Neben der fachlichen Expertise, wie der Mitwirkung an wissenschaftlichen Projekten, Fachveröffentlichungen und -vorträgen oder Kenntnissen zur Anwendung von Indikatoren, werden die Bewerberin/der Bewerber gebeten, eigene Interessen, Verbindungen zur Industrie oder Interessensverbänden offen zu legen, um so die wissenschaftliche und institutionelle Unabhängigkeit der Expertenstandards garantieren zu können. Bewerbungen – per E-Mail oder auf dem Postweg – werden bis zum 04. Januar 2016 an die folgende Anschrift erbeten:
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)
an der Hochschule Osnabrück
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Andreas Büscher
Postfach 19 40, 49009 Osnabrück
E-Mail: dnqp@hs-osnabrueck.de
Internet: http://www.dnqp.de
Zunächst werden die Schulen im Vorfeld über die Online-Befragung unterrichtet und um Unterstützung bei der Befragung gebeten. Dann werden die Schulen, die sich an der Befragung beteiligen, über Ablauf informiert. Das Portal zur Online-Befragung wird vom 29. Juni 2015 bis zum 20. Juli 2015 für alle Schülerinnen und Schüler, die bis dahin einen persönlichen Zugangscode erhalten haben, geöffnet sein.
Die repräsentative Studie wird von der Alice Salomon Hochschule Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Ingrid Kollak durchgeführt. Zwischen November 2014 und März 2015 wurden bereits 1.196 Berlinerinnen und Berliner in den Berufsgruppen der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege befragt.
Ziel war es, ein Meinungsbild der Beschäftigten in der Pflege zu bekommen. Das Ergebnis dieser ersten Befragung lautete: Eine große Mehrheit der Pflegekräfte in Berlin befürwortet die Gründung einer Pflegekammer. 58,8 % der Befragten sprachen sich für die Gründung einer Pflegekammer aus, nur 17,1 Prozent % dagegen. Die größte Zustimmung gab es in der Berufsgruppe der Krankenpflege mit 62,2 %, gefolgt von der Berufsgruppe der Kinderkrankenpflege mit 52,1 % und der Altenpflege mit 49,8 %.
]]>„An erster Stelle stehen heute für viele Medizinabsolventen ein gutes Arbeitsklima sowie ein familienfreundliches Umfeld. Darüber hinaus werden starre Hierarchiestrukturen immer häufiger in Frage gestellt, die Kooperation im Team gewinnt immer größere Bedeutung. Auch das Interesse an der Karriere in der Klinik sinkt. Heute möchten immer mehr junge Mitarbeiter gerne in Teilzeit arbeiten und ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Beruf vorfinden.“
Die Gynäkologie ist nach Meinung von Halbe den größten Veränderungen im Bereich der Medizin unterworfen. Die zunehmende Femininisierung mache sich hier besonders bemerkbar. Nahezu 70 Prozent der Absolventen an den medizinischen Fakultäten sind Frauen. Gut 90 Prozent der Berufsanfänger im Bereich Frauenheilkunde und Geburtshilfe sind weiblich, wie Professor Dr. Bernd Halbe unterstreicht.
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„Zudem ist erwiesen, dass eine systematische Umsetzung von PN ganz erheblich zu Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung beitragen kann. Leider scheitert das Konzept in deutschen Einrichtungen immer wieder an den strukturellen Bedingungen, vor allem der unzulänglichen Pflegepersonalbemessung. Wir werden aber gerade deshalb nicht nachlassen, die Stärken der Bezugspflege bekannt zu machen und von der Politik Verbesserungen der Rahmenbedingungen einzufordern. Gern stehen wir interessierten Einrichtungen kollegial beratend zur Seite. Und wir laden ausdrücklich ein, sich dem Netzwerk anzuschließen, denn von Erfahrungs- und Meinungsaustausch profitieren alle. Gemeinsam können wir deutlich mehr bewegen“, erklärt die DBfK-Expertin.
Das Netzwerk arbeitet nach eigenen Angaben auf der Grundlage der vier Kernelemente des PN, die Marie Manthey seinerzeit für dieses Pflegesystem entwickelt hat:
Erklärte Ziele der Zusammenarbeit im Netzwerk sind von Beginn an gewesen:
Alle Informationen zum „Deutschen Netzwerk Primary Nursing" gibt es auf der DBfK- Webseite.
]]>Einer aktuellen Auswertung des DIP zur Arbeitsmarktsituation in der Altenpflege in Bayern ist zu entnehmen, dass es in vielen Regionen des Freistaates überhaupt keine arbeitslos gemeldeten Altenpfleger mehr gibt und in einigen Bezirken in der Spitze auf einen arbeitslosen Altenpfleger bis zu 68 offene Stellen kommen. „Von Arbeitsmarkt kann da eigentlich nicht mehr gesprochen werden! Da ist es völlig unverständlich, dass sich vor diesem Hintergrund CSU-Bundestagsabgeordnete mehrheitlich gegen eine grundlegende Ausbildungsreform in der Pflege stemmen!“, moniert Professor Michael Isfort, Leiter der Abteilung Pflegearbeit und -beruf im DIP.
Bekanntlich müssen sich in den Krankenhäusern in Deutschland die Pflegekräfte um immer mehr Patienten kümmern und leiden unter der zunehmenden Arbeitslast. In der ambulanten Pflege sieht es nicht anders aus. Das Pflege-Thermometer 2016 des DIP hat bis zu 37.000 unbesetzte Stellen bundesweit in der ambulanten Pflege errechnet. „Es ist wie ein Teufelskreislauf, denn die fehlenden Fachkräfte verstärken die Arbeitsverdichtung und -belastungen bei den Beschäftigten“, sagt Isfort. Daher wundert es nicht, dass Datenreporte verschiedener Krankenkassen in den vergangenen Jahren auf die weiter steigenden Krankheits- und Frühverrentungsfälle beim Pflegefachpersonal hingewiesen haben. Dabei nehmen die psychischen Erkrankungen einen immer größeren Stellenwert ein. Isfort: „Letztlich mehren sich die Anzeichen, dass die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in der Pflege immer häufiger auf die Versorgungsqualität für Patienten und Pflegebedürftige durchschlagen“. Auf diese Zusammenhänge weisen seit Jahren sowohl nationale als auch internationale Studien hin.
Bemerkenswert sei, dass einer aktuellen und repräsentativen Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege zufolge das Thema Pflege in der Bevölkerung eine immer größere Bedeutung gewinnt. Bereits für 43 Prozent der Befragten ist das Thema Pflege demnach entscheidend für die Bundestagswahl 2017 noch vor Themen wie Umwelt und Klimaschutz, Flüchtlingspolitik oder die Lage am Arbeitsmarkt. Mehr als die Hälfte der Befragten schätzen allerdings die Qualität in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mittlerweile als weniger gut oder gar schlecht ein. Und sogar 71 % sehen in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege den größten Handlungsbedarf der Politik.
„Ohne Zweifel, die Politik ist angesichts der teilweise desolaten Situation in der Pflege gefordert, gerade in Zeiten voller öffentlicher Kassen die grundlegenden Weichen für die berufliche Pflege neu zu stellen“, resümiert Weidner. In der vergangenen Legislatur wurden Reformen der Pflegeversicherung auf den Weg gebracht. Der Erfolg dieser Reformen hängt dem DIP zufolge unmittelbar von nun nicht mehr aufschiebbaren Pflegeberufereformen ab. „Es würde uns doch sehr wundern, wenn Bundeskanzlerin Merkel das Feld der Pflege jetzt schon komplett der SPD überließe“, sagt Weidner und empfiehlt dem Koalitionsausschuss der Bundesregierung, der in der kommenden Woche zusammenkommen wird, dringend die zeitnahe Verabschiedung des Pflegeberufereformgesetzes im Bundestag auf den Weg zu bringen.
]]>Immer wieder kommt es zu Bettensperrungen auf Intensivstationen, weil nicht genügend Pflegepersonal vorhanden ist und Pflegepersonaluntergrenzen nicht eingehalten werden können, was den Personalmangel klar belegt. Die Sektion Pflege der DGIIN fordert in diesem Zusammenhang verbindliche Personalschlüssel, die sich am tatsächlichen Bedarf und nicht lediglich an einer Untergrenze orientieren. Dazu brauche es transparent erfasste und zeitnah verfügbare digitale Daten, um den tatsächlich vorhandenen Pflegepersonalbedarf erfassen zu können (3). „Die derzeit erneut aufkommende Debatte um die Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen (PpUGV) zeigt zudem, wie wenig Wertschätzung der anspruchsvollen Arbeit hoch spezialisierter Pflegender entgegengebracht wird. Eine solche Aussetzung führt unweigerlich zu einer weiteren Steigerung der ohnehin enormen Arbeitsbelastung, was gleichzeitig eine Verschlechterung der Versorgungsqualität mit sich bringen würde. Zudem steigt das Risiko für Komplikationen und schlechte Behandlungsergebnisse“, so Carsten Hermes.
Die schwierigen Arbeitsbedingungen, leeren Versprechungen und die daraus resultierenden, steigenden Belastungen haben bereits Spuren bei den Intensivpflegenden hinterlassen (4). „Die Intensivpflege in Deutschland steht nun an einem Scheideweg. Die hohe Motivation und Freiwilligkeit unter den Intensivpflegenden, wie noch zu Beginn der ersten Welle, wird sich sicher nicht mehr wiederholen. Wenn jetzt keine Maßnahmen zur Stärkung der Pflege getroffen werden, lässt sich die Abwärtsspirale, in der sich die professionelle Pflege derzeit befindet, immer schwerer aufhalten“, so Tobias Ochmann weiter.
Als Folge des Pflegemangels benennen die DGIIN-Experten Abstriche in der Versorgung jedes einzelnen Patienten und jeder Patientin. Dies wiederum verschärfe die moralische Stresssituation für die Pflegenden in einem Teufelskreis erheblich. „Die permanente Missachtung der Forderungen zur Verbesserung der Situation in der Intensivpflege (5,6) seitens der Politik und der Kliniken wird unweigerlich zum flächendeckenden Pflexit führen, der mancherorts bereits bedrohliche und nachhaltige Ausmaße angenommen hat“, betont Ochmann.
„Der Pflegeberuf und die Arbeit auf der Intensivstation ist inhaltlich einer der schönsten Berufe, die man sich vorstellen kann“, merkt Carsten Hermes an. Es seien veränderbare Rahmenbedingungen, die die Belastungen in diesem Beruf mit sich brächten. Die Sektion Pflege der DGIIN kritisiert deshalb auch die fehlende Umsetzung der Selbstverwaltung der Pflege. „Hierdurch hätten die Pflegenden selbst die Möglichkeit, Rahmenbedingungen in der Pflege und Arbeitsbedingungen mitgestalten zu können“, so Hermes.
Die Sektion Pflege der DGIIN fordert einerseits die Kliniken auf, für verlässliche, über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehende Personalschlüssel, Dienstpläne und weitere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu sorgen. Gleichzeitig brauche es die Unterstützung der Bevölkerung, die Ihrem Applaus nun eine solidarische Haltung folgen lassen muss. „Alle Infektionsrisiken müssen maximal minimiert und damit die Belegung der Intensivbetten geschont werden. Dies braucht endlich schnelle Unterstützung und verbindliche Lösungen von Seiten der Politik. Der Pflegeberuf ist ein elementarer Bestandteil der Daseinsfürsorge. Damit das auch in Zukunft so ist, muss die Politik nun endlich wirksame und nachhaltige Verbesserungen für den Berufsstand der Pflege sicherstellen“, sind sich Hermes und Ochmann einig.
Quellen
1 Karagiannidis, C., Kluge, S., Riessen, R., Krakau, M., Bein, T., Janssens, U. [2018]. Auswirkungen des Pflegepersonalmangels auf die intensivmedizinische Versorgungskapazität in Deutschland [Impact of nursing
staff shortage on intensive care medicine capacity in Germany]. Med Klin Intensivmed Notfmed, 114, 327–333.
2 https://www.dgiin.de/files/dgiin/aktuelles/2021/20210422_Onlinebefragung-Belastungserleben-Corona-Pandemie.pdf
4 Begerow A, Michaelis U, Gaidys U. Wahrnehmungen von Pflegenden im Bereich der Intensivpflege während der COVID-19-Pandemie. Pflege. 2020 Aug;33(4):229-236. doi: 10.1024/1012-5302/a000744. PMID: 32811326.
5 Hermes C, Ochmann T. Sektion Pflege zur aktuellen Situation der Intensivpflege in Deutschland : Arbeitsgruppe der Sektion Pflege der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) [Nursing Division on the current intensive care situation in Germany : Working group of the Nursing Division of the German Society of Medical Intensive Care and Emergency Medicine (DGIIN)]. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2020 Sep;115(6):495-497. German. doi: 10.1007/s00063-020-00705-z. PMID: 32617611; PMCID: PMC7329998.
6 Karagiannidis, C., Hermes, C., Krakau, M., Löffert, K., Welte, T., Janssens, U. [2019]. Intensivmedizin: Versorgung der Bevölkerung in Gefahr. Dtsch Arztebl, 116[10], A-462 / B-378 / C-374
]]>Daher brauchen sie Unterstützung, die auf ihre individuelle Situation und den aktuellen Bedarf abgestimmt ist. „Für Menschen mit Demenz ist der Aufenthalt im Krankenhaus besonders belastend“, weiß Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes e.V. (DEKV). „Die ungewohnte Umgebung und veränderte Abläufe verunsichern sie. Daher ist es wichtig, dass wir uns als Krankenhäuser auf diese besonderen Patient:innen einstellen und sie zuwendungsorientiert versorgen. Besonders geschulte Patient:innenlots:innen können Betroffenen und ihren Angehörigen sowohl im Krankenhaus als auch im Umgang mit der Erkrankung Orientierung bieten. Durch die Einbindung in die diakonische Versorgungskette können evangelische Krankenhäuser über die stationäre Versorgung hinaus bei der Bewältigung der Erkrankung unterstützen, denn gerade für Menschen mit Demenz ist eine kontinuierliche und nachhaltige Versorgung und Betreuung wichtig“, so Radbruch weiter.
Schon heute wiesen rund 40 Prozent der Patient:innen über 65 Jahren in Allgemeinkrankenhäusern kognitive Störungen auf, ein Fünftel sei von Demenz betroffen. Da das Risiko, an Demenz zu erkranken, mit dem Alter zunehme und der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in Deutschland steigt, wird auch der Anteil dieser Patient:innen künftig weiter ansteigen: Laut Prognosen des Statistischen Bundesamtes werde der Anteil der über 65-Jährigen im Jahr 2030 bei 25 Prozent liegen und bis zum Jahr 2060 auf 31 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ansteigen.
„Wir müssen uns schon heute darauf einstellen, dass wir künftig mehr Menschen mit Demenz in unseren Krankenhäusern behandeln werden. Unsere Mitgliedshäuser engagieren sich dafür, entsprechende Konzepte zu entwickeln. So sind beispielsweise sechs der 17 Krankenhausprojekte, die durch das Förderprogramm ‚Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus‘ gefördert werden, in evangelischer Trägerschaft. Dabei verfolgen die Mitgliedshäuser unterschiedliche Konzepte von der Einbindung der Patienten und ihrer Angehörigen in den Betreuungs- und Pflegeprozess über die enge Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Hausärzten bis hin zur Abstimmung der Abläufe und Prozesse im Krankenhaus auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz. Bei allen Maßnahmen haben unsere medizinischen und pflegenden Mitarbeitenden das Ziel, diesen vulnerablen Patient:innen und ihren Angehörigen Zuwendung und Orientierung zu geben. Dafür schauen sie ganz im Sinne des Mottos des diesjährigen Welt-Alzheimertages genau hin, welchen individuellen Bedarf die Betroffenen haben“, erklärt Radbruch.
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Bis zum heutigen Tag hat Professor Gerald Kolb mehr als 600 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht – darunter auch zahlreiche Lehrbücher, Originalarbeiten, Leitlinien, Kongress-Abstracts, Handbuchartikel und vieles mehr. Neben seiner Habilitationsschrift für die Innere Medizin markieren zwei Inaugural-Dissertationen – in der Humanbiologie und in der Medizin – den Start seiner wissenschaftlichen Karriere. „Wenn ich an mein Lebenswerk denke, dann verbinde ich das automatisch mit meiner Publikationsliste“, so Kolb. „Schreiben bedeutet, sich festzulegen. Und das machen wir: Wissenschaftliche Publikationen bilden nicht nur den aktuellen Stand unserer Erkenntnisse ab – sie legen sie verbindlich fest und nutzen jedem Mediziner bei der täglichen Arbeit.“
28 Jahre Chefarzt: Ein sehr fairer und höflicher Vorgesetzter der alten Schule
Seit 1993 war Gerald Kolb Chefarzt der Abteilungen Geriatrie sowie Physikalische Medizin und Rehabilitationsmedizin am Bonifatius Hospital Lingen (Ems). Dass die Geriatrie dort zu einem Leuchtturm der Altersmedizin wurde, ist im Wesentlichen sein Verdienst. Mitte dieses Jahrs hat Kolb ein sehr gut aufgestelltes Haus an die nächste Generation übergeben. Unter den Mitarbeitern sagt man: „Der Chef hatte immer hohe Ansprüche, war sehr genau in der Sache und hat viel gefordert. Er war aber vor allem ein sehr fairer und höflicher Vorgesetzter, keiner, der einen hierarchischen Ton anschlug, sondern einer, der mitten im Team stand und von allen höchst geschätzt wurde. Einer von der alten Schule.“ Auch deswegen will ihn das Hospital nicht wirklich in den Ruhestand gehen lassen. Kolb ist nur ein paar Türen weitergezogen und betreut nun den Bereich der ambulanten Geriatrie.
Die Geriatrie geprägt: Wegweisende Entscheidungen für die Gesellschaft
Dass die Geriatrie in Deutschland alles andere als unterrepräsentiert ist, geht auf die Lebensleistung von Gerald Kolb zurück. Elf Jahre war er als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie aktiv – von 2003 bis 2005 als Präsident. In dieser Zeit hat er viele wegweisende Entscheidungen für die Gesellschaft auf den Weg gebracht. Kolb initiierte den Bundesverband Geriatrie mit, war von 2008 bis 2015 Präsident des damaligen Dachverbandes der Gerontologischen und Geriatrischen wissenschaftlichen Gesellschaften Deutschlands (DVGG) und seit 2006 war er Mitglied des Scientific Board der European Union Geriatric Medicine Society (EuGMS) – insgesamt gehörte er 16 wissenschaftlichen Gremien und Präsidien an. „Für die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie war Kolb ein Glückfalls“, sagt Hans Jürgen Heppner, der nun nach drei Jahren im Amt selbst die Präsidentschaft der DGG weitergibt. „Als junger Geriater habe ich Professor Kolb immer als denjenigen wahrgenommen, der eine Brücke geschlagen hat zwischen den unterschiedlichen Genrationen unseres Faches. Er hat alle zusammengeführt, damit wir uns mit gebündelten Kräften für die Geriatrie einsetzen konnten“, sagt Heppner.
Die vielschichtigen positiven Wirkungen des Lachens sind wissenschaftlich gut belegt: Es unterstützt die Muskelentspannung, aktiviert und stärkt unsere Abwehr- und Selbstheilungskräfte, in schwierigen Situationen kann es Erleichterung verschaffen und problemlösendes Denken stimulieren. Lachen hat aber auch eine anthropologische Komponente, die über die physische und psychische Bedeutung hinausgeht. Aristoteles war überzeugt, dass nur Menschen die Fähigkeit zum Lachen besitzen. Ob nicht auch Tiere lachen können, wird aktuell heftig diskutiert. Bei unserem Forum wollen wir uns jedoch auf den menschlichen Humor konzentrieren.
Die Fachtagung wird von Prof. Dr. phil. Günter Meyer, Kulturwissenschaftler, Historiker, Krankenpfleger und Geschäftsführer von Meyer & Kratzsch, mit einem Beitrag über die Kulturgeschichte des Humors, eingeführt. Britta Piel, im Hauptberuf Referatsleiterin des Center for International Cooperation der Freien Universität Berlin und im Herzensberuf Clownin sowie Humortrainerin, vermittelt in einem interaktiven Vortrag, wie Humor Leichtigkeit in einen stressigen Pflegealltag bringen kann. Jonathan Gutmann, Fachpfleger für Psychiatrische Pflege, Stabsstelle Qualitätssicherung und Pflegeentwicklung in der Klinik Hohe Mark in Oberursel (Taunus), zeigt auf, wie eine humorvolle Kommunikation in einem psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting gelingen kann.
Die Veranstaltung, von 10:00 bis 15:00 Uhr, findet im Einsteinsaal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Gendarmenmarkt, Jägerstraße 22-23, 10117 Berlin, statt. Es wird ein Kostenbeitrag von 30 Euro erhoben.
Anmeldung online (faw-demenz-wg.de/faw-forum), per Mail, bei Maik Schneider (schneider@faw-demenz-wg.de), telefonisch unter Tel 030 4404 - 4308 sowie per Fax 030 4404 - 7013.
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende in der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege, Pflegefach- und Hilfskräfte in Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, Ärzte, Sozialarbeiter*innen, pflegende Angehörige und am Thema Interessierte.
Die zentralen Ergebnisse des Berichts
Weitere Informationen auf: www.bundesgesundheitsministerium.de
]]>„Die Partnerschaft mit Lindera ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg, Pflegebedürftigen eine moderne, digitale Versorgung zu bieten. Mit Lindera gewinnen wir einen starken und kompetenten Partner für die mit der Audi BKK kooperierenden Einrichtungen, Pflegekräfte und natürlich die Senior*innen“, sagt Dirk Lauenstein, Vorstand der Audi BKK.
Gemeinsam mit der Audi BKK und Lindera wollen die BBG Senioren-Residenzen aus Braunschweig bei der Digitalisierung der Pflege vorangehen – bei höchsten Ansprüchen an Qualität und Präzision. Wie die Nutzung der Lindera Mobilitätsanalyse in der Praxis aussieht, weiß Saskia Pukall, stellvertretende Einrichtungsleiterin in der BBG Senioren-Residenz Tuckermannstraße. „Mit der Lindera Sturz-App können wir eine gleichbleibende Qualität der geriatrischen Assessments gewährleisten und das individuelle Sturzrisiko unserer Bewohner*innen präzise erfassen – unabhängig davon, wer die Analyse vornimmt.“ Weitere Informationen zum Einsatz von Lindera in den BBG Senioren-Residenzen gibt es hier.
Weitere Projekte von Audi BKK und Lindera stünden nach Angaben der Projektpartner bereits in den Startlöchern. Mit dem Ausbau des Lindera Dashboards und der Erweiterung um Gruppenpräventionsmaßnamen sei eine weitere Innovation bereits gestartet. Das Dashboard ermögliche Pflegekräften, Synergien in der Betreuung der Bewohner*innen zu erkennen und in Form von Gruppenmaßnahmen zu nutzen. So blieben individuelle Sturzanalysen und ihre Empfehlungen zur Sturzprävention nicht pro Wohnbereich isoliert, sondern würden im Dashboard miteinander verknüpft. Pflegefachkräfte und Physiotherapeut*innen erhielten so wohnbereichsübergreifend Einblicke, wenn Senior*innen sich für gleiche Bewegungsangebote anbieten.
Die Kooperation soll damit der Beginn für eine integrierte, digitale Versorgung sein: Schritt für Schritt soll künftig das lokale Netzwerk bestehend aus Therapeut*innen und ambulanten Pflegediensten sowie weiteren digitalen Lösungen mit einbezogen und stetig ausgebaut werden
Um die Wirksamkeit der Lindera SturzApp auch objektiv belegen zu können, berichten die Audi BKK und Lindera über eine Studienauftragsvergabe, die von der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité Berlin geleitet werde. Mit Hilfe einer randomisierten Kontrollstudie sollen die kausalen Zusammenhänge der Lindera Mobilitätsanalyse weiter erforscht werden. So werde untersucht, inwiefern der Einsatz der SturzApp zu einer Reduktion des Sturzrisikos führt und wie sich die Umsetzung des Expertenstandards Sturzprophylaxe dadurch verbessert. Dafür sollen über einen Zeitraum von sechs Monaten Pflegekräfte sowie die Bewohner*innen der Pflegeeinrichtungen befragt werden. Mit den Ergebnissen wird gegen Ende 2021 gerechnet.
„Bei der Zusammenarbeit mit der Audi BKK schaffen wir Mehrwerte für die Senior*innen, wollen Sturzrisiken systematisch reduzieren und einen neuen Standard zur Entlastung von Pflegekräften setzen“, sagt Diana Heinrichs, Gründerin und CEO von Lindera. „Die wissenschaftliche Begleitung unserer Mobilitätsanalyse ist einer der wichtigsten Faktoren für unseren Erfolg. Aus der Studie erhoffen wir uns daher wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unserer SturzApp.“
]]>„Die Pflegekräfte sind eine wichtige Stütze in unserem Gesundheitssystem. Unsere neuen Forschungsprojekte am UKE in Hamburg sollen mit dazu beitragen, dass die Pflegerinnen und Pfleger über innovative Ansätze bei ihrer Arbeit entlastet werden“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Das gemeinsame Ziel mit dem Universitätsklinikum ist ein verbessertes und gesundes Arbeitsumfeld, das die Pflegesituation in Deutschland verbessert. Davon profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Patientinnen und Patienten durch neue Ansätze in der Versorgung. Ich hoffe, dass die Projekte langfristig erfolgreich sind und damit als Leuchtturm in der Pflege auch bundesweite Strahlkraft haben.“
Derzeit mangelt es in Deutschland an bedarfsorientiert entwickelten und wissenschaftlich evaluierten Kommunikationstrainings für Pflegefachkräfte. Gleichzeitig gibt es einen hohen Bedarf an stärkerer Implementierung solcher Schulungen in der Aus-, Weiter- und Fortbildung, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Arbeitsbelastungen in der Pflege. Ziel des ersten Projekts ist es deswegen, ein bedarfsorientiertes Schulungskonzept zur Förderung der kommunikativen Kompetenzen von Pflegefachkräften zu entwickeln, durchzuführen, zu evaluieren und daraus Empfehlungen für eine langfristige Implementierung abzuleiten. Das Projekt wird von Dr. Isabelle Scholl und Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, geleitet.
Ziel des zweiten Projekts ist die Einführung von sogenannten „Pflege-Dashboards“. Die in den Pflege-Dashboards enthaltenen Kennzahlen sollen es Pflegenden ermöglichen, Optimierungspotentiale in der Versorgung von Patientinnen und Patienten schneller zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Ihre Erkenntnisse aus den Dashboards können Pflegende so direkt in der Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten berücksichtigen und ihre pflegerischen Maßnahmen noch besser steuern. Das verstärkte selbständige Einbringen der Pflegenden in den Versorgungsprozess stärkt die Stellung der Pflege im Klinikalltag und gibt den Mitarbeitenden eine höhere Autonomie und Zufriedenheit im Berufsalltag. Dieses Projekt wird von Birgit Vogt, Direktion für Patienten- und Pflegemanagement, geleitet.
]]>45 Prozent der Ärzt*innen und 72 Prozent der in Gesundheitsfachberufen Tätigen gaben an, sich während der aktuellen dritten Welle überlastet zu fühlen. Ein Drittel der Befragten im Bereich der Gesundheitsfachberufe, vornehmlich Intensivpflegende, planen, den Beruf in den nächsten zwölf Monaten zu verlassen – bei den Ärzten sind es knapp 20 Prozent. Die meisten planen dies, aufgrund der durch die Corona-Pandemie zusätzlich verschlechterten Arbeitsbedingungen. Beim Blick in die Zukunft, also den Zeitraum nach der dritten Welle, halten 93 Prozent der Befragten aus den Gesundheitsfachberufen die Intensiv und Notfallmedizin für strukturell und personell nicht mehr ausreichend belastbar ausgestattet. „Diese Ergebnisse zeigen, dass das Personal erschöpft ist. Es ist wichtig, dass die Politik wirksame Maßnahmen trifft, um die dritte Welle zu brechen“, so Professor Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN.
Mehr als 95 Prozent der Teilnehmenden meinen, dass die Politik den Pflege- und Ärztepersonalmangel nicht ausreichend beachtet und Lösungsansätze fehlen. „Aktuell werden Notlösungen gefunden und beispielsweise Fachausbildungen oder andere wichtige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ausgesetzt, um vorhersehbare Personalengpässe zu kompensieren“, kritisiert Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege.
Aus Sicht der DGIIN zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass es endlich konkrete Verbesserung und eine Aufwertung insbesondere der Pflegeberufe brauche. „Nur Applaus während der Pandemie reicht nicht“, so Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege. Die DGIIN fordert daher, eine als gerecht empfundene Bezahlung, nachhaltige Anpassungen der Arbeitsbedingungen, die auch kontrolliert werden und verbindliche Personalschlüssel, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. „Es braucht nachhaltige Reformen, um den Personalmangel zu lindern und den Pflegeberuf attraktiver zu machen“, so Hermes, der selbst auf Intensivstationen tätig ist. Die Experten der DGIIN sind sich einig: „Der Pflegeberuf ist ein anspruchsvoller und erfüllender Beruf. Es müssen sich lediglich die Rahmenbedingungen ändern, damit mehr Personen in diesem Beruf bleiben oder ihn erlernen.“
]]>Der Demenz Podcast des medhochzwei Verlags liefert Informationen zu verschiedenen Themen rund um Demenz – jederzeit und überall kostenlos anhörbar. Den Podcast finden Sie hier.
Die Nui App unterstützt Angehörige auf vielfältige Weise bei der Pflege von Menschen mit Demenz. digiDEM Bayern und Nui Care bieten gemeinsam die Möglichkeit, die Nui App ein Jahr kostenfrei zu testen. Hier gibt es weitere Informationen.
Das Demenz-Forschungsprojekt “Digitales Demenzregister Bayern”, kurz digiDEM Bayern, hatte im Rahmen eines Open Innovation Wettbewerbs dazu aufgerufen, sich mit digitalen Lösungen für Menschen mit Demenz, pflegende Angehörige, interessierte Bürger*innen und ehrenamtliche Helfer*innen zu bewerben. Insgesamt wurden nach Angaben der Initiatoren 19 Angebote eingereicht, von denen eine Experten-Jury die drei Gewinner ausgewählt hat.
Die Bereitstellung digitaler Angebote im Demenz-Bereich bilde eine der beiden Säulen von digiDEM Bayern. Neben den digitalen Angeboten umfasse digiDEM Bayern auch Befragungen von Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen in ganz Bayern über einen Zeitraum von drei Jahren. Dadurch sollen Erkenntnisse über den Verlauf der Erkrankung und die Situation der Angehörigen gewonnen und mögliche Defizite aufgedeckt werden.
digiDEM Bayern bildet einen Verbund aus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, dem Universitätsklinikum Erlangen und dem Innovationscluster Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg.
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
]]>Die Nachwuchsgruppe arbeitet in der TAILR.DE-Studie (englisch: Nursing-sensiTive events and the Association with Individual patient Levels nuRse staffing in German hospitals, übersetzt: Pflegespezifische Ereignisse und der Zusammenhang mit der individuellen Pflegepersonalausstattung in deutschen Krankenhäusern). Die Studie ist multizentrisch angelegt – sie wird also an verschiedenen Standorten gleichzeitig durchgeführt. Zusammen mit Forschenden aus der Schweiz, Schweden, Iran und Italien ist TAILR.DE Teil des internationalen TAILR-Konsortiums.
„Unerwünschte pflegespezifische Ereignisse gehen mit einer zusätzlichen Überwachung und Behandlung der Patient*innen einher. Sie belasten somit unnötig Patient*innen und verursachen zudem hohe medizinische Kosten durch eine längere Krankenhausverweildauer und zusätzliche medizinische Maßnahmen. Um solche Ereignisse zu reduzieren, benötigt es eine angemessene Personalausstattung“, erklärte Dr. Stefanie Bachnick. „TAILR.DE liefert detaillierte Informationen zu unerwünschten pflegespezifischen Ereignissen in deutschen Krankenhäusern und ermöglicht vertiefte Einblicke zur individuellen Pflegepersonalausstattung. Diese detaillierten Daten bilden die Grundlage, um produktive und dringend benötigte Strategien zur Gewährleistung einer sicheren Pflegepersonalausstattung zu erstellen“, führte Bachnick weiter aus.
„Es freut mich sehr, dass wir Dr. Stefanie Bachnick und ihr Team mit diesem wichtigen Thema für das Department gewinnen konnten, da in Deutschland die Kombination aus Beurteilung von unerwünschten pflegespezifischen Ereignissen und Personaldaten bisher nicht erforscht ist. Zugleich stellt die Nachwuchsgruppe einen wichtigen Meilenstein in der Förderung des pflegewissenschaftlichen Nachwuchses dar, der immer noch zu wenig in Deutschland aufgebaut wird“, erläuterte Prof. Dr. Daniela Holle, Prodekanin und Professorin im Department für Pflegewissenschaft, die die Nachwuchsgruppe als Mentorin über den Projektverlauf begleiten wird.
TAILR.DE nutzt einen partizipatorischen, also einen unter Beteiligung der Betroffenen stattfindenden, Forschungsansatz. Stakeholdergruppen der Studie bestehen aus den teilnehmenden Krankenhäusern, einschließlich Pflegepersonal und Manager*innen, sowie den politischen Interessenvertretenden, das heißt Patientenvertretende, Berufsverbänden und gesundheitspolitischen Entscheidungsträger*innen. Zu den Stakeholdern zählen das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V., der Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. sowie das Netzwerk Pflegewissenschaft und Praxisentwicklung im Verbandes der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Unikliniken in Deutschland e.V..
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