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Konsequenzen der Akademisierung in der Pflege

30.12.2016 16:20
„Pflege braucht Akademisierung“ hieß der Titel eines Artikels in der Ausgabe 4/2015 dieser Fachzeitschrift. Dort wurde der Status quo der pflegerischen Akademisierung in Deutschland durch Pflegeexpertinnen und -experten (Prof. C. Kurscheid, Prof. F. Weidner und Prof. D. Schaeffer) eingeschätzt und ein Überblick über die aktuelle Akademisierungslandschaft gegeben. Ebenso wurde in diesem Artikel deutlich formuliert, dass neben Bachelorstudiengängen auch Masterstudiengänge der Advanced Nursing Practice angeboten werden müssen, um auf internationaler Ebene anschlussfähig zu werden. Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert in einem Positionspapier hochschulische Bachelorprogramme und Masterstudiengänge, weil eine professionelle Pflege „ohne Wissenschaft und Forschung nicht mehr denkbar“ ist (DBfK, 2015, S. 1). Während im internationalen Vergleich aus (berufs-) politischer Perspektive die Anschlussfähigkeit sicherlich eine positive Konsequenz der Akademisierung darstellt, sollte auch die Sicht der Pflegenden in der Pflegepraxis, die nicht nur mit Wohlwollen einhergeht, berücksichtigt werden.

Abstract
In diesem Artikel wird die Akademisierung der Pflege im Hinblick auf ihre Geschichte, ihre Entwicklung und ihre Konsequenzen beleuchtet. Hierbei wird nicht nur die Anschlussfähigkeit als positive und politisch gewollte Konsequenz beschrieben, sondern auch die Folgen für die intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit diskutiert. So ist der aus der Akademisierung resultierende Skill- und Grade-Mix nicht ausschließlich mit Wohlwollen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbunden, sondern geht auch mit gefühlter Entwertung, Unsicherheit, Angst und Neid einher. Im Sinne einer weitsichtigen Organisationsentwicklung kommt der Ebene des Pflegemanagements die besondere Verantwortung zu, den Skill- und Grade-Mix zu lenken, Konkurrenzgefühlen entgegen zu wirken und Unterschiedlichkeiten zu fördern. Nur eine umsichtige Begleitung der Qualifikationsmischung kann bewirken, dass vorhandenes Potential bestmöglich zum Patientennutzen genutzt und dadurch die Versorgung der Patientinnen und Patienten optimiert wird.

Consequences of academicization in nursing
This article focuses on historical aspects of the nursing academization-process in Germany. The political will to transfer parts of the nursing profession into academic structures has an impact on interdisciplinary work, e.g. with physicians. But apart from positive consequences these changes can also lead to emotions of uncertainty, envy and anxiety. In view of those cultural changes nursing management is asked to take a leading role in driving that organisational change to prevent  abberations and deal with competition feelings. Only a good change management will lead to a useful skill and grade mix which enables optimization of care.

Keywords
nursing academization-process, change management

Jacqueline Rixe M.Sc. , Prof. Dr. rer. medic. Michael Löhr,  Prof. Dr. rer. medic. habil. Michael Schulz

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Zitationshinweis: Rixe, J., Löhr, M., Schulz, M.: "Konsequenzen der Akademisierung in der Pflege“; in: "Monitor Pflege" (MoPf) 01/17, S. 26-29)

 

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Ausgabe 01 / 2017