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Lauterbach will Altenpflege mit Steuergeld stützen

24.04.2024 07:59
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt sich dafür ein, das Altenpflegesystem finanziell zu unterstützen, auch mit Hilfe von Steuermitteln. Er betonte bei der Eröffnungsrede der Altenpflegemesse in Essen, dass eine langfristige Lösung ohne eine verbesserte steuerfinanzierte Absicherung der Pflegeversicherung unwahrscheinlich sei. Lauterbach warnt vor einer bevorstehenden Notsituation, da Prognosen einen Anstieg der Pflegebedürftigen um 40 Prozent in den nächsten Jahren vorhersagen.

"Das ist eine Notsituation, auf die wir zulaufen. Und da sind in den letzten zehn Jahren sehr, sehr wichtige Gesetze verpasst worden", sagte Lauterbach. Darüber hinaus sei es nicht gelungen eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen, Pflegeberufe attraktiver zu machen oder genügend Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.

Um diese Probleme anzugehen, verweist Lauterbach auf verschiedene Gesetzesvorhaben zur finanziellen Entlastung von Pflegeheimen und zur Reduzierung der Bürokratie. Außerdem sei es wichtig, die Berufsbilder in der Pflege zu reformieren und Fachkräften mehr Verantwortung zu übertragen. Er betont jedoch, dass all diese Maßnahmen nur erfolgreich sein können, wenn die finanzielle Grundlage dafür geschaffen werde.

Vertreter der Branche drängen auf eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen. Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, betont, dass das Problem nicht im Mangel an Erkenntnissen, sondern in der Umsetzung liegt. Sie warnt davor, dass die Finanzierungsprobleme nicht dazu führen dürften, dass der Eigenanteil der Pflegeheimbewohner immer weiter steigt.