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KOMPASS.RLP: Landesnetzwerk in Rheinland-Pfalz nimmt Arbeit auf

20.03.2024 14:55
In Mainz fand unter großer Beteiligung von Schul- und Praxisexpertinnen und -experten die Auftaktveranstaltung zum “Landes-netzwerk Koordination in der Pflegeausbildung in Rheinland-Pfalz” (LNK) statt. Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltung von der Zentralen Koordinierungsstelle – berufliche Pflegeausbildung Rheinland-Pfalz (KOM-PASS.RLP) im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz (MASTD). Ziel ist eine Verbesserung der Koordination zwischen den Pflegeschulen und den verschiedenen Praxislernorten in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanter Pflege.

Vertreten waren alle wichtigen Akteure und Organisationen, die sich mit der Pflegeausbildung beschäftigen: Sowohl die zuständigen Ministerien MASTD und BM mit Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), die Landespflegekammer sowie Pflegeverbände, Hochschulen und Einrichtungen der Pflegebildung.

„Das große Interesse hat unsere Erwartungen weit übertroffen, zeigt aber auch, dass wir mit diesem Thema und der Idee einer Vernetzung der Verantwortlichen richtig liegen. Uns ist klar, dass es einen enormen Informations- und Klärungsbedarf zu allen Fragen der Koordination der generalistischen Pflegeausbildung gibt“, sagte Professor Frank Weidner, Projektleiter von KOMPASS.RLP in seiner Begrüßung. In seinem Grußwort hob Heiko Strohbach vom MASTD die Wichtigkeit einer erfolgreich koordinierten Pflegeausbildung mit all ihren Facetten für die Fachkräftesicherung hervor und dankte den Veranstaltern, aber auch den Akteuren vor Ort für ihr Engagement.

Die Auftaktveranstaltung bot am Vormittag Vorträge zum Themenfeld der Lernorte-Koordination, zum Start des LNK, zur Arbeit von KOMPASS-RLP sowie zu den Schnittmengen zur Digitalisierung in der Pflegeausbildung. Am Nachmittag gab im Themenrondell sowie in den Arbeitsgruppen weitere Informationen und Austausch zu Anforderungen an die Koordinationsarbeit, Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung aber auch zu Arbeitsgrundlagen und Fragen der Profilierung dieses neuen Aufgaben- bzw. Berufsfeldes in der Pflegeausbildung.

Schon im Jahr 2022 zeigte die KOMPASS-Studie, die vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt wurde, die Bedeutung und Entwicklung von Lernortkooperationen und Ausbildungsverbünden auf. Insgesamt zeichneten sich damals bereits die Vorteile einer verbindlich geregelten, transparenten und systematisch organisierten Koordination der vielen Lernorte ab, die es in der Pflegeausbildung gibt. Während der Auftaktveranstaltung wurden nun erstmals auch die Ergebnisse einer aktuellen Erhebung zur Ausprägung und den Merkmalen der Koordinierungsarbeit in der Pflegeausbildung präsentiert.

Die Auswertung zeigt beispielsweise, wo Verantwortliche der Koordination verortet sind, welche Aufgabenfelder sie wahrnehmen und in welcher Form diese strukturiert und organisiert sind. „Die Ergebnisse unserer Telefoninterviews mit Koordinierenden zeigen, dass es sich bei der Lernort-Koordination noch um ein sehr junges Aufgabenfeld handelt, mit vielen offenen Fragen im Hinblick etwa auf Verantwortung, Systematisierung, Organisation und Arbeitsbedingungen“, hob Brigitte Winkelhaus von KOMPASS.RLP hervor. So stellen sich Fragen nach den formalen Vorgaben und Prozeduren, nach Qualifikationen und Verfahren etwa zur Dokumentation.

KOMPASS.RLP arbeitet bereits seit 2021 mit dem Ziel, die Lernortkooperationen in Rheinland-Pfalz vielfältig zu unterstützen. Neben zahlreichen regionalen Veranstaltungen wird über die KOMPASS-Website eine interaktive Praxisplatzbörse angeboten, in der Einrichtungen Angebote und Gesuche nach bestimmten Praxisplätzen einstellen können. Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr ist die Unterstützung der regionalen Lernort-Koordinierung in den Pflegeschulen und den vielen Praxis-Lernorten.

Die Einrichtung und der Aufbau eines Landesnetzwerks Koordination in der Pflegeausbildung steht im Zentrum dieser Entwicklungen. Das Netzwerk organisiert in Eigenregie etwa drei Treffen pro Jahr und hat eigens eine Arbeitsgruppe “Expertise Koordination” eingerichtet, die die Treffen vor- und nachbereitet und ausgewählte Themen vertieft, und wird dabei von den anwesenden Institutionen der Pflegebildung im Land beraten und begleitet. KOMPASS.RLP wird von der Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP) mit Sitz in Köln im Auftrag des MASTD getragen.