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FALK-KVen: "offene Kriegserklärung"

17.08.2012 15:19
Als "offene Kriegserklärung gegenüber den freiberuflichen, niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten sowie deren Patienten" bezeichneten die Vorstände der FALK-KVen die in der letzten Woche bekannt gewordenen Pläne des GKV-Spitzenverbandes zur Absenkung des Orientierungswertes.

Der Orientierungswert stellt die Basis für die Honorierung der ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen dar und liegt nach Angaben der FALK-KVen "mit aktuell rund 3,5 Cent bereits heute deutlich unter dem betriebswirtschaftlich kalkulierten Punktwert von 5,11 Cent." Nun fordert der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes sogar eine weitere Absenkung auf 3,25 Cent, "gestützt", so die FALK-KVen, "auf ein fragwürdiges, von ihm finanziertes Auftragsgutachten". Damit würden weder die bereits heute auf Grund der Mengenbegrenzung nicht bezahlten Leistungen der Ärzte und Psychotherapeuten, noch der zunehmende Versorgungsbedarf im ambulanten Bereich, noch die für die Praxen als mittelständische Wirtschaftsbetriebe ebenfalls relevanten Kostensteigerungen durch höhere Mieten und Angestelltengehälter in irgendeiner Form berücksichtigt, so die Vorstände der in der FALK-Kooperation verbundenen Kassenärztlichen Vereinigungen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Absenkung des Orientierungswertes hätte aus ihrer Sicht auch eine abschreckende Wirkung auf die dringend für den Erhalt der ambulanten Versorgung benötigten Nachwuchsmediziner.
Vor diesem Hintergrund unterstützen die FALK-KVen den Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in seiner deutlichen und klaren Position, die dreisten und unverfrorenen Forderungen des GKV-Spitzenverbandes entschieden zurückzuweisen und keine faulen Kompromisse zu Lasten der Ärzteschaft einzugehen. Denn, so die Vorstände der FALK-KVen: "Die Stimmung in der Ärzteschaft gärt. Die Krankenkassen sind daran mit ihren ständigen Negativ-Kampagnen wesentlich mitbeteiligt. Sie tragen damit auch die Hauptverantwortung für den Ärztemangel und die damit verbundene Mangelversorgung von Teilen der Bevölkerung. Wenn sie jetzt trotz eigener voller Kassen und angesichts der deutlichen Tariferhöhungen in anderen Branchen auch noch die sowieso schon zu niedrigen Honorare der Ärzte und Psychotherapeuten weiter absenken wollen, dann ist das Maß des Erträglichen überschritten. Die Botschaft vieler unserer Kolleginnen und Kollegen in den Praxen ist dabei recht klar: Sollten die Krankenkassen sich vor dem Bewertungsausschuss durchsetzen, werden die Praxen mit Protestmaßnahmen reagieren. Die Vorstände der Krankenkassen sollten endlich ihren Worten Taten folgen lassen und die ambulante Versorgung ausreichend finanzieren. Ansonsten bleiben alle Zusagen zum Erhalt einer guten flächendeckenden ambulanten Versorgung nur Lippenbekenntnisse."