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Kampagne für mehr Respekt gegenüber Ärzten, Therapeuten, Pflegefachkräften und Servicemitarbeitenden

22.05.2024 13:42
Erlebt haben es schon viele Beschäftigte im Gesundheitswesen und auch in den Kliniken und Einrichtungen im Recura Verbund ist das Thema präsent: Es geht um verbale Übergriffe gegenüber Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflegefachkräften und Servicemitarbeitenden. In den Kliniken und Einrichtungen des Recura Verbunds startete deshalb vor kurzem eine Respekt-Kampagne, welche für das Thema Sensibilität und Bewusstsein im Umgang mit dem Klinikpersonal schaffen soll.

Psychische Gewalt meint Handlungen, die darauf abzielen, emotionalen oder psychologischen Schaden bei einer Person zu verursachen oder ihr Wohlgefühl zu beeinträchtigen, definieren die Recura Kliniken. Diese Form der Gewalt könne ebenso schädlich sein wie körperliche Gewalt, ist jedoch schwerer zu erkennen, da keine sichtbaren Verletzungen entstünden.

Eine Behandlung oder ein Aufenthalt in einem Krankenhaus sei für Betroffene und deren Angehörige oftmals eine sehr emotionale Situation, welche schnell zu einer Überlastung oder Überforderung führen könne. Der psychische Umgang mit der eigenen Erkrankung und die Verarbeitung sei für Betroffene und deren Umfeld nicht einfach. Für manche Betroffene sei es im Zuge der Behandlung, der Pflege oder Therapie zum Beispiel unverständlich warum man selbst nicht schneller behandelt, versorgt, betreut oder therapiert werde oder warum die Ärzte, Therapeuten, Pflegefachkräfte oder Servicemitarbeitende für Angehörige nicht gerade in dieser akuten Situation ausreichend Zeit haben, um beispielweise ausführlich für Fragen oder Wünsche zur Verfügung stehen.

Aus dem situativen und subjektivem Eindruck entstünden leider manchmal Übergriffe, in denen die Beschäftigten der Kliniken und Einrichtungen verbal angegriffen oder herabgewürdigt werden; aber auch Einschüchterungen, Drohungen, dauerhafte Kritik oder emotionaler Missbrauch seien Formen der psychischen Gewalt, welche die Mitarbeitenden leider schon erleben mussten.

In der Klinikumgebung könne sich psychische Gewalt gegenüber dem Fachpersonal in Form von Respektlosigkeit, Übergriffen auf die Privatsphäre, Wortwahl, Lautstärke oder auch in Form von Mobbing äußern. Diese Übergriffe könnten schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Opfers haben. Die Folgen können Angststörungen, Depressionen oder sogar posttraumatische Belastungsstörungen sein. Physische Übergriffe hinterließen zusätzlich auch noch körperliche Wunden.

„Alle unsere Mitarbeiter:innen verrichten ihren Beruf mit Respekt, Wertschätzung, Empathie, Leidenschaft und Taktgefühl den Patient:innen und deren Angehörigen gegenüber. Und egal wie herausfordernd eine Situation auch gerade ist, unsere Belegschaft ist mit Feingefühl in der jeweiligen Situation am Patient:innen, bewahrt dabei dessen Würde und erledigt die notwendigen medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder serviceorientieren Maßnahmen mit Kompetenz und Feingefühl,“ betont Dr. Matthias H. Lakotta, Geschäftsführer des Recura Verbunds.

„Leider müssen wir auf den Stationen häufiger erleben, wie mit unseren Mitarbeitenden verbal umgegangen wird. Sie erleben viel zu oft mangelnden Respekt und mangelnde Wertschätzung für ihre Arbeit, welche sie an 24 Stunden pro Tag, an sieben Tagen in der Woche, an Wochenenden, Geburtstagen, Familienfeiern oder Feiertagen leisten. Und es ist egal ob man bei uns im medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder im Servicebereich tätig ist, jeder Beruf und jede einzelne Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist uns wichtig, da können wir verbale Gewalt – von körperlicher ganz zu schweigen – an unseren Kliniken nicht tolerieren. Ich denke, dass jeder Übergriff, genau einer zu viel ist“, stellt sich Enrico Ukrow, Geschäftsführer der Kliniken Beelitz, vor seine Beschäftigten. „Auf der anderen Seite haben wir als Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht, welche uns dazu verpflichtet die physische und psychische Unversehrtheit unserer Mitarbeitenden zu schützen.“

Um hier auf das Thema aufmerksam zu machen und Patienten sowie Besuchende der Kliniken Beelitz im Umgang mit allen Mitarbeitenden der unterschiedlichen Berufsgruppen zu sensibilisieren, startete in der Neurologischen Rehabilitationsklinik, dem Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation, dem Neurologischen Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen / Parkinson (alle am Standort Beelitz-Heilstätten, Brandenburg),  den Neurokliniken Waldeck (Schwaan bei Rostock, Mecklenburg-Vorpommern), dem Zentrum für Altersmedizin (Fachkliniken Radeburg in Sachsen), dem Fachkrankenhaus Coswig (Sachsen) sowie den zum Recura Verbund gehörenden MVZ in Berlin, Brandenburg und Sachsen vor kurzem die Respekt-Kampagne. Zusätzlich zu der Kampagne starten in den Kliniken Beelitz für alle Beschäftigten Trainings zur Konfliktbewältigung und Deeskalation, um regelmäßig zu üben wie man selbst in unterschiedlichen Situationen angemessen einwirken und reagieren kann.