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Vier Pflegekräfte mit Empathie-Award Pflege ausgezeichnet

21.12.2023 16:30
Beim Empathie-Award geht es um eine Zugewandtheit, die über das erwartbare Maß deutlich hinausgeht. Kolleginnen und Kollegen, Angehörige und Pflegebedürftige konnten konkrete Personen benennen und begründeten ihre Wahl mit Erlebnissen aus dem Pflegealltag. Die Beschreibungen waren teilweise sehr ausführlich und immer sehr wertschätzend.

Der Gewinn ist ein Gutschein im Wert von 1.000 Euro, außerdem bekommt der Pflegedienst oder das Heim und somit das Team einen Gutschein im Wert von 500 Euro. Die Intention der AOK Hessen ist, dieses Berufsfeld, das so viele Entwicklungsmöglichkeiten verspricht, mit diesem Preis zu würdigen und vor allem zu zeigen: Pflege kann ein echter Traumberuf sein. Das zumindest bestätigen die vier Gewinnerinnen.

Jennifer Wießmann aus Griesheim steht trotz ihrer Rolle als Führungskraft bei Pro Vita mit am Bett und pflegt: „Das lasse ich mir nicht nehmen, ich spiele hier nicht die Chefin, die lediglich vom Schreibtisch aus Arbeitspläne festlegt“, erzählt sie. Dieser Beruf sei so vielfältig wie kaum ein anderer, außerdem würde Pflege – entgegen vieler Medienberichte – in der Regel „sehr anständig“ bezahlt werden, meint sie.

Die 56-jährige Constanze Deusch aus Hofheim meint: „Es ist mit Geld nicht aufzuwiegen, wenn ich eine demente Person wirklich erreiche, eine Verständigung stattfindet, jemand dankbar ist für Zuwendung. Das sauge ich auf wie ein Schwamm.“ Die Pflegeassistentin ist vor allem an Biographiearbeit interessiert, weil Pflege am Menschen, so sagt sie, „nicht nur Waschen bedeutet, sondern auch eine nonverbale und verbale Kommunikation herzustellen.“ Aldona Sopoth beendete ihre Ausbildung im Jahr 2013, zuvor war sie Fabrikarbeiterin bei einem sehr bekannten Süßwarenhersteller. Für die gebürtige Polin war die Pflege immer ein Traumberuf. Sie hatte schon seit frühester Kindheit mit Pflege zu tun – im familiären Rahmen. Nach der Ausbildung wurde sie gefragt, ob sie die Stellvertretung der Pflegedienstleitung übernehmen könne. Wenige Jahre später wurde sie dann sogar zur Pflegedienstleiterin vom Ambulanten Pflegedienst Hephata Soziale Dienste und Einrichtungen in Schwalmstadt.

Sinn und Geduld

Die vierte Gewinnerin ist Ajla Kjamilovski aus Marburg. „In der letzten Lebensphase den Menschen nahe zu sein, macht mich zufrieden. Das ist eine zutiefst sinnvolle Arbeit“, meint die 32-jährige. Man bräuchte allerdings Geduld – und „ein großes Herz“. Natürlich müsse man auch das pflegerische Handwerk sehr gut beherrschen. Sie ist seit zwei Jahren in der Seniorenbetreuung Weisser Stein in Marburg tätig und wurde von einer Heimbewohnerin nominiert. Es war dieselbe Frau, die bereits im Vorjahr die Nominierung einer anderen Person veranlasst hatte. In der Einrichtung wird sie liebevoll „Haussonnenschein“ oder auch „Empathie-Spray“ genannt.