische Bundesamt am 25. März 2024. Demnach erhielten im April 2023 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in der Altenpflege durchschnittlich 3.920 Euro und somit rund 200 Euro mehr als der Durchschnitt Vollzeitbeschäftigter mit anerkannter Berufsausbildungmit (3.714 Euro brutto). Vollzeit-Fachkräfte in der Krankenpflege verdienten mit 4.067 Euro sogar rund 350 Euro mehr.
Daten und Fakten rund um das Thema Fachkräfte bündelt das Statistische Bundesamt auf einer eigenen Sonderseite (www.destatis.de/fachkraefte). Das Datenangebot umfasst die Bereiche Demografie, Erwerbstätigkeit, Bildung und Zuwanderung. Es reicht von Vorausberechnungen zur künftigen Zahl von Erwerbspersonen über Analysen zum Arbeitskräfteangebot bis hin zu Daten zu Arbeitsmigration und Ausbildungsmarkt – und wird sukzessive erweitert.
]]>Unter den Mitgliedern befindet sich auch Prof. Luise Poustka, die seit Oktober 2023 Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist.
Unter den Mitgliedern befindet sich auch Professorin Luise Poustka, die seit Oktober 2023 Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg ist. „Ich freue mich über diese Berufung“, sagt die Psychiaterin. „Zum einen, weil erkannt wurde, wie wichtig es ist, die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen. Wie wir alle wissen, war dies während der Pandemie zumindest nicht in ausreichendem Maße der Fall, die Folgen spüren wir noch heute. Zum anderen werte ich es als gutes Zeichen, dass die Regierung einen Gesundheitsrat nicht nur zu Krisenzeiten einrichtet, sondern kontinuierlich mit Experten weiterarbeiten möchte. “
Verschiedene Expertisen
Dem ExpertInnenrat gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen an, unter anderem für Öffentliche Gesundheit, Ethik, Medizin, Pflegewissenschaften, Sozialwissenschaften und Virologie. Sie arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Den Vorsitz teilen sich Professorin Susanne Moebus von der Universitätsmedizin Essen und der Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Heyo Kroemer.
„Wir sind stolz darauf, mit Luise Poustka eine weitere Wissenschaftlerin und Ärztin aus dem Universitätsklinikum Heidelberg in einem wichtigen Gremium zu wissen, das die Bundesregierung berät“, sagt Professor Ingo Autenrieth, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. Professor Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Prodekan für Struktur und Entwicklung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, ist gerade als Vorsitzender des Wissenschaftsrats wiedergewählt worden, Professor Alexander Dalpke, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene, ist seit kurzem neues Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Ich gratuliere Luise Poustka zu dieser Anerkennung und wünsche ihr viel Freude und Erfolg bei der Arbeit im Rat.“
Ratschläge sollten auch berücksichtigt werden
Luise Poustka ist gespannt auf die neue Aufgabe. „Ich freue mich vor allem auf die Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachrichtungen. Und ich hoffe natürlich, dass wir gemeinsam zu evidenzbasierten Empfehlungen finden, die die Politik dann auch berücksichtigt. Während der Pandemie ist das in der Regel gut gelungen.“
Der Rat beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Basis mit der Frage, wie Gesundheitswesen und Gesellschaft künftigen Krisen bestmöglich begegnen können, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung. Bei aktuellen Fragestellungen zur öffentlichen Gesundheit könne der Rat die Regierung „adhoc“ beraten. Das Gremium kommt regelmäßig zu Plenarsitzungen zusammen. Die Arbeit zu den in der konstituierenden Sitzung festgelegten Schwerpunktthemen findet arbeitsteilig in Arbeitsgruppen statt. Die Stellungnahmen des Rates werden vom Plenum verabschiedet.
Zur Person
Luise Poustka ist seit Oktober 2023 Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ihr Spezialgebiet sind die Erforschung der Entstehung, die Früherkennung und Frühintervention bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen und anderen Neuroentwicklungsstörungen. Ihr Ziel ist es, betroffene Familien möglichst früh zu beraten und zu schulen, um durch eine angepasste und fördernde Interaktion mit dem Kind die Schwere der Symptome positiv beeinflussen zu können. Poustka ist geboren in Wien, studierte Schauspiel und Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst an der Universität Wien sowie Medizin an der Universität Heidelberg. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKHD und an der Universität Cambridge, UK. Danach war sie als Oberärztin, später als Leitende Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim tätig, wo sie sich habilitierte. 2015 übernahm sie den Lehrstuhl für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien, lehnte einen Ruf an die Charité Universitätsmedizin Berlin ab, bevor sie 2017 die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen antrat. Sie ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) und stellvertretende Präsidentin der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Autismus-Spektrum-Störungen.
Pflege darf nur, wer Pflege kann
Prof. Dr. Frank Weidner, Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung ergänzt: „Das Pflegeberufegesetz steckt erstmals das Aufgabenfeld der Pflege in Deutschland ab. Mit den Vorbehaltsaufgaben der Pflege zieht der Gesetzgeber eine rote Linie, denn seit 2020 dürfen diese Aufgaben nicht von Personen ausgeführt werden, die Pflege nicht gelernt haben – auch nicht von Ärztinnen und Ärzten. Es gilt: Pflege darf nur, wer Pflege kann.“
Wo die Studie endet, fängt die Arbeit an
Rümmelin weiter: „Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung liefert mit der Studie handfeste Empfehlungen auf individueller, organisationaler und politischer Ebene, womit es zur Stärkung der Pflegeprofession beiträgt und eine Versorgung der Patientinnen und Patienten von höchster Qualität fördert. Das schafft für die Krankenhäuser die Möglichkeit, die Vorbehaltsaufgaben mit Leben zu füllen. Wo die Studie endet, fängt die Arbeit an“, so Rümmelin abschließend.
Wer einen Tätigkeitskatalog erwartet, denkt Pflege zu klein
Dr. Weidner betont: „Die Vorbehaltsaufgaben folgen dem Pflegeprozess, der sich aus Feststellung und Erhebung des Pflegebedarfs, der Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie der Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege bildet. Die Vorbehaltsaufgaben schaffen Klarheit und Rechtssicherheit, wenngleich ihre Ausgestaltung ein Aushandlungsprozess ist, der in allen Krankenhäusern und Einrichtungen, in denen Pflege stattfindet, zu führen ist. Wer dafür einen Tätigkeitskatalog erwartet, denkt Pflege zu klein.“
Die vollständige VAPiK-Studie finden Sie hier als PDF-Download
]]>„Vom Ampel-Versprechen ‚Mehr Fortschritt wagen‘ sind wir mit Blick auf die GKV meilenweit entfernt“, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. „Erst jetzt kommen einige von der Bundesregierung versprochene Strukturreformen in Gang. Doch die vermeintliche Lösung der Probleme folgt noch immer dem altbekannten Schema F: mehr Geld und teure On-Top-Strukturen, ohne dass sich beim Zugang der Versicherten zur Versorgung oder bei der Qualität substanziell etwas verbessert. Und wer soll das bezahlen? Immer die Beitragszahlenden, selbst dann, wenn es sich um ureigens staatliche Aufgaben handelt. Da die Kassenrücklagen jedoch – wie vom Gesetzgeber gewollt – nun weitgehend aufgebraucht sind, dreht sich die Beitragsspirale weiter. Das ist ein riskantes Spiel mit der Akzeptanz für unser solidarisches Gesundheitssystem.“
„Kurzfristig muss die Bundesregierung die Dynamik beim Auseinanderklaffen der Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben in der GKV stoppen“, so Klemm. „Beitragsgelder und menschliche Ressourcen dürfen nur da eingesetzt werden, wo sie benötigt werden. Der Bund muss ferner Versorgungsprozesse entrümpeln und vereinfachen. Auch die im Koalitionsvertrag zugesagten Finanzmittel für Bürgergeldbeziehende müssen endlich fließen. Zudem muss jetzt der Weg geebnet werden, dass künftig der Fokus der GKV auf Gesunderhaltung statt Kuration liegt. Das verhindert Leid und spart Ressourcen, erfordert aber ein komplettes Umdenken.“
Hochkarätige Referent:innen und praxisrelevante Themen
„Als Spezialist im Bereich der Wundversorgung und Kompressionstherapie ist es uns ein wichtiges Anliegen, die medizinischen Fachkräfte mit unserer Expertise zu unterstützen und dabei gezielt auf ihre Bedürfnisse einzugehen", betont Dr. Udo Möller, Director Medical Affairs & IT, URGO GmbH. Das vielfältige Fortbildungsangebot umfasst kostenfreie Online- und Präsenz-Seminare zu Themen wie beispielsweise Umgang mit keimbelasteten Wunden, Wundtherapie bei Diabetes und Bedeutung der Kompressionstherapie, darüber hinaus Seminare zur ICW-Rezertifizierung.
Die Fortbildungen von URGO sind für Fachkräfte im Gesundheitswesen konzipiert, insbesondere für Pflegekräfte, Wundspezialist:innen und Ärzt:innen, die mit den Themen Wundversorgung und Kompressionstherapie in Berührung kommen. Geleitet von hochqualifizierten und erfahrenen Referent:innen bieten sie nicht nur theoretisches Grundwissen zu Indikationen, Diagnostik und Therapie, sondern legen auch einen starken Fokus auf die praktische Umsetzung der Behandlung. Durch die Beleuchtung aktueller und spannender Themen aus dem Bereich der Wundversorgung und Kompressionstherapie aus verschiedenen Perspektiven können die Teilnehmer:innen wertvolle Erkenntnisse für die Praxis gewinnen. Zusätzlich wird ihnen aufgezeigt, wie sie mit URGO-Wundauflagen zielgerichtet und wirtschaftlich arbeiten können, um eine adäquate und leitliniengerechte Versorgung der Wundpatient:innen sicherzustellen.
Neue Formate in Planung
„Wir sind uns bewusst, dass Zeitknappheit ein großes Problem im Praxis- und Pflegealltag darstellt“, erklärt Möller. „Daher entwickeln wir derzeit neue Online-Fortbildungsformate, die ab Sommer 2024 in kurzen, prägnanten Einheiten wichtige Inhalte vermitteln sollen und in denen live konkrete Fragen diskutiert werden können. Die Idee ist, dass diese Fortbildungseinheiten praktisch, unkompliziert und zeiteffizient sind, sodass sie problemlos in den Arbeitsalltag integriert werden können, ohne dabei viel Zeit zu beanspruchen." Es lohne sich daher, regelmäßig auf der URGO-Website vorbeizuschauen.
]]>Die Einrichtungen sind Teil der Gruppe und haben gleichzeitig ihre eigenen, individuell geprägten Marken. Dies bleibe unverändert. Denn man sei davon überzeugt, dass Pflege einen starken Bezug zum Menschen in seiner vertrauten Umgebung braucht.
Seit 2015 betreibt das Unternehmen unter dem Dach von Orpea Pflegeheime, Rehabilitationsklinken und ambulante Dienste in Deutschland – insgesamt 191 Einrichtungen. Die Gruppe ist in 20 Ländern vertreten und betreibt nach eigenen Angaben weltweit fast 1.000 Einrichtungen und beschäftigt 76.000 Mitarbeitende.
]]>„Das große Interesse hat unsere Erwartungen weit übertroffen, zeigt aber auch, dass wir mit diesem Thema und der Idee einer Vernetzung der Verantwortlichen richtig liegen. Uns ist klar, dass es einen enormen Informations- und Klärungsbedarf zu allen Fragen der Koordination der generalistischen Pflegeausbildung gibt“, sagte Professor Frank Weidner, Projektleiter von KOMPASS.RLP in seiner Begrüßung. In seinem Grußwort hob Heiko Strohbach vom MASTD die Wichtigkeit einer erfolgreich koordinierten Pflegeausbildung mit all ihren Facetten für die Fachkräftesicherung hervor und dankte den Veranstaltern, aber auch den Akteuren vor Ort für ihr Engagement.
Die Auftaktveranstaltung bot am Vormittag Vorträge zum Themenfeld der Lernorte-Koordination, zum Start des LNK, zur Arbeit von KOMPASS-RLP sowie zu den Schnittmengen zur Digitalisierung in der Pflegeausbildung. Am Nachmittag gab im Themenrondell sowie in den Arbeitsgruppen weitere Informationen und Austausch zu Anforderungen an die Koordinationsarbeit, Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung aber auch zu Arbeitsgrundlagen und Fragen der Profilierung dieses neuen Aufgaben- bzw. Berufsfeldes in der Pflegeausbildung.
Schon im Jahr 2022 zeigte die KOMPASS-Studie, die vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt wurde, die Bedeutung und Entwicklung von Lernortkooperationen und Ausbildungsverbünden auf. Insgesamt zeichneten sich damals bereits die Vorteile einer verbindlich geregelten, transparenten und systematisch organisierten Koordination der vielen Lernorte ab, die es in der Pflegeausbildung gibt. Während der Auftaktveranstaltung wurden nun erstmals auch die Ergebnisse einer aktuellen Erhebung zur Ausprägung und den Merkmalen der Koordinierungsarbeit in der Pflegeausbildung präsentiert.
Die Auswertung zeigt beispielsweise, wo Verantwortliche der Koordination verortet sind, welche Aufgabenfelder sie wahrnehmen und in welcher Form diese strukturiert und organisiert sind. „Die Ergebnisse unserer Telefoninterviews mit Koordinierenden zeigen, dass es sich bei der Lernort-Koordination noch um ein sehr junges Aufgabenfeld handelt, mit vielen offenen Fragen im Hinblick etwa auf Verantwortung, Systematisierung, Organisation und Arbeitsbedingungen“, hob Brigitte Winkelhaus von KOMPASS.RLP hervor. So stellen sich Fragen nach den formalen Vorgaben und Prozeduren, nach Qualifikationen und Verfahren etwa zur Dokumentation.
KOMPASS.RLP arbeitet bereits seit 2021 mit dem Ziel, die Lernortkooperationen in Rheinland-Pfalz vielfältig zu unterstützen. Neben zahlreichen regionalen Veranstaltungen wird über die KOMPASS-Website eine interaktive Praxisplatzbörse angeboten, in der Einrichtungen Angebote und Gesuche nach bestimmten Praxisplätzen einstellen können. Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr ist die Unterstützung der regionalen Lernort-Koordinierung in den Pflegeschulen und den vielen Praxis-Lernorten.
Die Einrichtung und der Aufbau eines Landesnetzwerks Koordination in der Pflegeausbildung steht im Zentrum dieser Entwicklungen. Das Netzwerk organisiert in Eigenregie etwa drei Treffen pro Jahr und hat eigens eine Arbeitsgruppe “Expertise Koordination” eingerichtet, die die Treffen vor- und nachbereitet und ausgewählte Themen vertieft, und wird dabei von den anwesenden Institutionen der Pflegebildung im Land beraten und begleitet. KOMPASS.RLP wird von der Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP) mit Sitz in Köln im Auftrag des MASTD getragen.
]]>„Die Pflegeeinrichtungen stehen in erheblichem Maße unter existenzgefährdendem Druck und die Versorgung der Pflegebedürftigen bricht an immer mehr Orten zusammen“, sagt bpa-Präsident Meurer. „Mit einer korrekten, sachbezogenen Verteilung der finanziellen Lasten könnte die Bundesregierung Milliardenentlastungen für die Pflegeversicherung ermöglichen. Diese konkreten Schritte aber aufzuschieben, grenzt an unterlassene Hilfeleistung für die Betroffenen.“
Notwendig sei ein einmaliger Kostenausgleich, der die Leistungen der Pflegebedürftigen den erheblich gestiegenen Kosten adäquat anpasst, sowie eine jährliche sachgemäße Dynamisierung der Sachleistungsbeträge, so die Verbandsspitzen.
Zudem solle die Bundesregierung die Lasten der pflegerischen Versorgung im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten neu verteilen, indem die Kosten den Systemen zugeordnet werden, die grundsätzlich dafür zuständig sind:
2 bis 3 Mrd. Euro jährlich für die medizinische Behandlungspflege in vollstationären Pflegeeinrichtungen müssten durch die Krankenkassen übernommen werden.
ca. 3 Mrd. Euro jährliche für die soziale Absicherung der Pflegepersonen (u.a. Rentenpunkte für pflegende Angehörige) sowie ein zweistelliger Millionenbetrag jährlich für Förderbeträge u.a. für Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf müssten aus Steuermitteln bestritten werden.
Für die Herausnahme der Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen müsse endlich die entsprechende Passage aus dem Koalitionsvertrag der Regierungsfraktionen umgesetzt werden.
Mit diesen Verschiebungen würde die Pflegeversicherung um mehrere Milliarden jährlich entlastet. Damit könnten Pflegebedürftige schnell und spürbar deutlich höhere Leistungsbeträge erhalten.
]]>Für den Kurs kann man sich hier anmelden.
]]>Die Sorgen bezüglich Bürokratie und Personalmangel seien zwar grundsätzlich richtig, aber unbegründet und vor allem kein Grund, die Verordnung abzulehnen. Maier ruft deshalb alle Kritiker dazu auf, sich klar für die Pflegeprofession auszusprechen und nicht dagegen: „Die Verordnung ist unerlässlich, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Sie ist unabdingbar, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und ein wichtiges Signal an potenzielle Pflegekräfte zu senden, dass sich die Arbeitsbedingungen entscheidend verbessern. Dies ist der wesentlichste Punkt, um die pflegerische Versorgung sicherzustellen." Dadurch könnten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege gewonnen werden und auch diejenigen, die in den Pflegeberuf zurückkehren möchten.
Nichtstun löse die Probleme nicht, betont die Vize-Präsidentin des DPR weiter. „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Vielleicht ist der Druck bei manchen noch nicht groß genug, um die ernste Situation der gefährdeten Versorgung umfassend anzuerkennen. Eine mehrmonatige Verschiebung oder das Scheitern der Verordnung sind inakzeptabel."
Zum Thema Bürokratie stellt Maier weiter klar: „Aus Sicht der Pflegeprofession ist es unverständlich und enttäuschend, warum jetzt, kurz vor der Verabschiedung der PPBV, überhaupt noch darüber diskutiert wird. Die in der Verordnung enthaltene PPR 2.0 liegt seit vielen Jahren auf dem Tisch und ist das Ergebnis zahlreicher Entwicklungen und Erprobungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Deutschen Pflegerats und der Gewerkschaft ver.di. In der Praxis hat sich gezeigt, dass der bürokratische Aufwand minimal ist. Die PPR 2.0 kann bereits heute digital und benutzerfreundlich umgesetzt werden. Das ist Fakt."
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