Position der Frauen in der Pflege stärken
Die Debatte um die Reform des Pflegeberufsgesetzes zeige erneut, dass Pflege in vielen Köpfen weniger als Beruf denn als Berufung wahrgenommen werde, für die insbesondere Frauen geeignet seien. Entwickeltes Wissen und Können würden negiert und missachtet. Vor diesem Hintergrund werde offenbar eine Investition in Bildung und Bildungsfähigkeit als vernachlässigbar betrachtet. Den Schaden trügen die Menschen, die auf Pflege angewiesen sind.
Die Führungs- und Organisationsstrukturen der Medizin, Verwaltung und Pflege in den Unternehmen der Gesundheits- und Pflegeversorgung seien männlich geprägt und männlich dominiert. Hierarchische Geschlechterstrukturen verbänden sich mit anderen beruflichen und sozialen Hierarchien und führten so zu geschlechtsspezifischen Mustern der Kumulation bzw. Kombination von Bevor- und Benachteiligungen.
Für die Pflegeberufe bedeute das in der Konsequenz die Anerkennung der gesellschaftlichen Relevanz der Pflege mittels Aufwertung des Berufes durch Schaffung eines gemeinsamen Grundberufes mit der Möglichkeit der Spezialisierung im Anschluss sowie Studiermöglichkeiten, die Anerkennung finden in Tarif- und Anrechnungssystemen, aber auch Autonomie zu fördern und damit einem „klassischen“ Frauenberuf das zur Verfügung zu stellen, was in anderen beruflichen Handlungsfeldern heute bereits eine Selbstverständlichkeit darstelle
Der DBR fordert die umgehende Umsetzung des Pflegeberufsgesetzes in der Fassung der Kabinettsvorlage vom Januar 2016.