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VdPB bringt Studie zum regionalen Pflegepersonalbedarf in Bayern auf den Weg

19.05.2020 09:52
Während der aktuellen COVID-19-Pandemie zeigt sich noch deutlicher als zuvor, dass gesicherte Daten zu Bedarf und Verfügbarkeit von Pflegepersonal für eine krisenfeste Planung der Gesundheitsversorgung unerlässlich sind. Bis heute werden sie zwar an zahlreichen unterschiedlichen Stellen erhoben, allerdings nicht zentral erfasst und schon gar nicht regional differenziert ausgewertet. Die empirische Ermittlung solcher Daten gehört zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB). Nach intensiver Vorbereitung konnte jetzt in einem ordentlichen Vergabeverfahren das Deutsche Institut für Pflegeforschung (dip) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Isfort in Zusammenarbeit mit der AGP Sozialforschung Freiburg für eine breit angelegte Monitoring-Studie in Bayern gewonnen werden.

In welchem Landkreis, in welcher Region Bayerns werden wie viele Pflegekräfte in Kliniken, in der Langzeitpflege, in der häuslichen Versorgung benötigt? Wie ist der aktuelle Stand, wie die Prognose? Wie ist die aktuelle Stellenbesetzung? Wie viele Pflegefachpersonen stehen zur Verfügung? Welche Entwicklung zeichnet sich anhand der demografischen Daten der Berufsgruppe in einzelnen Regionen ab? Nicht zuletzt die Abrufe der Freiwilligen-Daten durch die Landkreise aus dem von der VdPB installierten Pflegepool Bayern belegten, wie unterschiedlich die Bedarfe und die zur Verfügung stehenden pflegerischen Ressourcen in den einzelnen Regionen des Freistaats sind.

Zugleich sei mit dem Ausruf des Katastrophenfalls für Bayern die Sicherheit der pflegerischen Versorgung auf eine harte Probe gestellt worden. Umso bedeutender ist nach Ansicht der VdPB die jetzt angestoßene Studie: Am Tag der Pflegenden startete das dip in allen Pflegesettings das Projekt, das das Institut AGP Sozialforschung um unterschiedliche regionale Nachfragemuster für die Langzeitpflege ergänzen will. VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner freut sich, zwei so renommierte Institute mit dem Pflegemonitoring beauftragen zu können: „Die Studie wird wichtige Erkenntnisse liefern und uns für unsere Arbeit auch endlich relevante Antworten auf Fragen bieten, die sich schon lange und vor allem mit hoher Dringlichkeit stellen.“

Prof. Dr. Michael Isfort, geschäftsführender Vorstand des dip, sieht darüber hinaus großes Potenzial für die Studie: „Das Pflegemonitoring in Bayern könnte beispielgebend für Deutschland sein. Eine sektorenübergreifende und regionalisierte Pflegekräftebedarfsermittlungen – das ist Neuland.“  Die ersten Ergebnisse sollen bereits 2021 auf Regionalkonferenzen in Bayern vorgestellt werden. Die VdPB plant, das Pflegemonitoring als regelmäßige jährliche Studie zu etablieren.