Sie sind hier: Startseite News „Pflege 2025: Forderungen an die neue Bundesregierung – Selbstverwaltung – Kompetenzerweiterung“

„Pflege 2025: Forderungen an die neue Bundesregierung – Selbstverwaltung – Kompetenzerweiterung“

07.09.2021 12:25
Die Versorgung Pflegebedürftiger und deren Angehöriger ist eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Dies kann nur mit der größten Berufsgruppe des Gesundheitswesens gut gelingen – den Pflegefachpersonen. Aber wie ist es um die professionell Pflegenden bestellt? Dazu referiert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR) auf einer Veranstaltung des Deutschen Pflegeforums.

Dass es zu wenige Pflegefachpersonen gibt, ist keine Neuigkeit. Im Jahr 2021 benötige man im Schnitt 240 Tage, bis ein vakanter Arbeitsplatz im Bereich der Pflege wieder besetzt werden kann. Die Anzahl der Pflegebedürftigen ist von 2013 auf 2021 von 2.626.206 auf 4.127.605 gestiegen. Das entspreche einer Steigerungsrate von fast 37% in sechs Jahren.  Bereits heute fehlten 40.000 Stellen ganz akut – der echte Bedarf liege bereits bei 100.000 Pflegefachpersonen. In den nächsten Jahren benötige Deutschland bei steigender Pflegebedürftigkeit bis zu 500.000 Pflegefachpersonen in allen pflegerischen Versorgungsbereichen. Wie kann man diese Herausforderung bewältigen?

Christine Vogler vertritt über den Deutschen Pflegerat ca. 80.000 Pflegefachpersonen aus 16 Verbänden. Gerade neu in das Amt gewählt, beschäftigt sie sich genau mit diesen Fragen:

Wie können wir junge Menschen für den Beruf motivieren? Wie halten wir die bereits ausgebildeten Pflegeprofis im Beruf? Und wie gelingt es uns, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, das Mitbestimmungsrecht zu stärken und angemessene Löhne flächendeckend zu gewährleisten?

Antworten dazu gebe es genug – allein, es mangele oft am konsequenten Umsetzungswillen. Und viele bekannte Probleme würden seit Jahrzehnten vernachlässigt, meinen die Initiatoren des Deutschen Pflegeforums.

Welche Forderungen der Deutsche Pflegerat an die künftige Regierung richtet, ob es überhaupt Wege aus der sich momentan abzeichnenden Pflegekatastrophe geben kann und welche Bedingungen dazu erfüllt werden müssen, will Vogler am 15. Dezember 2021 ab 18.00 Uhr im Einsteinsaal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt in Berlin vorstellen und mit den Teilnehmern diskutieren.

Anmeldung bis zum 10. Dezember 2021 auf der Website: www.deutschespflegeforum.de

 

Zur Person:
Christine Vogler
, Jahrgang 1969, ist gelernte Krankenschwester und Diplompflegepädagogin. Seit 2021 leitet Sie als Geschäftsführerin die BBG - Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH der Vivantes und Charité in Berlin und engagiert sich bereits seit 20 Jahren in verschiedenen Positionen ehrenamtlich für die Pflege und Gesundheitsberufe. Für ihr Engagement für die Pflegeausbildung wurde Sie 2018 mit dem Berliner Frauenpreis ausgezeichnet. In diesem Jahr ist sie zur Präsidentin des Deutschen Pflegerates gewählt worden.