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DEKV: PPR 2.0 kommt zu schnell

29.11.2023 15:59
"Die Pläne des Bundesministeriums für Gesundheit, die PPR 2.0 bereits ab 1. Januar 2024 in Kraft zu setzen, wird die Pflege in den Krankenhäusern vor große Herausforderungen stellen", meint Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), anlässlich der heutigen Stellungnahmefrist zum Referentenentwurf des BMG zur Rechtsverordnung zur Einführung der PPR 2.0. Ohne entsprechende IT-Systeme entstehe ein erheblicher Zusatzaufwand für die Pflege: Jede Patientin und jeder Patient müsse händisch in die PPR 2.0 eingestuft und die Entscheidung dokumentiert werden.

Bis entsprechende Software zur Verfügung stehe und installiert sei, würden Monate vergehen. Bis dahin werde den Pflegekräften viel Zeit für die Versorgung der Patient:innen fehlen. Dadurch werde die überstürzte Einführung der PPR 2.0 Anfang 2024 zum Bumerang für Arbeitsbedingungen in der Pflege und für die Patientenversorgung werden. Eine Einführung zum 1. Juli 2024 würde aus Sicht von Radbruch ausreichend Zeit für die Umsetzung der PPR 2.0 in den IT-Systemen der Krankenhäuser lassen und das Ziel der PPR 2.0 nicht gefährden.

Die Verschiebung des Starts der PPR 2.0 auf den 1. Juli würde, so Radbruch, auch eine Entlastung der Pflege in der arbeitsreichen Vorweihnachtszeit bedeuten, denn die Planung des Bundesgesundheitsministeriums sehe vor, dass die Schulung der Pflegekräfte zur PPR 2.0 innerhalb eines Monats erfolgen müsse. Diese Frist falle in eine Zeit mit hohem krankheitsbedingtem Personalausfall und den weihnachtlichen Feiertagen. „Der DEKV würde es begrüßen, wenn die Einführung der PPR 2.0 zu einem Zeitpunkt erfolgen würde, an dem die Voraussetzungen geschaffen sind, um das Ziel, die Arbeitsbedingungen für die Pflege und die Patient:innensicherheit zu verbessern, auch zu erreichen“, so Radbruch.