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Integrierte Gesundheitsversorgung: Das Projekt „Gesundes Kinzigtal“ zieht erste Bilanz

25.11.2008 14:21
Die Gesundes Kinzigtal Gmbh legt ihren Jahresbericht 2007 vor und gibt Einsicht zum Entwicklungsstand des regionalen Modells der Integrierten Vollversorgung. Die Anschub- und Aufbauphase des Modellprojekts sei im Verlauf des vergangenen Jahres zum Abschluss gekommen. Seit Mitte 2007 finanziere sich das Unternehmen selbst. Laut der Jahresbilanz waren bis 2007 circa 2.000 Versicherte in die Versorgung involviert. Aktuelleren Angaben zufolge hätten sich bis Oktober 2008 über 4.000 Versicherte eingeschrieben. Über den Verbund aller Leistungspartner sei es gelungen, durchschnittlich bis zu 15.000 Versicherte und somit zwei Drittel des Versichertenpotentials der GKV-Partner AOK und LKK in der Region zu erreichen.

Im Leistungsbereich habe sich das individuelle Case-Management bewährt. Gerade bei komplexen Fällen hätte sich der Austausch der behandelnden Ärzte in so genannten Qualitätszirkeln als effizient erwiesen und zur Kostenvermeidung beigetragen. Mit der Einführung eines Gesundheitspasses möchte man genannte Resultate zukünftig steigern. Ende November 2008 beginnt die Ausgabe der Patientenkarte als Pilot. Alle beteiligten Ärzte erhalten ein erstes Kontingent von 30 Pässen für ihre Patienten. Diese können dann Untersuchungsergebnisse und Verordnungen in einer elektronische Akte speichern lassen und ihren behandelnden Ärzten erlauben auf bereits vorliegende Daten zuzugreifen. Dem Patient obliegt somit die Kontrolle über den Zugang sowie den eingepflegten Informationen. Die Gesundes Kinzigtal GmbH versichert in diesem Zusammenhang, dass alle datenschutz-rechtlichen Belange im Gesamtkonzept bedacht wurden und abgesichert seien.
Besonderes Augenmerk im Versorgungskonzepts gilt der Gesundheitsprävention. Aktuell bietet die Gesundes Kinzigtal GmbH in Kooperation mit den GKV fünf Gesundheits-programme an, mit denen gezielt Krankheitsursachen vorgebeut werden sollen, die durch eine hohe Morbidität gekennzeichnet sind und im Krankheitsfall hohe Behandlungskosten nach sich ziehen. Dazu zählen ein Programm für herzinsuffiziente Patienten, Raucherentwöhnung oder Diabetesprävention. Das Engagement in puncto Vorsorge soll stetig ausgedehnt werden.

Weiterhin sei die technische Vernetzung der beteiligten Praxen verbessert und ein Patientenbeirat gewählt worden. Bisher hätten sich über die Hälfte aller im Kinzigtal ansässigen Ärzte, Kliniken der Region sowie erste Apotheken und Physiotherapeuten dem Modellprojekt angeschlossen, so der Bericht.
Zur Ermittlung der Versorgungseffizienz und Gewährleistung der Qualität schuf man in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg eine Evaluations-Koordinationsstelle. Diese kooperiert mit mehreren Hochschulen und vergibt via Ausschreibung die Evaluation einzelner Module des Versorgungsportfolios an ausgewiesene Forschergruppen. Nach Angaben der Initiatoren stehe dafür ein Budget in sechsstelliger Höhe zur Verfügung.