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Organspende: Initiative Leben Spenden e.V. begrüßt Entscheidung des Bundesrats

18.12.2023 13:22
Am 15.12. hat eine Mehrheit des Bundesrats für die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende gestimmt. Die zivilgesellschaftliche Initiative "Leben Spenden e. V. – Bündnis für Organspende" begrüßt dieses Ergebnis ausdrücklich.

Die Vorsitzende Jutta Falke-Ischinger dazu: "Der Bundestag hatte es ja in der letzten Legislatur versäumt, bei der Organspende tatsächlich wirksame Reformen zu verabschieden - zum Nachteil tausender Menschen, die vergeblich auf eine rettende Transplantation gewartet haben."

Von der Entscheidung des Bundesrates nun gehe "eine wichtige Signalwirkung aus, dass sich auch der Bund endlich bewegt und die Widerspruchslösung bei der Organspende beschließt".

Diese Neuregelung sei überfällig. Denn Deutschland, so beklagt "Leben Spenden e. V.", sei bei der Organspende seit Jahren Schlusslicht in Europa. So lägen die Zahlen der Transplantationen aktuell niedriger als in den Corona-Jahren 2020/2021. Im Oktober 2023 sei mit nur 66 Organspendern ein neuer Negativrekord verzeichnet worden.

Die Widerspruchslösung, so Falke-Ischinger, sei ein wichtiger Schritt, um auch in Deutschland eine Kultur der Organspende zu schaffen.

Etwaige Befürchtungen, dass es durch eine Widerspruchslösung zu einem Automatismus bei der Organspende kommen könne, seien unbegründet, so Jutta Falke-Ischinger. Auch in Widerspruchsländern werde nie gegen das Votum der Angehörigen gehandelt. Wichtig sei aber: "Eine gesetzliche Regel, die davon ausgeht, dass jeder theoretisch Organspender sein könnte, verpflichtet die Krankenhäuser anders als bisher dazu, auch wirklich jeden Einzelfall zu prüfen."

Der Gedanke an die Möglichkeit lebensrettender Organspende solle, so Falke-Ischinger, in Gesellschaft wie in den Kliniken zum Normalfall werden. Und nicht die Ausnahme bleiben - so wie es bisher der Fall ist.

Hintergrund:
Das gemeinnützige Bündnis "Leben Spenden e. V." setzt sich seit seiner Gründung 2018 für die bessere Verankerung der Organspende in der Gesellschaft ein. Zu den Gründungsmitgliedern und Unterstützern zählten Politiker aus Bundestag und Länderparlamenten, Charité-Chefärzte, Theologen, Wissenschaftler, unmittelbar Betroffene und prominente Einzelpersönlichkeiten wie Eckart von Hirschhausen oder Friede Springer.