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Simulation der menschlichen Lunge: großer Erfolg auf Europakongress SESAM 2012

20.08.2012 13:20
Vor einem Jahr hatte das AQAI Simulationszentrum Mainz zum Fachkongress SESAM seine Weltneuheit mitgebracht – die TestChest. Dieses Gerät bildet die die äußerst komplexe Funktionsweise der menschlichen Lunge und der Herz-Lunge-Interaktionen nach. Auf dem diesjährigen Europakongress der medizinischen Simulation in Norwegen fanden das fertige Gerät und erste Weiterentwicklungen der Mainzer Experten größtes Interesse bei den Vertretern der simulationsbasierten Fortbildung.

Die TestChest eignet sich für die Verwendung in der medizinischen Aus- und Fortbildung, wo akute wie chronische respiratorische Indikationen eine Rolle spielen. Seit dem SESAM 2011 ist die Entwicklung des Geräts in Kombination mit dem Full-Scale SimMan 3G ® von Laerdal fortgeschritten. Die Software-Paket zur Handhabung des Lungensimulators haben die Spezialisten von AQAI ebenfalls weiter verbessert: Die intuitive, auf grafischen Symbolen basierende Bedieneroberfläche der Advanced Software minimiert die Einarbeitung bei den Lernmodulen und ermöglicht es, verlaufoptimierte Szenarien durchzuführen. Die gewünschten Lerninhalte lassen sich einfach präsentieren, und die Anwender gewinnen den Eindruck, dass sie ihren Patienten im Therapieverlauf behandeln.

Ethisch problemlose, reproduzierbare Ergebnisse: nur durch Simulation

Ein zweiter wichtiger Anwendungsbereich des Lungensimulators ist das Testen medizintechnischer Geräte. So hat kürzlich eine Universität in der Schweiz eine TestChest zum Prüfen von Beatmungsgeräten angeschafft. „Zum Testen von Respiratoren fallen zwei prinzipiell denkbare Herangehensweisen fort“, unterstrich Prof. Dr. med. Wolfgang Heinrichs, Anästhesist und Leiter des AQAI Simulationszentrums: „Versuche mit Menschen sind unethisch, und Tiermodelle – insbesondere Schweine – sind nicht reproduzierbar …außerdem bewertet man Tierversuche zunehmend als ethisch inakzeptabel. Somit bleibt als einzig nutzbare Methode der Simulator.“ Simulatoren, so der Experte weiter, liefern wissenschaftlich reproduzierbare Ergebnisse für den jeweils definierten Patienten.

„Respiratoren wie z.B. der ‚Hamilton S1‘ bemerken nicht, dass sie eine künstliche Lunge beatmen“, erläuterte Dr. Manuela Güldener. „Unser System stellt alle physiologisch relevanten Werte dar“, so die Physikerin und AQAI-Projektmanagerin weiter.

Eine Reihe weiterer Verkäufe des überzeugenden Gerätes befindet sich derzeit in Unterzeichnung. Mit einem renommierten Patientensimulator-Anbieter finden ferner zurzeit Gespräche über eine Zusammenarbeit hinsichtlich des Vertriebs und eine tiefe Integration der Lungensimulator-Software mit der Software der TestChest statt. „Wir waren überrascht von der äußerst positiven Resonanz, die wir an unserem Stand auf dem SESAM 2012 erhalten haben“, fasste Prof. Dr. Heinrichs zusammen; „wir sehen die Zukunft unserer TestChest daher sehr optimistisch“. Bestellungen werden über AQAI entgegengenommen.