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Welcome Center Schleswig-Holstein nimmt Arbeit auf

28.12.2023 12:31
Zur Eindämmung der prognostizierten Fachkräfte-Lücke in Schleswig-Holstein von 180.000 Menschen bis zum Jahr 2035 hat Mitte Dezember das Welcome Centre Schleswig-Holstein seinen Betrieb aufgenommen. Die neue Kieler Einrichtung, in die das Land pro Jahr 2,6 Millionen Euro investiert, startet mit zunächst 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der bpa begrüßt die Einrichtung des Welcome Centers als zentrale Anlaufstelle und betont Bedeutung der Zuwanderung in der Pflege.

"Im Schulterschluss mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge wird die neue Einrichtung unter dem Dach unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft WTSH eine zentrale Anlaufstelle für internationale Fach- und Arbeitskräfte sein, aber auch Servicestelle für schleswig-holsteinische Unternehmen", sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen bei der Eröffnung.

Unser Land ist also auf Zuwanderung angewiesen – sowohl aus , so Madsen. Eine der zentralen Aufgabe des Welcome Centers sei es, die Sichtbarkeit und Attraktivität Schleswig-Holsteins als Zuwanderungsland zu erhöhen und damit die Erwerbsmigration deutlich zu steigern. Zur Attraktivitätssteigerung gehöre auch, Schleswig-Holstein so zu positionieren, dass zugewanderte Arbeitskräfte und ihre Angehörigen gerne dauerhaft im Norden leben und arbeiten möchten.

Für gelungene Arbeitsmarktintegration brauchen Menschen nicht nur ein Arbeitsverhältnis an sich. Wir müssen Aspekte wie Einreise, Visum, Arbeit, Leben, Familie und Wohnen zusammendenken, wenn Fachkräfte aus dem Ausland gerne zu uns kommen und hierbleiben wollen. Das gehört zu echter Integration. Mit dem Welcome Center haben wir deshalb eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die all diese Aspekte behördenübergreifend unter einem Dach vereint, so Integrationsministerin Aminata Touré. Die Beratung zu aufenthaltsrechtlichen Möglichkeiten und das beschleunigte Fachkräfteverfahren werden in Zukunft noch weiter an Bedeutung für die Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten gewinnen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge mit seiner langjährigen Expertise im Welcome Center einen wichtigen Part übernimmt, sagte die Ministerin weiter.

Das Welcome Center soll als zentrale Anlaufstelle sowohl internationale Fach- und Arbeitskräfte und deren Familien unterstützen als auch Unternehmen in Schleswig-Holstein, die diese einstellen wollen oder bereits beschäftigen. Auch internationale Auszubildende und Studierende im In- und Ausland, die kurz vor dem Abschluss stehen gehören zur Zielgruppe.

Das Angebot für schleswig-holsteinische Unternehmen umfasst u.a. die Unterstützung bei Anwerbeprojekten in EU- und Drittstaaten, beim Integrationsmanagement, der Entwicklung einer Willkommenskultur im Unternehmen sowie Beratung zu Fördermöglichkeiten im Zusammenhang mit der Beschäftigung einer internationalen Fachkraft.

Der bpa begrüßt Einrichtung des Welcome-Centers als zentrale Anlaufstelle und betont Bedeutung der Zuwanderung in der Pflege. Zur Einrichtung des Welcome-Centers in Kiel sagte der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Mathias Steinbuck:

"Schleswig-Holstein rollt internationalen Kräften den roten Teppich aus und ist damit bundesweiter Vorreiter. Die Einrichtung des Welcome-Centers ist ein gutes Signal, dass wir diejenigen, die bei uns arbeiten wollen, willkommen heißen. Insbesondere in der Pflege werden wir die Versorgung einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen nicht ohne massive Zuwanderung bewältigen können. Das Welcome-Center macht als zentrale Anlaufstelle die Zuwanderung einfacher. Wer künftig bei uns in Schleswig-Holstein ankommt, spürt sofort, dass wir uns als Einwanderungsland begreifen. Ein guter Anfang. Weitere Schritte zum Beispiel bei der schnelleren Anerkennung internationaler Berufsabschlüsse müssen folgen."

Das Land fördert darüber hinaus ab dem 1. Januar 2024 bis 31.Dezember 2025 neun Projekte mit dem Ziel Langzeitarbeitslose und Arbeitslose, die Bürgergeld erhalten, in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Gesamtfördersumme beträgt rund 4,4 Millionen Euro, wie Arbeitsstaatssekretär Tobias von der Heide am 28. Dezember bekanntgab.

Wir brauchen neue Wege und innovative Ideen, um offene Stellen zu besetzen. Dafür haben wir tolle Projekte ausgewählt, die sich an schon jetzt unterbesetzte Branchen wie die Pflege, Logistik, das Hotel- und Gaststättengewerbe oder das Handwerk richten, so der Staatssekretär. Die Projekte nähmen die individuelle Lebenssituation der Menschen ganzheitlich in den Blick und eröffneten Perspektiven für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt, so von der Heide weiter. Hier geht's zur Übersicht der Projekte.