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Studie beleuchtet Umgang mit Pflegethemen im Ausland

01.02.2019 17:03
Am 28. Januar 2019 präsentierte die Bundesregierung die ersten Ergebnisse der Debatte „Konzertierte Aktion Pflege“. Im Vergleich zu anderen Ländern liegt Deutschland in der Pflege mit Blick auf Themen wie die Akademisierung, die Verantwortung bei der Patientenversorgung oder das Thema Ausbildung zurück. Das hat die Studie „Pflege in anderen Ländern: Vom Ausland lernen?“ ergeben, die im Auftrag der Stiftung Münch durchgeführt wurde.

Bei der Suche nach Lösungswegen für eine Verbesserung, kann ein Blick in andere Länder helfen: So geschehen in der aktuellen Studie der Stiftung Münch.

  • Wie ist die Pflege in anderen Ländern organisiert und wie wird dort auf den steigenden Bedarf an pflegerischen Versorgungsleistungen reagiert?
  • Wie sind Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen verteilt und welche Aus- und Weiterbildungswege gibt es?
  • Welche innovativen Konzepte zur Berufstätigkeit in der Pflege und zur Sicherung der pflegerischen Versorgung in den verschiedenen Settings sind erkennbar?

    Werden moderne Technologien, Digitalisierung und Robotik genutzt, um Pflege zu unterstützen?

Diesen und ähnlichen Fragen geht die Studie „Pflege in anderen Ländern: Vom Ausland lernen?“ der Stiftung Münch nach, die am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt wurde. Sie analysiert die Situation in Großbritannien, Schweden, den Niederlanden und Kanada und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Deutschland ab. Die Studie wurde gestern in Berlin vorgestellt.

Alle betrachteten Länder hätten mit Deutschland vergleichbare Probleme bei der Rekrutierung von Fachkräften und bei der Sicherung der pflegerischen Versorgung bei zugleich wachsendem Bedarf in allen Versorgungsbereichen. Anders als in Deutschland fänden sich als Lösungsansätze jedoch  mehr Investitionen in die hochschulische Aus- und Weiterbildung von Pflegefachpersonen, Maßnahmen zur Stärkung der Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Pflege sowie die Erweiterung pflegerischer Aufgaben- und Verantwortungsbereiche.

„Wir sind uns in Deutschland alle einig, dass wir den Pflegeberuf attraktiver machen müssen, nur so können wir Personal binden und finden. Ein Weg dahin ist es, Pflege hochwertigere Aufgaben erledigen zu lassen. Damit einher geht aber auch mehr Verantwortung, das ist vielen Diskussionsteilnehmern in der Pflegebranche noch nicht hinreichend klar. Die Politik verhält sich widersprüchlich: Sie will einerseits auch die Pflege aufwerten, setzt aber mit neuen Regulierungen, u. a. der Herauslösung der Pflege aus dem DRG Vergütungssystem, den wirtschaftlichen Anreiz, dass Pflegefachkräfte demnächst wieder zur Essensausgabe und zur Zimmerreinigung mit eingesetzt werden“, so Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Münch.

Die diversen Initiativen sowie sozialen und technischen Innovationen zur Zukunftssicherung der pflegerischen Versorgung in den untersuchten Ländern dienten stets einer doppelten Zielsetzung: Sie förderten die Attraktivität der Pflege als zukunftsfähiger Gesundheitsberuf und sicherten zugleich eine hochwertige und innovative gesundheitliche und pflegerische Versorgung der Bevölkerung.

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