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Neues Selbstbewusstsein überzeugt

21.01.2017 16:20
Den Deutschen Pflegetag im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung auf die Beine zu stellen, ist eine Herausforderung, der sich der Deutsche Pflegerat und die Schlütersche Verlagsgesellschaft als Veranstalter seit 4 Jahren stellen. Doch braucht es starke Partner, um das umfangreiche Programm und die Organisation auf die Beine zu stellen und vor allem – reibungslos durchzuführen. „Monitor Pflege“ hat auf dem Pflegetag mit einigen Partnern über ihre Motivation zur Unterstützung der Veranstaltung gesprochen.
>> „Wir sind immer schon eng an der Pflege gewesen“, sagt Raimund Koch, Leiter des Referats Gesundheitspolitik der Paul Hartmann AG, und berichtet, dass die Produkte, die das traditionsreiche, knapp 200 Jahre alte Unternehmen anbietet, überwiegend von Pflegekräften genutzt werden. In Sachen Wundversorgung, (Hände)Hygiene und OP sowie Inkontinenz ist man unterwegs.
Am Stand von Hartmann findet der Besucher allerdings keine Produkte. „Die meisten Pflegekräfte kennen die Produkte sehr gut“ so Koch, stattdessen kann man sich informieren, diskutieren und mit Kaffee versorgen lassen. Mehrere Tabletterminals, an denen man mit Unterstützung von Mitarbeitern eine Befragung zum Thema Pflege absolviert werden kann, stehen außerdem bereit.

„Wir sehen so seit 4-5 Jahren, dass sich ein neues Selbstbewusstsein in der Pflege entwickelt“, sagt der Referatsleiter, und macht das daran fest, dass Pflege sowohl bei der Verkammerung als auch in Sachen Berufsausbildung mitreden wolle. Dass sich die Pflege zunehmend als eigenständige Profession versteht, begrüßt er besonders und so will Hartmann durch die Premiumpartnerschaft dafür Unterstützung signalisieren. Der Claim „Pflege neu denken“ unterstreiche dies und Koch reicht eine Broschüre, die die Positionen des Unternehmens aufzeigt. Entschieden ist auch, dass es ab diesem Jahr wieder einen Hartmann-Pflegepreis geben wird. Thema ist diesmal der Beitrag der Pflege zum Entlassmanagement.

Der Preis selbst wird ab nächstem Jahr in Form einer offiziellen Veranstaltung im Rahmen des Deutschen Pflegetages als praxisorientierter Preis verliehen werden. Hartmann beabsichtigt damit „gute Ideen, die sich in der Praxis bewährt haben, die aber noch keiner kennt, publik zu machen“, erklärt  Raimund Koch. Der Preis wird sich neben dem bereits existenten Deutschen Pflegepreis einreihen. Hinzu sollen auch ein Pflegeförderpreis der Sparkasse sowie der  Pflegenachwuchspreis der Berufsgenossenschaft an Schüler kommen. Die Schlütersche ist laut Koch mit dem „Freund der Pflege“ dabei, der einem Prominenten zuteil wird.

Pflege „on Tour“

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) kam auf anderem Wege zur Premiumpartnerschaft. Im Jahr 2016 auf der Reisebörse vertreten, die im Rahmen des Deutschen Pflegetages abgehalten wurde, fiel die Frage nach der Zufriedenheit mit der Veranstaltung eher ernüchternd aus. „Wir haben unser Landhaus Fernblick in Winterberg beworben, eine Vorsorgeklinik für Menschen mit Demenz und deren Angehörige, konnten unsere Zielgruppe damit hier aber nicht erreichen“, schaut der Geschäftsführer der AW Kur und Erholungs GmbH, einer Tochtergesellschaft des AWO Bezirks Westliches Westfalen e.V., zurück.

Nach längerem Austausch mit dem Veranstalter und der Information um die Schaffung eines Programmbeirates für den Pflegetag 2017 war die AWO wieder mit an Bord. Über das Konzept wurde länger beraten, schließlich war aber klar, dass die gegenseitige Wertschätzung von pflegenden Angehörigen und professionell Pflegenden im Fokus stehen sollte. Kernaussage war: „Pflegende Angehörige gilt es nicht erst zu bestärken und zu befähigen, wenn der Pflegefall eintritt, sondern grundsätzlich Beratung präventiv anzusetzen, und zwar für die Pflegenden selbst.“ Zur thematischen Programmsäule kam auf dem Pflegetag 2017 eine Ausstellung hinzu, die die Besucher mit großformatigen Zitatwänden lockte. Spielerisch – am „Black Jack Tisch“ – sollten sowohl pflegende Angehörige als auch die Pflegeprofis für die Belange der pflegenden Angehörigen sensibilisiert werden.

Damit ist laut Frank auch der Startschuss für eine Tour-Veranstaltung des Deutschen Pflegetages unter Beteiligung der AWO gefallen, der die Programmsäule pflegende Angehörige in die Städte und Kommunen bringen will. Dabei steht die Vernetzung von und mit Akteuren vor Ort im Mittelpunkt, erklärt Andreas Frank und verweist auf die zu optimierende Vernetzung zwischen Pflegestützpunkt und einer Kurberatungsstelle. Darüber hinaus sollen mit der Aktion Akteure, Kostenträger und Dienstleister außerhalb der Gesundheitsbranche erreicht werden, da das Thema einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag impliziere. Der Geschäftsführer macht klar, dass dies ein Prozess ist, der Zeit braucht, was sich in der geplanten Laufzeit des „Deutschen Pflegetag on Tour“ von drei Jahren manifestiert. Auftakt soll in diesem Herbst in Dortmund sein. Die Tour ist noch offen für zusätzliche Stationen: Interessierte Städte und Kommunen können sich bei der AWO melden.

„Angehörige von Pflegeberufen sind täglich enormen Belastungen ausgesetzt. Dies wird in der Öffentlichkeit jedoch nicht immer angemessen wertgeschätzt“, so Oliver Kirst, Geschäftsleiter des forschenden Pharmaunternehmens Servier Deutschland. „Im Sinne einer langfristigen Partnerschaft unterstützt Servier Deutschland daher den Deutschen Pflegetag zum wiederholten Male“, sagt Kirst und Arnd Prilipp, Head of External Communications, ergänzt: „Der Pflegetag ist zu unserer vollsten Zufriedenheit verlaufen: Sowohl unser Stand als auch unsere Themen-Slots waren sehr gut besucht. Wir haben eine Reihe sehr interessanter und konstruktiver Gespräche mit verschiedensten Akteuren aus Pflegeberufen führen können. <<

Ausgabe 02 / 2017