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Prolia (Denosumab) in der EU zugelassen

02.06.2010 16:22
Die zweimal jährliche Injektion mit Prolia reduzierte das Frakturrisiko bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose mit erhöhtem Frakturrisiko

Amgen Inc. teilte mit, dass die Europäische Kommission den vollhumanen monoklonalen Antikörper Prolia (Denosumab) in folgenden Indikationen zugelassen hat:
- zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko
- zur Behandlung eines Knochendichteverlustes durch eine hormonablative Therapie (Androgendeprivation) bei Männern mit Prostatakarzinom und erhöhtem Frakturrisiko.

Diese Zulassung ist die erste weltweit und gilt in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein. Grundlage ist eine positive Empfehlung durch das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) vom Dezember 2009. “Die EU-Zulassung ist Wegbereiter eines wichtigen medizinischen Fortschritts für Patienten mit Erkrankungen, die mit einem Knochenverlust assoziiert sind“, sagte Will Dere, Amgens Senior Vice President und internationaler Chief Medical Officer. „Vor allem Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und erhöhtem Frakturrisiko haben mit Prolia nun eine wichtige Alternative zu den bisherigen Behandlungsoptionen.

Prolia senkt das Frakturrisiko durch eine zweimal jährliche, patientenfreundliche subkutane Injektion. Wir freuen uns, dass wir Ärzten und ihren Patienten diese neue Therapieoption zur Verfügung stellen können“, so Dere. Die Marktzulassung stützt sich auf die Ergebnisse von sechs Phase-III-Studien. Sie zeigen, dass Prolia die Knochendichte im gesamten Skelett erhöht. In zwei zulassungsrelevanten Studien bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose beziehungsweise bei Männern mit Prostatakarzinom und Knochenverlust unter Androgendeprivationstherapie waren außerdem neue Frakturen als Endpunkte festgelegt worden. Die Ergebnisse belegen, dass eine zweimal jährliche subkutane Injektion von Prolia (60 mg Denosumab) die Inzidenz von Knochenbrüchen reduziert. Alle sechs Studien zeigten, dass Prolia die Knochendichte an allen untersuchten Skelettlokalisationen erhöht.

„Osteoporose ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die Millionen von betroffenen Frauen erheblich beeinträchtigen kann“, sagte Professor Socrates E. Papapoulos, Direktor der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am Medizinischen Zentrum der Universität Leiden (Niederlande). „Obwohl es wirksame Therapien gibt, benötigen wir weitere Optionen, um vor Frakturen zu schützen. Prolia bietet mit seinem innovativen Ansatz der RANKLigand-Hemmung eine neue Perspektive.“

„Die Zulassung von Prolia in der EU ist auch eine gute Nachricht für Patienten, da es das erste und einzige zugelassene Produkt in Europa für die Behandlung eines Knochendichteverlustes durch eine hormonablative Therapie bei Männern mit Prostatakarzinom und erhöhtem Frakturrisiko ist“, kommentierte Professor Bertrand Tombal von der Université catholique de Louvain (UCL), Cliniques universitaires Saint-Luc, Brüssel (Belgien). „Der Knochendichteverlust ist für Männer mit einer hormonablativen Therapie beim Prostatakarzinom ein ernst zu nehmendes Problem, welches unbehandelt zu Knochenbrüchen und anderen Komplikationen führen kann.“

Wirksamkeit In der zulassungsrelevanten FREEDOM-Studie (Fracture REduction Evaluation of Denosumab in Osteoporosis every six Months) wurde die Wirksamkeit einer zweimal jährlichen subkutanen Injektion von Prolia mit der von Placebo verglichen. Teilnehmerinnen waren 7.808 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Nach 36 Monaten hatten Frauen im Prolia-Arm ein um 68 Prozent geringeres Risiko für neue Wirbelkörperfrakturen als jene im Placebo-Arm. Das Risiko einer Hüftfraktur war bei ihnen um 40 Prozent verringert, das Risiko für non-vertebrale Frakturen um 20 Prozent.

In der zulassungsrelevanten HALT-Studie (Hormone Ablation Bone Loss Trial) wurde untersucht, wie sich die Knochendichte der Lendenwirbelsäule unter Prolia beziehungsweise unter Placebo im Vergleich zum Ausgangswert veränderte. Eingeschlossen waren 1.468 Männer, die aufgrund eines nicht metastasierten Prostatakarzinoms eine Androgendeprivationstherapie erhielten. Nach 36 Monaten hatten Patienten, die mit Prolia anstatt Placebo behandelt wurden, ein um 62 Prozent verringertes Risiko für neue Wirbelkörperfrakturen, wobei die Risikoreduktion bereits nach 12 Monaten signifikant war.

Sicherheit und Anwendung

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter Prolia waren Infekte der Harn- und oberen Atemwege, Ischialgien, Katarakte, Verstopfung, Hautausschläge und Gliederschmerzen. In den Studien zur postmenopausalen Osteoporose traten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse meist als Hautinfektionen und dabei vorwiegend als bakterielle Entzündungen des Unterhautgewebes in Erscheinung. Sie wurden unter Prolia häufiger als unter Placebo beobachtet (0,4 versus 0,1 Prozent). In den Studien mit Brustkrebs- und Prostatakrebspatienten traten Hautinfektionen, die als schwerwiegende unerwünschte Ereignisse eingestuft wurden, in den Verumund Placeboarmen gleich häufig (jeweils 0,6 Prozent) auf.

In der Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie mit Prostatakrebspatienten unter Androgendeprivationstherapie waren Katarakte unter Prolia häufiger als unter Placebo (4,7 Prozent vs. 1,2 Prozent). In Studien mit postmenopausalen Osteoporosepatientinnen bzw. Brustkrebspatientinnen unter Therapie mit Aromataseinhibitoren ließen sich diesbezüglich keine Unterschiede feststellen. Prolia wird halbjährlich subkutan injiziert, die empfohlene Dosis beträgt 60 mg Denosumab.

28.05.2010

 

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