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„Wir müssen die Generalistik durchsetzen“

30.03.2015 00:00
So etwas wie den Deutschen Pflegetag 2015 hat es im deutschen Gesundheitswesen noch nie gegeben: Der Deutsche Pflegetag 2015 war ein großartiger Erfolg auf allen Ebenen. Statt wie gehofft 3.000 kamen schließlich über 4.500 Besucher, die das dreitägige Kongress- und Messeprogramm mit 175 Referenten und Moderatoren und 80 Ausstellern erlebten. Rund 5.000 Tweets, weit mehr als 200 Presseartikel, über 20 TV-Beiträge in über 50 Sendungen (von der ARD-Tagesschau bis ZDF heute) sowie über 300 Radiobeiträge, erstellt von 77 akkrediterten Medienvertretern, zeigten die Bedeutung und Relevanz des Deutschen Pflegetags, der es in der geschichtsträchtigen Location des Flughafens Tempelhof erstmals geschafft hat, die Pflege in Deutschland massiv in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen, um so in einen dringend notwendigen gesellschaftlichen Diskurs um die Zukunft der Pflege einzusteigen.
>> „Wenn die Lokführer oder Piloten streiken, regt sich die Nation auf und man kommt ein paar Tage nicht von A nach B.“ Nach Meinung von Dr. Eckart von Hirschhausen, der die Einführungs-Pressekonferenz des Deutschen Pflegetags leitete, sollte die Pflege sich mal überlegen, was wohl passieren wurde, wenn die Pflege streiken würde. Dann komme, so der Mediziner und Kabarettist, zum Beispiel „ein Kranker nicht mehr von Bett aufs Klo“. Das höre sich erst mal gar nicht so schlimm an, so Hirschhausen, der dann aber schelmisch ergänzte: „Ich frage Sie nach zwölf Stunden noch einmal, was wirklich dringender ist!“
Andreas Westerfellhaus, der Präsident des Deutschen Pflegerats und Veranstalter des Deutschen Pflegetags, nahm auf der Pressekonferenz den Gedanken auf, weil gerade am Morgen des ersten Kongresstags Beschäftigte der Bahn wieder einmal gestreikt hatten. „Stellen Sie sich vor, wenn auf einmal auf großen Schildern steht: Zimmer 2 heute kein Verbandswechsel, Zimmer 3 keine Fusion und Zimmer 6 Essenversorgung heute um sechs Stunden verzögert.“
Eine solche Aktion bekäme eine Bedeutung und Dimenison, die Menschen ganz explizit vor Ort spüren würden. Und natürlich auch diejenigen, die letztendlich die Leistung am Menschen erbringen müssen. Dabei erkennt Westerfellhaus an, dass gerade die aktuelle Regierung in der Pflege viel bewegt habe, sicher auch, weil der Pflegerat mit all seinen Organisationen immer wieder die Finger in die Wunden gelegt habe.
Doch nun sei es wichtig, dass die Pflegepolitik in der Bundesrepublik Deutschland endlich mindestens den gleichen Stellenwert bekäme, wie die Energie- und Umweltpolitik. Westerfellhaus: „Das ist unsere Zielvorstellung, an der wir arbeiten müssen.“ Dazu sei es notwendig, meinte Westerfellhaus an Bund und Länder gerichtet, dass die Pflege-Profession strukturiert an allen Prozessen im Rahmen der Gesundheitspolitik beteiligt werde, was derzeit eher noch nach dem Zufalls- oder Gießkannenprinzip geschehe. „Wir fordern, die Selbstverwaltung in allen Bundesländern Deutschlands einzuführen, damit unsere Profession, die immens viel für die Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens beizutragen....
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Ausgabe 02 / 2015