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Projekt INGE entwickelt digitalen Assistenten für die ambulante Pflegeberatung

04.02.2020 12:28
In der häuslichen Pflege werden Informationen zum Pflegeverlauf oft nur auf Papier festgehalten. Das Weiterleiten der Informationen über einzelne Anbieter und Sektorengrenzen hinweg ist damit fast unmöglich, ebenso wie eine individuelle und proaktive Pflegeplanung. Dieses Problem will ein Konsortium aus fünf Projektpartnern nun mithilfe einer neuen Serviceplattform lösen. Das Projekt „INGE integrate4care - digitale INtegrierte GEsundheits- und Pflegeversorgung mit IT-gestütztem Pflegeberatungsbesuch“, wird nach Angaben der Akteure mit 1,1 Millionen Euro aus dem Leitmarktwettbewerb Gesundheit.NRW gefördert. Die Förderung wird von der Europäischen Union kofinanziert.

Bis Ende 2022 entsteht in dem Projekt eine neue Plattform für Pflegedienste, deren Kernstück ein digitaler Assistent für die ambulante Pflegeberatung ist. Mit dem Assistenten sollen Pflegekräfte die Pflegesituation strukturiert erfassen und geeignete Hilfeleistungen ermitteln können. Dabei könnten wissenschaftlich anerkannte Assessments wie das Neue Begutachtungsassessment (NBA) aber auch individuelle Fragebögen zum Einsatz kommen.

Das Ergebnis der Beratung sei eine Pflegeplanung, die in Form eines elektronischen Pflegeberichts anderen Mitversorgenden, etwa Angehörigen oder Hausärzten, zur Verfügung gestellt werden kann. Über eine Schnittstelle könne der elektronische Pflegebericht auch direkt in Krankenhausinformationssysteme (KIS) und Praxisverwaltungssoftware (PVS) übertragen werden. Verantwortlich für die Entwicklung des digitalen Assistenten ist bach Angaben der Kooperationspartner die Bochumer smart-Q Softwaresysteme GmbH, die auf Anwendungen für Pflegedienste spezialisiert ist und Vorkenntnisse aus früheren Modellprojekten einbringen kann.

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) erweitert INGE um ein selbstlernendes Frühwarnsystem. Der Algorithmus erkenne Trends in der Pflege- dokumentation und könne darauf aufbauend frühzeitig Präventivmaßnahmen vorschlagen.

Bevor die Arbeit an der Plattform beginnt, seien zunächst mehrere Workshops mit Fokusgruppen vorgesehen. Sie sollen gewährleisten, dass INGE mit einem möglichst hohen praktischen Nutzen konzeptioniert wird. Der erste Workshop findet im März statt.

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