HDZ NRW eröffnet Ausbildungsstation
„Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, den wir im Sinne der Ausbildung gemäß des Pflegeberufegesetzes (PfLBG) künftig mit einer solchen dauerhaft etablierten, eigenen Station verfolgen“, erläutert Pflegedirektor Christian Siegling. Im HDZ NRW werde ein besonderer Wert auf eine hohe und professionelle Pflegequalität gelegt. „Unsere Auszubildenden lernen hier nicht nur, gezielt patientenorientiert und eigenverantwortlich zu arbeiten, sondern sie sammeln dabei fortwährend Praxiserfahrung und individuelle, kommunikative Fähigkeiten. Das ist eine sehr gute Basis für das zukünftige Berufsleben.“
Wie sich das im Pflegealltag auf der Normalpflegestation B2.1 im Diabeteszentrum gestaltet, stellen die für die Ausbildung und klinikspezifische Praxisanleitung zuständigen Ansprechpartnerinnen Maria Kannenberg und Anika Thies vor: „Mindestens fünf bis sechs Wochen lang werden hier bis zu neun Auszubildende im ersten bis dritten Lehrjahr im Früh- und Spätdienst maximal acht Patientinnen und Patienten versorgen.“ Neben den regulär zuständigen Pflegefachpersonen werden die Pflegebedürftigen somit von mehreren Auszubildenden betreut, die entsprechend ihres Ausbildungs- und Kompetenzstandes die pflegerische Versorgung selbstständig übernehmen. Dadurch erfahren die Patienten eine besonders enge Betreuung.
Die angehenden Pflegefachpersonen sollen in diesem Zeitraum für ihre Patientinnen und Patienten die Planung, Durchführung und Auswertung sämtlicher pflegerischer Tätigkeiten übernehmen. Hinzu komme die Organisation aller Abläufe im Team einschließlich der Dienstplanung. Neben der Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs und der Steuerung und Auswertung der Pflege zählen Behandlungspflege, Wundmanagement, Aufnahme- und Entlassmanagement oder die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team mit Ärztinnen und Ärzten oder physiotherapeutischen Fachkräften zu den typischen Aufgaben auf der Station.
„Unsere Azubis planen ihre Dienste eigenständig von Montag bis Freitag im Zweischichtsystem. Je nach Aufgabenbereich erfüllen sie dabei verschiedene Rollen, zum Beispiel als Stationsleitung oder als Hygieneverantwortliche“, sagt Anika Thies und betont, wie sehr die Patienten von der engmaschigen Betreuung durch das Personal profitieren.
„Die Auszubildenden freuen sich eigentlich immer, wenn es von den theoretischen Lernorten der Pflegeschulen in die Pflege vor Ort geht. Da kommt viel positives Feedback zurück.“ Ein Team erfahrener Praxisanleitenden und Pflegefachpersonen steht den Auszubildenden kontinuierlich zur Seite, um die Lernfortschritte zu unterstützen und bei Fragen weiterzuhelfen.
Das ganzheitliche Lernen der Auszubildenden werde zudem regelmäßig reflektiert und ausgewertet. Die Pflegeverantwortlichen sind zuversichtlich, dass die neue Ausbildungsstation positiv angenommen wird. „Die Bereitschaft, als Einzelner Verantwortung zu übernehmen und zugleich im Team gemeinsam die bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen, ist sehr hoch. Dieser Gedanke wird durch eine fest etablierte Ausbildungsstation gefördert.“
Hintergrundinformation:
Ausbildung in Pflegeberufen am HDZ NRW
Aktuell befinden sich am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen 124 Mitarbeitende in der Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann. 16 weitere Ausbildungsplätze sind zur Operationstechnischen Assistenz (OTA) und zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) besetzt. Die Ausbildungsprogramme führt das Herz- und Diabeteszentrum NRW mit verschiedenen Kooperationspartnern in der Region durch.