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Erfahrung und innovative Forschungsansätze

16.04.2010 16:43
Die Zukunft der Hämophilie-Therapie bei Pfizer

Mit ReFacto AF (Moroctocog alfa) und BeneFIX (Nonacog alfa) ist Wyeth Pharma, ein Unternehmen der Pfizer-Gruppe, der einzige Anbieter rekombinanter Faktor-Präparate zur Behandlung von Hämophilie A und B. Durch innovative, sichere Produkte und stete Forschung trägt das forschende Arzneimittelunternehmen Wyeth Pharma bereits seit vielen Jahren zur Verbesserung der Hämophilie-Therapie bei.

Diese Expertise wird auch unter dem Dach von Pfizer fortgeführt: Auf der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) in Nürnberg wurde ein Update zur Sicherheit und Wirksamkeit der Präparate gegeben sowie in der Pipeline befindliche Entwicklungen vorgestellt.

Das Engagement von Wyeth Pharma im Bereich Hämophilie reicht lange zurück: So wurde vor über zwölf Jahren mit BeneFIX (Nonacog alfa) das erste und bis heute einzige rekombinante Faktor IX (FIX)-Präparat zur Behandlung der Hämophilie B entwickelt. Kurze Zeit später erweiterte das Unternehmen sein Portfolio um das rekombinante Faktor VIII-Präparat ReFacto (Moroctocog alfa), das zur Behandlung der Hämophilie A eingesetzt wird.

Kontinuierliche Forschung führte dazu, dass seit vergangenem Jahr mit ReFacto AF eine Weiterentwicklung von ReFacto mit verbessertem Herstellungsprozess zur Verfügung steht. Darüber hinaus wurde auch die Anwenderfreundlichkeit beider Produkte, beispielsweise mit dem R2-Kit, stetig verbessert. Auch in Zukunft wird weiter an einer Optimierung der Therapiesituation für Patienten mit Hämophilie und anderen Gerinnungserkrankungen gearbeitet.

ReFacto AF: Gut wirksam bei verbessertem Herstellungsprozess

In der Hämophilie-Therapie spielen sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit und Reinheit der Präparate eine große Rolle. Mit der Verbesserung des Herstellungsprozesses gelang es Wyeth, die Sicherheit des Faktor VIII-Präparates ReFacto zu erhöhen: So ist bei ReFacto AF das Medium der CHO-Zelllinie frei von humanem Serumalbumin.

Zudem wird im Aufreinigungsprozess ein chemisch synthetisierter Affinitäts-Ligand verwendet. ReFacto AF ist damit von der Zellkultur bis zur fertigen Formulierung frei von Proteinen tierischen oder humanen Ursprungs. Darüber hinaus wurde eine Nanofiltration in den Aufreinigungsprozess integriert.

Bezüglich der Struktur und der Faktor-Aktivität sind beide Präparate – ReFacto und ReFacto AF – identisch. So ist ReFacto AF, wie auch sein Vorgänger ReFacto, von der B-Domäne befreit. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Wirksamkeit, wie aktuelle Untersuchungen zeigen: Sowohl die Faktor-Aktivität als auch die Halbwertszeit von ReFacto AF ist mit der eines rekombinanten Volllängen-Moleküls vergleichbar.

"Zusammenfassend kann man sagen, dass die in mehreren Studien nachgewiesene Wirksamkeit von Moroctocog alfa mit der Weiterentwicklung zu ReFacto AF erhalten blieb – auch im Vergleich zu einem Volllängen-Molekül", erläutert Dr. Wolfgang Mondorf, Frankfurt. "Zudem zeigt uns die Praxis, dass eine Umstellung von ReFacto auf ReFacto AF problemlos möglich ist.

BeneFIX seit über zwölf Jahren in der Praxis bewährt

BeneFIX ist das einzige rekombinante Faktor IX-Präparat und damit richtungsweisend bei Reinheit und Sicherheit: Im Herstellungsprozess kommen rekombinante Technologien zum Einsatz, die ein Kontaminierungsrisiko aus menschlichem Blut ausschließen. So werden – wie bei ReFacto AF – weder menschliche noch tierische Zusätze verwendet. Die Aufreinigung mit fünf Filtrations- und vier Chromatographie-Schritten führt zu einem Produkt sehr hoher Homogenität.

In der Praxis überzeugt BeneFIX ebenfalls, wie zwölf Jahre Erfahrung und eine seit zwei Jahren laufende Pharmakovigilanzuntersuchung zeigen. Nonacog alfa genießt hohes Vertrauen bei Ärzten und Patienten. Selbst in der Behandlung von Hemmkörpern wurde dies durch den mehrfachen Einsatz von BeneFIX, kombiniert mit Immunsuppressiva,  bestätigt. Dr. Cornelia Wermes, Hannover, und Dr. Karin Beutel, Hamburg, stellten die Fälle eines fünf- und eines mittlerweile zehnjährigen Jungen vor, bei denen sich Hemmkörper entwickelten und die im Rahmen einer Immuntoleranztherapie vielversprechend mit BeneFIX behandelt werden.

Forschungsschwerpunkte: Innovative Ansätze und Anwenderfreundlichkeit

Auch in Zukunft steht für Pfizer die Verbesserung der Therapiesituation für Patienten im Fokus. So richten sich die Forschungsaktivitäten einerseits auf die Optimierung der Anwenderfreundlichkeit bestehender Therapien. Dazu zählen beispielsweise neue Applikationsformen oder die Verlängerung der Halbwertszeit, die eine seltenere Faktorsubstitution zur Folge hätte und damit eine Erleichterung für die Patienten darstellen würde.

Andererseits führt das Unternehmen den bereits bewährten Forschungsansatz weiter, mithilfe von Biotechnologie bekannte Moleküle therapeutisch nutzbar zu machen. Auf dieser Grundlage entwickelt Pfizer gemeinsam mit Catalyst Biosciences Bypass Agents mit verbesserten therapeutischen Eigenschaften, wie z.B. einen Faktor VIIa. Erste Untersuchungen zeigen eine erhöhte Halbwertszeit, Wirksamkeit und Wirkdauer in vivo.

Ein weiteres Beispiel ist Faktor Xa (FXa), der bisher aufgrund einer sehr kurzen Halbwertszeit nicht in der Behandlung zum Einsatz kam. Biotechnologische Veränderungen könnten nun dazu führen, dass Faktor Xa in Zukunft stabil genug ist, um von therapeutischem Nutzen zu sein.

"Damit geht Pfizer den von Wyeth begonnenen Weg einer auf die Bedürfnisse von Patienten und deren Behandler zugeschnittene Therapie konsequent weiter, der mit den beiden zugelassenen Präparaten BeneFIX und ReFacto AF begonnen wurde", unterstreicht Dr. David Erbe, Boston.

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