Sie sind hier: Startseite News Postel fordert klare Kante von Gröhe

Postel fordert klare Kante von Gröhe

05.09.2016 12:25
Die aus dem Bundesgesungheitsministerium vernommenen Signale zur Modifizierung des Gesetzentwurfes zur generalistischen Ausbildung der Pflegeberufe werden von der Vizepräsidentin der rheinland-pfälzischen Landespflegekammer, Sandra Postel (Bild), scharf kritisiert. Insbesondere die Möglichkeit, nach zwei Jahren eine Zwischenprüfung mit einem Abschluss als Pflegehelfer oder -assistent zu ermöglichen, kann Postel dabei fachlich nicht überzeugen.

„Die Assistenzausbildungen richten sich an einen ganz anderen Interessentenkreis als die dreijährige Ausbildung. Eine Modernisierung ist zwar auch im Bereich der Assistenzausbildung dringend geboten, allerdings sollte es an dieser Stelle eher in Richtung einer zweijährigen, bundesweit harmonisierten Ausbildung für Pflegeassistentinnen und -assistenten gehen. Die Durchlässigkeit der Ausbildungen muss natürlich gewährleistet werden, diese aber in einer Ausbildung darzustellen, ist eine curriculare Herausforderung, die mehr Nachteile als Vorteile bringt.” betont Postel.

Die Landespflegekammer hatte sich in Form der Vertreterversammlung für eine Reform der Pflegeausbildung ausgesprochen. „Die generalistische Pflegeausbildung soll auf einen Einsatz in allen Arbeitsfeldern der Pflege vorbereiten und einen Wechsel zwischen den Pflegebereichen erleichtern. Den Pflegenden werden dadurch wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeiten und zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Diese Chance zur Attraktivitätssteigerung unseres Berufsbildes muss jetzt kommen“, so Postel.

Damit könne auch die Idee der Grünen, eine integrative Ausbildung im Bereich der Pflege anzustreben, keine Unterstützung seitens der Kammer finden. Eine gemeinsame Grundlage mit der zwingend notwendigen Vertiefung und Spezialisierung der einzelnen Fachrichtungen helfe, das Berufsbild weiterzuentwickeln. Dabei müsse aber insbesondere auch der praktische Anteil die gebührende Beachtung finden. „Eine längere Ausbildungsdauer oder eine nach der Ausbildung angeschlossene Praxiszeit sind relevante Ergänzungen zum bisher vorliegenden Konzept. Eine Verwässerung oder gar ein Infrage stellen der generalistischen Ausbildung mit all ihren Vorteilen ist hingegen abwegig“, erläutert Postel.

Die Sorge, der Bereich der Altenpflege würde unter der Reform leiden, die der pflegepolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Erwin Rüddel vorbringt, teilt Postel nicht „Ein Scheitern der Reform würde einen Rückschritt in die bestehenden Strukturen bedeuten und im weiteren Verlauf zu einer Verschlechterung, insbesondere im Bereich der Versorgung in der Altenpflege führen. Bei den aktuellen Rahmenbedingungen sind die Kolleginnen und Kollegen in der Altenpflege im Hinblick auf den Berufsstatus, die Beschäftigungssituation und die Vergütung gegenüber den beiden anderen Pflegeberufen benachteiligt. Die Generalistik ist damit auch ein Gebot der Gerechtigkeit und der Vernunft, gerade um auch den Bereich der Altenpflege attraktiver zu gestalten.“

 

Bildquelle: Landespflegekammer RLP

abgelegt unter: