Gewalt am Arbeitsplatz: Tipps für die Deeskalation
PD Dr. med. Tobias Lindner, stellvertretender ärztlicher Leiter der Notfall- und Akutmedizin am Charité Campus Virchow-Klinikum in Berlin, sagt: "Vielen Beschäftigten fehlt das Bewusstsein, dass sie Teil einer eskalierenden Situation sind und diese beeinflussen können." Damit Beschäftigte sich aggressiven Menschen nicht hilflos ausgeliefert fühlen, sollten Arbeitgebende ihnen Deeskalationstrainings anbieten.
Deeskalation umfasse verschiedene Maßnahmen, die Gewalt und aggressives Verhalten verhindern sowie ein Aufschaukeln zu einer gefährlichen Situation abwenden sollen. Dazu gehöre es beispielsweise, offensichtlich gereizte oder unruhige Menschen nicht allein zu lassen. Jemand solle die Person gezielt ansprechen sowie Verständnis für ihr Problem und ihre Emotionen zeigen.
Auf Körpersprache und die eigene Sicherheit achten
Beschäftigte könnten zudem Mimik, Gestik und Stimme bewusst einsetzen, um eine angespannte Situation zu entschärfen. Wichtig sei ein ruhiges Sprechen in tiefer Stimmlage. Regelmäßiger Blickkontakt und eine aufrechte Körperhaltung signalisieren zudem Selbstbewusstsein. Jegliche Provokationen sind hingegen zu vermeiden.
Niemals sollten Beschäftigte ihre eigene Sicherheit vernachlässigen. Ein ausreichend großer Abstand zum Gegenüber von mindestens einer Armlänge sei dafür einzuhalten. Stelle sich außerdem heraus, dass sie die Situation allein nicht bewältigen können, sollten die Beschäftigten den Deeskalationsversuch abbrechen und Hilfe holen.
#GewaltAngehen: Null Toleranz für Gewalt gegen Einsatzkräfte
Ärztinnen, Ärzte, Pflege- und Einsatzkräfte sähen sich regelmäßig Gewalt wie Bedrohungen, Beleidigungen und Angriffen ausgesetzt. Die DGUV-Kampagne #GewaltAngehen schafft Aufmerksamkeit und gibt auf www.gewalt-angehen.de Tipps zur Prävention.
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