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„Mehr als nur ein Leistungszugangsinstrument!“

30.03.2015 16:20
Kommentar von Nadine-Michèle Szepan, Abteilungsleiterin der Abteilung Pflege in der Geschäftsführungseinheit Versorgung des AOK-Bundesverbands
>> Mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und seinem Herzstück – das neue Begutachtungsassessments – werden wir im Jahr 2017 nicht nur ein neues Instrument für den Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung bekommen. Dieser Eindruck entsteht leicht, wenn man die fachpolitischen Diskussionen um den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff verfolgt, der nur mit der Neugestaltung des Leistungsrechts in Verbindung gebracht wird. Insbesondere werden seitens der Politik damit Erwartungen bei Pflegebedürftigen geschürt, künftig mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff deutlich mehr Leistungen zu erhalten. Aber vielmehr bietet die Verankerung des neuen Begutachtungsassessments auch eine wissenschaftliche Grundlage für die Pflege und Pflegeversicherung mit all ihren Facetten. Dieser Aspekt findet bisher leider kaum Beachtung, obwohl er in seiner Bedeutung der Neugestaltung des Leistungsrechts nicht nachsteht.

Das Neue Begutachtungsassessment dient nicht nur der umfassenderen Einschätzung der Pflegebedürftigkeit, es bietet auch in vielen anderen Bereichen der Pflegeversicherung einen neuen Blickwinkel, der die Fachlichkeit der Pflegekräfte und die Fähigkeiten sowie die Selbstbestimmung der Pflegebedürftigen in den Mittelpunkt stellt. Mit ihm werden Informationen gewonnen und Einschätzungen systematisch vorgenommen, die insbesondere eine wesentliche Basis für die Hilfe- und Versorgungsplanung für eine teilhabeorientierte Pflege bilden. Aber auch beispielsweise für die Pflegeplanung und den Pflegeprozess, die Leistungserbringung und Personalbemessung sowie für die Qualitätssicherung besitzt die Fähigkeitseinschätzung eine hohe Relevanz, und fördert das eigentliche Ziel, die Zeit der Pflege selbstbestimmt und teilhabeorientiert zu erleben. Viele bereits gestartete Initiativen, sei es das Projekt „Effizienzsteigerung in der Pflegedokumentation“ und das daraus entwickelte Strukturmodell oder das Projekt „Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe (EQisA)“,dass die Anwendung von Ergebnisindikatoren als Reflexionsinstrument für das interne Qualitätsmanagement im Fokus hat, fußen auf dem umfassenderen Verständnis des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und folgen ...
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Ausgabe 02 / 2015