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Akademische Pflege nah am Patienten

17.01.2024 10:22
Das Klinikum Karlsruhe will die Zahl seiner Pflegekräfte mit Hochschulabschluss deutlich erhöhen, um den Beruf attraktiver zu machen, zusätzliche Karriereoptionen zu schaffen und die Pflege „am Bett“ weiter zu professionalisieren und qualitativ zu verbessern. Kurzum: Das Angebot soll mehr Fachpersonal für den spannenden Pflegeberuf begeistern.

Mit diesem Ziel baut das Klinikum Karlsruhe sein Angebot an Studienmöglichkeiten aus und hat gleichzeitig eine Akademisierungsoffensive gestartet. Eigene und externe Hochschulabsolventinnen und -absolventen sollen im Klinikum passende Arbeitsplätze finden. Schwerpunkt ist dabei die Fachkarriere am Patientenbett, für die übergreifende Konzepte zum Einsatz in der Patientenversorgung erarbeitet werden.

"Deutschland ist bei der Akademisierung der Pflege eines der Schlusslichter. Während hierzulande gerade 1 Prozent der Pflegefachkräfte ein Studium abgeschlossen haben, sind es in den USA rund 64 Prozent", sagt Elvira Schneider, Pflegedirektorin.

Das Klinikum Karlsruhe setzt bei seiner Akademisierungsoffensive für Mitarbeitende auf zwei verschiedene Angebote.

  • Der duale Bachelor-Studiengang "Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften" in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Karlsruhe.
    Innerhalb von nur vier Jahren können die dualen Studierenden sowohl ihre generalistische Pflegeausbildung als auch das Bachelorstudium abschließen.
  • Das Studium "Advanced Nursing Practice (ANP)" im Masterstudiengang.
    Es richtet sich an examinierte Pflegekräfte mit Berufserfahrung und vermittelt erweiterte und spezialisierte Handlungskompetenzen für die Pflegepraxis am Bett.

Je nach Studienabschluss verteile sich die Arbeitszeit im Beschäftigungsverhältnis unterschiedlich. DHBW-Absolventen seien zu 80 Prozent der Arbeitszeit in der direkten Patientenversorgung tätig und übernehmen in den übrigen 20 Prozent Sonderaufgaben auf Stationsebene. Dazu gehörten unter anderem die Überarbeitung, Implementierung und Auswertung von Richtlinien und Standards auf der Station oder die Optimierung des Pflegeprozesses. Diese Konstellation richtet sich an Pflegefachkräfte, die gerne am Patientenbett arbeiten, gleichzeitig offen sind für Veränderung, gerne gestalten und interdisziplinär denken.

Bei den Absolventinnen und Absolventen des ANP-Masters sei die Arbeitszeit genau umgekehrt verteilt. Sie seien zu 20 Prozent in der direkten Patientenversorgung tätig und nutzten 80 Prozent ihrer Zeit für die Entwicklung und Implementierung von fachübergreifenden Konzepten. Schwerpunkte sind beispielsweise Behandlungspfade für das Leben mit Krebs oder die Weitentwicklung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Delir, also mit einer akuten Störung der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Außerdem gehe es darum, wissenschaftliche Erkenntnisse in die klinische Pflegepraxis zu überführen.

Nach dem Studium ans Klinikum Karlsruhe

Mit diesen Angeboten erweitert das Klinikum Karlsruhe die beruflichen Möglichkeiten in der Pflege deutlich und möchte sowohl die eigene Belegschaft für ein Studium begeistern als auch externe Pflegekräfte mit Hochschulabschluss für eine Tätigkeit am Hause überzeugen. Der Stellenwert der Akademisierung spiegele sich auch in der Vergütung wider, die entweder über die Eingruppierung oder über eine Zulage angehoben werde.

Das Klinikum Karlsruhe bietet seinen Beschäftigten die Möglichkeit, mit einem DHBW-Studium in den Beruf zu starten oder berufsbegleitend einen Hochschulabschluss zu erwerben. Auch Bachelor- und Masterabsolventen, die gerne ans Klinikum Karlsruhe kommen möchten, sollen zahlreiche Optionen finden, um ihre Fähigkeiten in der Pflege einzubringen.