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Die Hochschule für Gesundheit baut ihr Angebot weiter aus

27.02.2024 14:53
16 (Familien-)Hebammen, Pflegefachkräfte, Pädagoginnen, Sozialarbeiterinnen sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen haben im Februar an der Hochschule für Gesundheit ihre Zertifikatsweiterbildung „Entwicklungspsychologische Beratung mit Familien mit Kindern unter drei Jahren (EPB 0-3)“ gestartet. Die Weiterbildung gliedert sich in zwei viertägige Präsenz- und zwei viertägige Online-in-Präsenz-Phasen und verfolgt das Ziel, die Teilnehmehmenden zur Anwendung der EPB-Methode in ihrer Arbeit mit Familien mit Kindern unter Drei zu stärken.

Von der Methode können Familien mit entwicklungspsychologischem Interesse, unsichere und belastete Eltern, Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in besonderen Lebenssituationen profitieren (Schreibabys, Frühgeborene, Säuglinge mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, Kinder jugendlicher oder psychisch kranker Eltern) sowie Familien, mit denen die Jugendhilfe im Rahmen stationärer oder ambulanter Hilfen bereits Kontakt hat.

Die EPB kann in verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Frühförderung, Schwangerenberatung, Erziehungsberatung, sozialpädagogische Familienhilfe, frühe Hilfen und ärztlich-therapeutische Bereiche wie sozialpädiatrische Zentren. Die Zertifikatskurse richten sich an Mitarbeiter*innen von Einrichtungen und freiberuflich tätige Fachkräfte, die mit Familien mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten, zum Beispiel als (Familien-)Hebammen, (Familien-)Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Psycholog*innen, Pädagog*innen, Therapeut*innen und Ärzt*innen.

Die HS Gesundheit bietet diese Weiterbildung nun bereits zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Institut Kindheit und Entwicklung (IKE) an. Der letzte Kurs endete Anfang Februar 2024 mit der Zertifizierung von ebenfalls 16 Teilnehmer*innen als EPB-Beraterinnen.

„Ich freue mich sehr, dass wir diese Weiterbildung so erfolgreich in Bochum implementieren konnten“, sagt Kursleiterin Prof.in Dr.in Nina Gawehn. „Wir haben letzte Woche – nach einer sehr intensiven gemeinsamen Reise – den überaus engagierten ersten Jahrgang verabschiedet. Vor allem die Präsentation individueller Lernwege war sehr beeindruckend. Nun sind wir bereit, auf die zweite Reise zu gehen.“

Und auch für 2025 wurden bereits die ersten Anmeldungen entgegengenommen, denn die Weiterbildung soll zukünftig in jedem Jahr in dem bewährten Kooperationsmodell absolviert werden können. Besonders neugierig ist Gawehn, wie sich das hybride Modell aus Online- und Präsenzphasen auf den gemeinsamen Prozess auswirken wird: „Unsere Absolventinnen haben unsere Weiterbildung mit Bestnoten bewertet. Einzig der Wunsch nach dem Treffen in Präsenz blieb für einige Teilnehmerinnen unerfüllt, sodass wir hier nun mit dem hybriden Modell Raum für den Austausch im ‚real life‘ schaffen wollen.“ Dies sei vor allem daher bedeutsam, weil die Mehrzahl der Teilnehmer*innen aus NRW käme und sich so spannende regionale Netzwerke bilden könnten, die sich direkt auf die Qualität der regionalen Versorgung auswirken.

Die Kooperation mit dem IKE ist für Nina Gawehn ein Erfolgsmodell, das nun auch weiter ausgebaut wird. „Es ist großartig, dass wir neben Dr. Tanja Besier nun auch Dr. Anne Künster als Referentin an die HS Gesundheit holen können. Sie wird ab Herbst mit uns die EBT 4-10 Weiterbildung starten.“ Die EBT4-10ist das Nachfolgemodul entwicklungspsychologischer Beratung für Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren und wird ebenfalls in einem Modell mit Präsenz und Online-in-Präsenz stattfinden. „Während wir mit der EPB auch viele unserer Hebammen- und Pflege-Alumni ansprechen, ist die EBT4-10auch für unsere Absolvent*innen der Ergotherapie, Gesundheit und Diversity oder Masterabsolvent*innen sowie für niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen, Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen anschlussfähig.“

Ziel der EBT ist es, die Mentalisierungsfähigkeit, also die Fähigkeit zur Übernahme der kindlichen Perspektive, der primären Bezugspersonen zu erhöhen, um die Beziehungsqualität zwischen Kind und Bezugsperson zu erhöhen. Auch die EBT nutzt das Videofeedback und kann störungsübergreifend als ergänzender Baustein in beraterische oder therapeutische Prozesse in verschiedenen Praxisfeldern (zum Beispiel Erziehungsberatung, Pflegekinderwesen, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Frühförderung) integriert werden.

Weitere Informationen zur EPB und EBT sowie zu den aktuellen Weiterbildungsangeboten der Hochschule erhalten Interessierte hier.