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VPU e.V. warnt vor Abschaffung der Pflegekammer Niedersachsen

21.08.2017 16:25
Der Verband der Pflegedirektoren und -direktorinnen an den Universitätskliniken und medizinischen Hochschulen in Deutschland (VPU e.V.) warnt die niedersächsische CDU und FDP davor, die geplante Pflegekammer im Falle eines Wahlsieges wieder abzuschaffen. Der Managementverband kritisiert das Vorhaben als Politik des Stillstands und bewusste Blockade der demokratischen Selbstverwaltung.

Erst in der vergangenen Woche hat der Deutsche Pflegerat die Errichtung einer Gründungskonferenz für eine Bundespflegekammer beschlossen. Damit ist der Startschuss für die gemeinsame und einheitliche Selbstverwaltung aller professionellen Pflegeberufe auf Bundesebene gefallen. Ginge es nach dem politischen Willen der niedersächsischen CDU und FDP, so der VPU, könnten die niedersächsischen Pflegefachkräfte davon allerdings ausgeschlossen werden. Beide Parteien planen im Falle eines Wahlsieges, die erst im Dezember 2016 beschlossene Pflegekammer in Niedersachsen wieder abzuschaffen, wie die Wahlprogramme deutlich machen.

Niedersachsens Pflegende wollen die Pflegekammer

Die Errichtung von Pflegekammern in den Ländern wird seit Jahren diskutiert und werde von der Mehrzahl der Pflegefachkräfte befürwortet, so der VPU. Auch in Niedersachsen: 67 Prozent der Pflegefachkräfte haben sich in einer unabhängigen und repräsentativen Befragung für eine Pflegeberufekammer ausgesprochen. „An diesem eindeutigen Ergebnis ändert auch eine mögliche Verschiebung des politischen Machtgefüges nichts. Dass CDU und FDP in Niedersachsen dennoch erwägen, die Pflegekammer im Falle eines Wahlsieges zu stoppen, ist ein Affront gegenüber den Pflegefachkräften und macht sie zum Spielball politischer Interessen“, sagt Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU und Pflegedirektor am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Pflegekammern sichern Pflegequalität

Pflegekammern auf Landes- und Bundesebene stellen sicher, dass die Pflegeberufe ebenso wie andere Heilberufe, darunter Ärzte und Apotheker, gleich- und stimmberechtigt am politischen Entscheidungsprozess teilnehmen, die Interessen ihrer Mitglieder gebündelt vertreten, wichtige berufsspezifische Weichen stellen und die Weiterentwicklung der Pflegeberufe vorantreiben können, argumentiertde der Verband. Ein zentrales Ziel sei dabei, eine sachgerechte, professionelle Pflege – und damit eine hohe Versorgungsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger – flächendeckend sicherzustellen.

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