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2. Pflegereport: Analyse und Prognose

21.01.2017 16:20
Im Vorwort zum kürzlich vorgelegten Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost schreibt Univ.-Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey von der Berliner Charité, dass „der 2. Pflegereport der AOK Nordost den, auch für die Wissenschaft, richtigen Weg“ weisen würde, weil damit „aus den routinemäßig vorhandenen Daten die Basis generiert würde, „die wir für die wissenschaftliche Begleitung der pflegerischen Versorgungsinnovationen für Menschen mit einer Demenz brauchen“.

>> Der Grund: Eine breit verfügbare kleinräumige Analyse sowie eine Prognose von Bedarf und Angebot ist eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive Sozialplanung der Kommunen und eine umfassende pflegerische Versorgung durch die Pflegekassen. Gerade für die kleinräumige Planung innerhalb von Gemeinden oder Ämtern fehlten bisher in der Nordostregion Deutschlands belastbare Daten zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen und zur Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung.

Diese Lücke will der Zweite Pflegereport Nordost und die 2016 durch die vom GeWINO
gestartete Online-Bereitstellung von Pflegestrukturkennzahlen auf Gemeinde- bzw. Berliner-Bezirksraum-Ebene für die Sozialplaner der Kommunen (SAHRA) schliessen. „Die AOK Nordost stellt sich als Partner der Regionen den Herausforderungen des demografischen Wandels. Zum einen ermöglichen wir den Kommunen, unsere GeWINO-Forschungsdatenbasis über die SAHRA-Analyseplattform auch für die Planung im Sozialleistungsbereich durch öffentliche Stellen zu nutzen“, sagt dazu GeWINO-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Thomas P. Zahn.

Die Ergebnisse des 2. Pflegereport Nordost zeigen, dass die Demenzquote bei 60+-jährigen AOK Nordost-Versicherten in allen Nordostregionen 2015 bei 14,6 % lag und innerhalb von fünf Jahren um 1,8 Prozentpunkte gestiegen ist. Rund 61 Prozent aller über 60-jährigen bei AOK Nordost Versicherten, die an Demenz erkrankt sind und in Berlin leben, werden zu Hause gepflegt. Damit stieg der Anteil zwischen 2011 und 2015 um 4,8 Prozent. Gleichzeitig zeigt der zweite Pflegereport, auch dass 2015 fast jeder dritte Demenzkranke noch keine Pflegestufe hatte. So ist in den drei Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern von 2011 bis 2015 im Schnitt nur ein geringer Anstieg um 0,7 auf 69,7 Prozent des Anteils von Demenzkranken mit Pflegestufe zu erkennen. <<

Ausgabe 02 / 2017