DESTINY-II-Studie: Öffnung der Schädeldecke halbiert Sterblichkeit
In Deutschland erleiden jährlich mindestens 5.000 Menschen einen besonders schweren Schlaganfall, einen Verschluss der mittleren Hirnarterie. Die Hälfte der Betroffenen ist über 60 Jahre alt, die meisten sterben an einer massiven Hirnschwellung. Die Multicenter-Studie DESTINY II zeigt nun: Öffnen Neurochirurgen die Schädeldecke, um den lebensbedrohlichen Druck im Schädelinneren zu senken, sinkt die Sterblichkeit der über 60-jährigen Patienten von 73 auf 33 Prozent. Allerdings können schwere Behinderungen und Pflegebedürftigkeit die Folge sein, erklärte Professor Dr. med. Andreas Unterberg auf der heutigen Pressekonferenz aus Anlass der 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC). „Hier stellen sich grundsätzliche ethische Fragen, die wir diskutieren müssen“, so Unterberg. Die vollständigen Ergebnisse der DESTINY-II-Studie werden erstmals auf der European Stroke Conference vorgestellt, die am 28. Mai in London begann.
BMBF schreibt erneut Förderungsprogramm klinischer Studien aus
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam getragene Förderprogramm „Klinische Studien“ wird erneut ausgeschrieben. Eine Zwischenevaluation des letzten Förderprogramms hatte gezeigt, dass weiterhin Defizite bei der Planung und Durchführung wissenschaftsinitiierter klinischer Studien bestehen und dass bei der Förderung die Relevanz für den medizinischen Alltag stärker in den Vordergrund gestellt werden muss. Bei der Auswahl der Förderanträge wird daher insbesondere die Bedeutung der Fragestellung für die betroffenen Patientinnen und Patienten und für den medizinischen Alltag in Deutschland bewertet werden.
Verständnis und Zuwendung des Arztes wichtiger als moderne Geräte
Das Gefühl, beim Arzt gut aufgehoben zu sein und ernst genommen zu werden, ist Patienten wichtiger als eine moderne technische Ausstattung der Arztpraxis. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des forsa-Instituts im Auftrag der IKK classic hervor. Demnach erwarten 95 Prozent der Befragten von ihrem Arzt, dass er sich Zeit nimmt, um alles verständlich zu erklären. 94 Prozent wünschen sich, dass der Arzt auf die Meinung des Patienten Rücksicht nimmt. Bei der Studie wurden 1.005 gesetzlich und privat Versicherte nach ihren Wünschen an das Gesundheitssystem befragt.
Flächendeckende Versorgung
Seit Anfang 2013 können alle Versicherten der AOK Niedersachsen, die an Schizophrenie erkrankt sind, das Versorgungsangebot der Integrierten Versorgung Schizophrenie (IVS) im Umkreis ihres Wohnorts nutzen. Dazu zählen erweiterte ambulante Behandlungsoptionen, die in der Regelversorgung nicht oder nicht in solchem Umfang angeboten werden.
Sanofi Pasteur MSD reicht Zulassungsantrag für quadrivalenten Influenza-Impfstoff ein
Sanofi Pasteur MSD (SPMSD) hat in einem dezentralisierten Verfahren bei den europäischen Zulassungsbehörden den Antrag zur Zulassung eines quadrivalenten Influenza-Impfstoffes gestellt. Der von Sanofi Pasteur entwickelte Impfstoff ist ein neuer Impfstoff zur Verhinderung der saisonalen Grippe, der Menschen vor vier verschiedenen saisonalen Influenzaviren schützen kann. SPMSD ist das europäische Joint Venture von Merck & Co. Inc. und Sanofi Pasteur.
Debeka und AnyCare starten Diabetes-Versorgungsprogramm
Jeden Tag erkranken in Deutschland fast 1000 Menschen neu an Diabetes Typ 2 – eine Diagnose, die es erfordert, seine Lebensgewohnheiten zu verändern. Ergänzend zu ihrer ärztlichen Versorgung unterstützt die Debeka ihre Versicherten jetzt mithilfe des telefonischen Versorgungsprogramms „ProMed Diabetes“ von AnyCare im Umgang mit ihrer neuen Lebenssituation.
GKV-Arzneiausgaben sinken im Februar 2013
Im Februar 2013 gehen die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) laut IMS HEALTH gegenüber Vormonat Januar um 11,0% zurück. Zu Grunde gelegt wurden Apothekenverkaufspreise (AVP) abzüglich der von den Pharmaherstellern zu leistenden Zwangsrabatte sowie den Nachlässen der Apotheken gegenüber der GKV.
Erhöhte Umsetzung von Arzneimittel-Rabattverträgen im Jahr 2012
Rabattverträge nach § 130a SGB V haben sich bei Arzneien ohne Patentschutz etabliert und gelten aus Sicht von Gesundheitspolitik und Krankenkassen als effektive Regulierungsinstrumente in der Pharmapolitik. Die dadurch erzielten Einsparungen beziffert das Bundesgesundheitsministerium (laut einer Pressemitteilung vom 7. März 13) für das Jahr 2012 auf 2,09 Mrd. Euro. Analysen von IMS Health zeigen, dass sich die Umsetzungsrate bei diesen Kontrakten vor dem Hintergrund bestimmter politischer Vorgaben weiter erhöht hat. Der Anteil patentgeschützter Präparate unter Rabattvertrag ist ebenfalls, allerdings nur leicht, gestiegen und konzentriert sich nach wie vor auf wenige Arzneikategorien.
KVB-Vorstand Krombholz: „Nachwuchs bereits während des Medizin-Studiums für Allgemeinmedizin begeistern“
„Der Ärztemangel ist insbesondere in ländlichen Räumen längst Realität. Die Zahl der Hausärzte, die für ihre Praxis keinen Nachfolger finden, wenn sie etwa aus Altersgründen ihre Praxis abgeben, steigt seit Jahren dramatisch“, warnte Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), heute in München. Insgesamt gebe es derzeit allein in Bayern rund 150 freie Hausarzt-Sitze, die trotz aller Bemühungen seitens der KVB, der Bayerischen Landesärztekammer, des Bayerischen Hausärzteverbands und nicht zuletzt auch der Kommunen und Gemeinden nicht besetzt werden können. „Die Gründe, warum so viele Hausarzt-Sitze unbesetzt bleiben, sind vielfältig. Einer ist, dass die Hausarztmedizin an den Universitäten nicht den Stellenwert bekommt, den sie im Versorgungsalltag inne hat“, so Krombholz. Er forderte daher die Hochschulen auf, die universitäre Ausbildung des medizinischen Nachwuchses verstärkt an der Versorgungsrealität auszurichten.
Gute Besserung mit System
Zwischen Kostendruck und Qualitätsanspruch: Das Gesundheitswesen leidet unter chronischer Überlastung. Einheitliche Identifikations- und Kommunikationsstandards können helfen, die Patientensicherheit zu erhöhen, neue gesetzliche Vorgaben einzuhalten und insgesamt wirtschaftlicher zu arbeiten.
Rabattvertragsausschreibung der Deutschen BKK lässt Augenmaß vermissen
Die Deutsche BKK hat Anfang März neue Generika-Rabattverträge ausgeschrieben. Unter den ausgeschriebenen Wirkstoffen befinden sich auch das Antipsychotikum Ziprasidon und der Protonenpumpenhemmer Rabeprazol.
Pflegeversicherung: Einnahmeüberschuss im Jahr 2012
Die soziale Pflegeversicherung hat das Jahr 2012 mit einem Überschuss von knapp 100 Mio. Euro abgeschlossen. Einnahmen von 23 Mrd. standen Ausgaben in Höhe von 22,9 Mrd. Euro gegenüber. Der Mittelbestand betrug Ende 2012 5,55 Mrd. Euro. Das entspricht dem 2,9-fachen einer Monatsausgaben.
PKV-Qualitätssiegel für Vivantes
Die acht Klinikstandorte der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH erhalten eine besondere Auszeichnung: Für die exzellente Qualität ihrer medizinischen Versorgung sowie für die herausragende Ausstattung der Ein- und Zweibettzimmer und der Komfortbereiche wurde ihnen heute das Gütesiegel des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV) verliehen.
Junior-Forschungspreis für neuromuskuläre Erkrankungen an Dr. Jana Zschüntzsch vergeben
Temmler Pharma stiftet den Junior-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)